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Gemeindefest Eine Mistfuhre für die Kirchensanierung

98 000 Euro wird die Sanierung der Jeseritzer Kirche kosten. Beim Gemeindefest wurden Spenden gesammelt.

Von Christina Dietmann 21.09.2016, 01:00

Jeseritz l Um das Kirchengebäude in Jeseritz steht es nicht gut. Die kleine Fachwerkkirche mit der für die hiesige Gegend außergewöhnlichen Holzverkleidung ist dringend sanierungsbedüftig. Nicht nur muss die Holzverkleidung des 1847 erbauten Gebäudes an drei Seiten erneuert werden, es ist auch mindestens einer der Ständer des Fachwerks morsch und muss ausgetauscht werden. 98 000 Euro wird das Projekt in etwa kosten. Geld, das in großen Teilen auch über Spenden zusammenkommen muss. „Die Sanierung kann losgehen, wenn das Geld zusammen ist“, so Pfarrer Jürgen Dittrich.

Um einen Teil dieses Geldes aufzubringen, hatte sich die Gemeinde für ihr jährliches Gemeindefest etwas ganz Besonderes überlegt. Natürlich gab es den traditionellen Gottesdienst zum Gemeindefest, in dem sich Pfarrer Dittrich in seiner Predigt auch schon auf die anstehende Sanierung bezog.

Aus dem alttestamentlichen Buch Haggai hatte er seiner Predigt die erste Rede des Propheten Haggai zu Grunde gelegt. Haggai ruft darin das Volk Israel, gerade aus der babylonischen Gefangenschaft heimgekehrt, auf, den brach liegenden Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Analog zum Propheten mahnte Pfarrer Dittrich seine Gemeinde, nicht gleichgültig gegenüber der Kirche und dem kirchlichen Leben zu sein, denn Gleichgültigkeit trenne die Menschen voneinander. „Wenn die Kirche aus dem Leben der Menschen verschwindet, bleibt nur das Materielle über“, so der Pfarrer. Der Ausbau der Kirche hingegen hole etwas von der Weite des Himmels auf die Erde herunter.

Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von dem Frauenchor Musica Divina unter der Leitung von Nadine Duwe. Der noch junge Chor mit Sängerinnen aus Calvörde und den umliegenden Dörfern begeisterte die Gemeinde mit modernen und klangvoll vorgetragenen geistlichen Liedern zu Klavierbegleitung.

Nach dem Gottesdienst gab es das Kaffeetrinken im Dorfgemeinschaftshaus. Spaß hatten dort die Kinder bei vielen Spielen, die Berit Bolze betreute. Anschließend fand eine amerikanische Versteigerung zu Gunsten der Kirchensanierung statt. So konnten die Gäste beispielsweise Wurst aus dem Kloster Dambeck ersteigern, ebenso wie Obstkörbe, aber auch eine Fuhre Mist stand zur Versteigerung bereit – die allerdings nicht neben der Kaffeetafel. Insgesamt kamen bei der Versteigerung 380 Euro zusammen, mit Kuchenspenden und Kollekte konnten alles in allem 610,85 Euro für die Sanierung der Jeseritzer Kirche aufgebracht werden.