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Die Bundesliga-Rückrunde im WM-Jahr startet

22.01.2014, 13:12

Düsseldorf - Die Frage nach dem kommenden deutschen Fußball-Meister treibt vor dem Start der Bundesliga-Rückrunde niemanden mehr um.

Auch Bundestrainer Joachim Löw findet andere Themen vor dem Auftaktmatch zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayern München am Freitag spannender. Denn das Starensemble von Trainer Pep Guardiola hat sich als Herbstmeister bereits sieben Punkte von der Konkurrenz abgesetzt und zudem noch das Nachholspiel in Stuttgart in der Hinterhand.

Für Löw ist es kaum vorstellbar, dass sich die Bayern die erfolgreiche Titelverteidigung noch vermasseln lassen. "Wir haben eine Superausgangsposition. Trotzdem wird es eine schwere Rückrunde. Wir müssen sofort da sein", warnte jedoch Bayern-Vorstand Matthias Sammer, den 24. Meistertitel als Selbstverständlichkeit zu begreifen.

"Ich denke, der Kampf um die Champions-League-Plätze wird am Ende noch ein Stück weit interessanter", sagte Löw, der höchstens Borussia Dortmund zutraut, die Bayern noch zu ärgern. "Wenn überhaupt, sind zwei Mannschaften in der Lage, Meister zu werden. Das sind die Bayern, und die Dortmunder sind auch immer in der Lage, eine sehr gute Rückrunde zu spielen", meinte der Bundestrainer. Das Team von Jürgen Klopp hat als Vierter hinter Bayer Leverkusen und den Gladbachern schon zwölf Punkte Rückstand auf den Triplesieger.

Nicht zuletzt deshalb schielt selbst Klopp nicht mehr nach ganz oben. Der BVB-Coach hat Platz zwei beziehungsweise die direkte Qualifikation für die Königsklasse zum Ziel erklärt. "Wenn wir Zweiter werden sollten, hole ich mir einen Lastwagen, fahr\' durch den Garten und freu\' mich", sagte Klopp, dessen Team am Samstag mit einem Heimspiel gegen den FC Augsburg den Kampf um das internationale Geschäft aufnimmt.

Außer Leverkusen und Gladbach machen sich auch der VfL Wolfsburg (Platz 5) und Schalke 04 Hoffnungen auf einen Platz unter den ersten Vier. Schließlich sind der Tabellen-Dritte (Gladbach/33 Punkte) und Schalke (28) als Siebter nur durch wenige Zähler getrennt. Schon am 19. Spieltag kommt es auf Schalke zum spannenden Verfolger-Duell mit den "Wölfen". Während die Zuversicht beim VfL mit der Verpflichtung von Millionen-Winterzugang Kevin De Bruyne, der vom FC Chelsea kam, zusammenhängt, ruhen Schalkes Hoffnungen vor allem auf der Rückkehr von Torjäger Klaas-Jan Huntelaar.

Seit seiner im Hinspiel im August in Wolfsburg erlittenen Knieverletzung konnte der "Hunter" nicht mehr auf die Jagd gehen. Nun meldete sich der 30-Jährige schon für die Auftaktpartie beim Hamburger SV am Sonntag einsatzbereit. "Mein Knie fühlt sich gut an. Ich bin fit, aber entscheiden muss der Trainer", sagte der Niederländer, der sich wie gut 70 weitere ausländische Profis aus 21 Nationen mit guten Leistungen um einen Platz im Nationalteam für die WM in Brasilien empfehlen will.

Löws Augenmerk gilt in den kommenden Wochen seinen WM-Aspiranten, insbesondere bei den internationalen Härtetests in der Champions League. Für ihn ist es, ungeachtet der Zusatzbelastung der Nationalspieler, ein Glücksfall, dass das deutsche Quartett mit München, Dortmund, Leverkusen und Schalke im Achtelfinale noch komplett ist. "Das wird der Nationalmannschaft und unseren Spielern vielleicht einen Schub geben, wenn sie da ihre Erfolgserlebnisse holen", erklärte der 53-Jährige. Bei diesen "Highlights" sei es wichtig, "dass unsere Mannschaften eine gute Rolle spielen".

Von derlei Zielen ist die Konkurrenz in der unteren Tabellenhälfte meilenweit entfernt. Die erweiterte Abstiegszone beginnt bereits mit den punktgleichen Teams auf den Plätzen zehn (Stuttgart) und elf (Bremen). Einen besonders langen Weg bis zur Rettung vor dem Abstieg haben der 1. FC Nürnberg, der als einziges Team in der Hinrunde keinen Sieg feiern konnte, und Aufsteiger Eintracht Braunschweig vor sich. Das Duo hat jeweils nur elf Punkte gesammelt, ist aber dennoch nicht abgeschlagen.

Auf ein neues Trainergesicht kann sich die Bundesliga ebenfalls freuen. Nach der Trennung von Mirko Slomka startet Hannover 96 seinen Neuanfang mit Trainer Tayfun Korkut am Samstag im Niedersachsen-Derby in Wolfsburg.