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SC Magdeburg Hacker darf offiziell jubeln

SCM-Ruderer Marcel Hacker (39) hat endgültig Gewissheit und geht in Rio seine fünften Olympischen Spiele an.

Von Daniel Hübner 29.06.2016, 01:01

Magdeburg l 37 Tage vor den Olympischen Spielen hat Dirk Schimmelpfennig bereits größtes Vertrauen in seine Athleten: „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit einer starken Mannschaft in Rio an den Start gehen“, teilte der Vorstand Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Dienstag mit. „Unser großes Ziel ist natürlich, dass viele in Rio ihre Top-Form erreichen und an ihre Bestleistungen herankommen.“

Rund 440 Frauen und Männer will der DOSB bei den Sommerspielen (5. bis 21. August) an den Start schicken und damit 50 mehr als in London 2012. Die ersten 44 Namen hatte der Verband in der ersten der insgesamt drei Nominierungsrunden im Mai veröffentlicht, am Dienstag folgten 143 weitere Athleten (59 Damen und 84 Herren) – darunter auch Marcel Hacker vom SC Magdeburg.

Der 39-jährige Routinier geht seine fünften Spiele an, nach vier Ringespektakeln im Einer steigt er an der Copacabana mit Stephan Krüger (Rostock) in den Doppelzweier. Dafür trainieren sie derzeit in Weißensee (Österreich). Und sie trainierten am Dienstag derart intensiv, dass Hacker in seiner ersten Reaktion am Telefon am frühen Abend fragte: „Ist das schon durch?“

Sein Tagesplan hatte bis dahin Kraft- und Ergometertraining vorgesehen, Mittagsschlaf außerdem. Und am Nachmittag hatten Krüger und er das Boot auf Tempo gebracht. „Ich finde das natürlich geil“, sagte Hacker zur Nominierung, „ich bin einer der Wenigen, die es zum fünften Mal zu Olympia geschafft haben. Aber es ist jedes Mal eine Auszeichnung, wenn man sich dafür erst gegen die verbandsinterne Konkurrenz durchgesetzt und dann vom DOSB das Vertrauen bekommen hat.“

Hacker, Bronzemedaillen-Gewinner vom Sydney 2000, ist der erste Magdeburger, der sich nun offiziell auf Rio freuen darf. Dennoch sicher bei Olympia am Start sind zudem Franziska Hentke und Florian Wellbrock (beide Schwimmen) sowie Sportschützin Jana Beckmann, die für die SGi Nienburg startet. Sie werden in der dritten Runde am 12. Juli vom DOSB nominiert. Aus Sachsen-Anhalt bereits fest in Rio dabei sind außerdem Julia Lier (Halle) und Maximilian Planer (Bernburg/beide Rudern) sowie Diskuswerferin Nadine Müller und Judoka Luise Malzahn (beide Halle).

Chancen haben zudem noch Johanna Friedrich (Schwimmen/4x200-Meter-Staffel) und Diskuswerfer Martin Wierig, die sich dazu bei den German Open in Berlin (5. bis 8. August) beziehungsweise bei der Europameisterschaft in Amsterdam (6. bis 10. Juli) durchsetzen müssen.

Zur dritten Nominierungsrunde steht auch der Kader des amtierenden Europameisters für Olympia fest. Am Dienstag hat der Deutsche Handball-Verband (DHB) dem DOSB seinen vorläufigen, 28 Mann starken Kader benannt – und zu dem gehören auch Finn Lemke, Matthias Musche und Torhüter Da-rio Quenstedt vom SCM.

Der 23-jährige Musche wird ordnungsgemäß dafür am Donnerstag einen Medizincheck absolvieren. „Das fordert der DHB vor Olympia in Rio. Da ich im erweiterten Kreis bin, muss ich es machen lassen“, erklärte er. Während Lemke so gut wie sicher dabei ist, sind die Chancen auf eine Rio-Teilnahme sowohl für Linksaußen Musche als auch für Quenstedt eher gering. Aus dem Pool der vom DOSB Nominierten darf Bundestrainer Dagur Sigurdsson bis spätestens 17. Juli nur 14 Spieler und einen Reservisten benennen.