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Humboldt Forum Kostenloser Eintritt für Schloss steht noch zur Diskussion

Es wäre ein Novum in Deutschland: Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat für das Museum im rekonstruierten Berliner Schloss einen kostenlosen Eintritt in Aussicht gestellt. Doch wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld? Berlin bremst.

15.04.2017, 09:27

Berlin (dpa) - Der kostenlose Eintritt in das geplante Humboldt Forum im Berliner Schloss ist nach Ansicht von Landeskultursenator Klaus Lederer noch nicht beschlossene Sache. "Ich bin eigentlich dafür, alle Museen eintrittsfrei zu machen", sagte der Linken-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

"Das kostet aber Unmengen" , so der Politiker. "Eine Debatte um soziale Gerechtigkeit, die eine ernsthafte Umverteilung von Reich zu Arm einschließt, wird auf Bundesebene nicht mal geführt - darüber wird im Zusammenhang mit der Finanzierungsfrage zu reden sein." Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte auf Anregung der Gründungsintendanz in Aussicht gestellt, den Eintritt in den ab 2019 geplanten Museumskomplex kostenfrei zu machen. Lederer sagte, dabei müssten auch die Auswirkungen auf die anderen Museen im Umkreis bedacht werden.

Auch das angelsächsische Modell sei für ihn keine Alternative. In Großbritannien kosten normale Ausstellungen keinen Eintritt, Sonderschauen sind dagegen extrem teuer. Der Kultursenator sieht bei der Entscheidung vor allem den Bund in der Pflicht. "Wir sind bisher davon ausgegangen, dass die Einrichtungen der verschiedenen Beteiligten sich selbst tragen müssen", sagte er. "Wenn der Bund nun für das gesamte Areal Kostenfreiheit will, muss der Aufwand an anderer Stelle real gedeckt werden." Im rekonstruierten Schloss, künftig Humboldt Forum genannt, werden neben dem Land Berlin vor allem die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Humboldt Universität ausstellen.

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