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Handball SC Magdeburg gewinnt nach fehlerhafter Halbzeit in Lemgo

Die Grün-Roten haben den nächsten Schritt zur Meisterschaft gemacht. In Lemgo sorgen die Magdeburger aber erst nach einer Roten Karte für den TBV für klare Verhältnisse.

Von Lukas Reineke 05.05.2024, 20:41
Felix Claar geriet mit dem SC Magdeburg beim TBV Lemgo – hier Nicolai Theilinger – in Schräglage, doch die Grün-Roten fielen nicht um. Am Ende gewannen sie mit 34:28.
Felix Claar geriet mit dem SC Magdeburg beim TBV Lemgo – hier Nicolai Theilinger – in Schräglage, doch die Grün-Roten fielen nicht um. Am Ende gewannen sie mit 34:28. Foto: Franziska Gora

Lemgo/Magdeburg. - 40 Minuten mühte sich der SC Magdeburg beim TBV Lemgo. Doch dank einer starken Schlussphase feierten die Grün-Roten am Ende doch noch einen 34:28 (11:12)-Erfolg in Ostwestfalen. Zur deutschen Meisterschaft fehlen dem Team somit nur noch sechs Punkte aus fünf Spielen.

„Wir wussten, was für ein schwieriges Auswärtsspiel uns erwartet. Es war wichtig für unser Saisonziel, hier zu punkten. Daher verspüre ich extreme Erleichterung“, sagte SCM-Coach Bennet Wiegert.

Der Knackpunkt der Partie war die 42. Minute. Lemgos Tim Suton sah nach einem Foul an Janus Dadi Smarason infolge seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste zwar schon 19:18, doch Suton war mit sechs Treffern der bis dato beste TBV-Schütze. Lemgos Trainer Florian Kehrmann setzte in der Folge auf den siebten Feldspieler. Dies nutzten die Elbestädter, um mehrfach ins leere Tor zu treffen. Der Auswärtssieg der Magdeburger nahm nun Form an. „Der 4:0-Lauf zum 26:20 (47. Minute/d. Red.) gab uns die maximale Sicherheit und sorgte bei Lemgo für Unsicherheit. Der Sieg ist am Ende dann zu hoch“, erklärte Wiegert.

Neun technische Fehler in Halbzeit eins

Denn im ersten Durchgang durfte Lemgo durchaus auf einem Punktgewinn hoffen. Die Magdeburger leisteten sich nämlich ungewohnt viele technische Fehler. Beim Seitenwechsel waren es bereits neun – bei Spielende 15. Im Schnitt leistete sich das Team allerdings nur elf technische Fehler pro Bundesliga-Partie. „Ich habe von meiner Mannschaft zwei Halbzeiten gesehen. Wir waren in der ersten Halbzeit sehr fehlerbehaftet“, analysierte Wiegert: „Aber ich sehe da auch das Kontra-Produkt. Lemgo hat sich fantastisch auf uns eingestellt und uns vor Probleme gestellt.“

Die Vielzahl an Ballverlusten im Angriff sorgte selbstverständlich für Unmut bei Wiegert. „Uns fehlt von vielen Kleinigkeiten ein bisschen. In der Summe ist das zu viel“, monierte der 42-Jährige in der ersten Auszeit trotz 7:6-Führung (18.).

Seine Spieler quälten sich weiter für jedes Tor. Lemgo zog zudem mehrfach ein Stürmerfoul – zum Ärger von Wiegert. Nachdem der Coach in der 16. Minute bereits die Gelbe Karte sah, erhielt er kurz vor der Halbzeit eine Zeitstrafe. In Unterzahl kassierte Magdeburg aber keinen weiteren Gegentreffer und ging nur mit einem 11:12-Rückstand in die Kabine.

Hernandez gewinnt das Torwart-Duell

Die Anfangsphase des zweiten Abschnitts verlief weiterhin ausgeglichen. Magnus Saugstrup und Gisli Kristjansson sorgten mit ihren beiden Toren zum 18:16 für die erste Zwei-Tore-Führung des Tabellenführers (40.). Zwei Minuten später musste Lemgos Suton schließlich endgültig von der Platte. Und Magdeburg zog davon. „Die dritte Zeitstrafe für Tim Suton hat uns gekillt“, resümierte TBV-Coach Florian Kehrmann.

Doch beide Trainer machten neben der Hinausstellung des 27-Jährigen auch einen weiteren Faktor aus – das Torwartspiel. Magdeburgs Sergey Hernandez parierte 14 Würfe, während Lemgos DuoFinn Zecher (fünf) und Urh Kastelic (null) nur wenige Bälle zu fassen bekamen. So leistete sich Magdeburg im zweiten Abschnitt erst in der 49. Minute den ersten Fehlwurf, als Lukas Mertens einen Gegenstoß über das Tor warf. Bis dato betrug die Quote nach dem Seitenwechsel 16 von 16. „Der größte Unterschied ist die Differenz bei den Paraden. Das hilft uns. Und Sergey performt seit Wochen fantastisch“, lobte Wiegert.

Statistik zum Spiel

TBV-Tore: Versteijnen 8, Suton 6, Laerke 5, Zerbe 4, Carstensen 3, Simak 1, Theilinger 1

SCM-Tore: Smarason 8, Magnusson 7/4, Claar 6, Kristjansson 3, Saugstrup 3, Hornke 2, Mertens 2, Pettersson 2, Musche 1

Schiedsrichter: Jansen (Trebur)/ Hellbusch (Trebur)

Zuschauer: 4.520

Strafminuten: 12 – 4

Rot: Suton (Lemgo/42.)

Siebenmeter: 0/2 – 4/4