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Kanu Quartett will Medaillen an Land ziehen

Bei den Kanu-Weltmeisterschaften der Junioren und U-23 in Rumänien geht es Schlag auf Schlag. Mit dabei sind vier Magdeburger vom SCM.

Von Janette Beck 27.07.2017, 17:18

Magdeburg/Pitesti l Bis zum Sonntag liegt das Glück der Erde für ein Kanu-Quartett vom SC Magdeburg auf dem Boden eines Flusses namens Arges. Noch. In Pitesti, etwa 120 Kilometer in westlicher Richtung von Bukarest entfernt, wollen Jasmin Fritz, Nina Krankemann, Felix Gebhardt (alle U 23) sowie Josephin Bergmann (Junioren) Medaillen an Land ziehen. Und das – gemessen an den von den vier SCM-Kanuten mutig formulierten Zielstellungen, die teilweise über das Erreichen des Finales hinausgehen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Von Fritz und Krankemann sollte man ein gesundes Selbstvertrauen auch erwarten können, schließlich gehen die 21-Jährigen als Doppel-Weltmeisterinnen des Vorjahres an den Start. Bei der WM in Minsk hatte das Duo mit Gold im „reinen“ SCM-Zweier sowie im Vierer-Kajak der Frauen für ein Novum in der erfolgreichen Vereinsgeschichte gesorgt.

Allerdings sind die Vorzeichen diesmal ganz andere, so dass sich die hohen Erwartungen vorerst nur auf den Start im Vierer beschränken. Den fahren die Magdeburgerinnen erneut –allerdings mit neuer Besetzung. Diesmal sitzen Sarah Brüßler (Karlsruhe) und Caroline Arft (Essen) im Paradeboot des Deutschen Kanuverbandes (DKV). „Der Vierer läuft ganz gut, und wir haben in dem zweiwöchigen Trainingslager ordentlich geackert“, betont Krankemann. „Die Zeiten bei den Vorbelastungen waren relativ gut, ähnlich wie im Vorjahr. So sollten wir die Sache schon progressiv angehen: Eine Medaille sollte es auf jeden Fall sein.“

Aus der Titelverteidigung im Zweier über 500 Meter wird indes nichts. Der Grund: Jasmin Fritz hat sich als Erstplatzierte der nationalen U-23-Rangliste entscheiden dürfen, welche Strecken sie in dieser Saison angeht. Und mutig wirft die zierliche Kanutin ihren Hut in die Mitte der Einerfahrerinnen. „Einer, Zweier, Vierer – es war wirklich eine schwierige Entscheidung für mich. Letztlich habe ich auf mein Bauchgefühl gehört“, gesteht Fritz, die beim SCM wie Krankemann und auch Bergmann von Eckhard Leue trainiert wird. „Klar ist der Start im Einer gewagt. Die Konkurrenz ist stark, aber ich wollte es wissen und mich der Herausforderung als Ranglistenerste stellen.“ Weil aber der Zeitplan einen Start im Einer und im Zweier nicht zuließ, ließ Fritz die Chance auf die Titelverteidigung mit ihrer Freundin schweren Herzens sausen.

Die nahm ihr das nicht krumm: „Ich verstehe Jasmin und akzeptiere ihre Entscheidung. Sie will im Einer angreifen und das ist ihr gutes Recht. Ich drück ihr fest die Daumen“, so Krankemann, die den Zweier seit nunmehr fünf Wochen mit Brüßler fährt. „Wir haben zwar ein bisschen gebraucht, bis wir das Boot harmonisch zum Laufen bekommen haben, aber jetzt funktioniert das ganz gut. Wir werden sehen, wozu es in Pitesti reicht.“

Gebhardt, der mit dem Potsdamer Fabian Dittrich die 500- und 1000 Meter im C2 in Angriff nimmt, hat indes ganz konkrete Vorstellungen davon, was er nicht haben will: Blech. „Ich habe mehrfach als Vierter den Hintern versohlt bekommen, ich möchte endlich einmal eine Medaille mit nach Hause bringen“, erklärt der 20-Jährige. Außerdem sieht er sich gefordert, die Statistik der Trainingsgruppe Hummelt weiter aufzupolieren: „Yul (Oeltze/d. Red.) hat mit dem EM-Titel vorgelegt, jetzt muss ich wohl nachziehen.“

So forsch geht SCM-Küken Bergmann ihre WM-Starts im Einer-Kajak über 500 und 1000 Meter bei den Junioren nicht an, denn: „Ich bin ja erst 17, und es ist mein erster internationaler Start.“ Dementsprechend sei sie „ziemlich aufgeregt“. Ihr Ziel benennt die Sportgymnasiastin so: „Gut durchkommen und das A-Finale der besten zehn erreichen.“