1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Kein Redebedarf zum Arbeitspapier

Stadtrat Kein Redebedarf zum Arbeitspapier

Im Januar wird sich der Stadtrat mit neuen Schul- einzugsbereichen in der Kernstadt zugunsten der Wander-Grundschule befassen.

Von Ilka Marten 18.10.2016, 21:00

Gardelegen l Das Papier, das vor drei Wochen für Diskussionen in Gardelegen sorgte, weil ein Vorschlag war, den Vertrag mit der evangelischen Grundschule zu kündigen (wir berichteten), wurde am Montagabend von den Ratsmitgliedern zur Kenntnis genommen. Ohne Wortmeldung, ohne Diskussionen – aus keiner Fraktion.

Dirk Kuke präsentierte die Ergebnisse der Arbeitsgruppe (AG) Kita mit mehr Inhalt als noch vor drei Wochen im Sozialausschuss. Und er verteidigte, dass der Bericht den Vorschlag zur Kündigung der evangelischen Grundschule enthielt. „Es ist eine Studie, deswegen mussten wir alles beleuchten, auch die Frage des Eigenbedarfs.“ Kuke: „Es war kein Vorschlag, dass die AG Kita der evangelischen Grundschule kündigen will.“ Es handele sich um eine „Prüffrage für die Verwaltung“, so wie der Abschlussbericht ein Arbeitspapier für die Stadtverwaltung sei, so Kuke. Auf die von Kuke genannte Prüffrage zur evangelischen Grundschule hatte Bürgermeisterin Mandy Zepig einen Tag nach der Veröffentlichung des Berichts allerdings reagiert, da es einige Anrufe von Eltern und der Schule gab: „Die Kündigung des Vertrages ist keine Option“, hatte die Bürgermeisterin klar gestellt (wir berichteten) – und damit diese Empfehlung der AG Kita abgelehnt.

Kuke ruderte am Montag auch zurück: „Dass die Schule überhaupt rausgeht, war nicht die Frage.“ Im Bericht war die Kündigung des Vertrages mit der Schule jedoch klar als kurzfristige und preisgünstigste Möglichkeit genannt worden, um Hort- und Kita-Kapazitäten für die Stadt zu schaffen. Der Vorschlag: In das Gebäude der evangelischen Grundschule, das der Stadt gehört, könnte der Reutter-Hort mit 80 Plätzen einziehen. In den 25 Kitas und Horten der Stadt werden zurzeit 1731 Kinder betreut. „Jeder kann sein Kind unterbringen, vielleicht nicht unbedingt dort, wo er möchte“, so Kuke.

Mit im Zuschauerraum saßen einige Eltern der Kita Berge. Auch die war kurz Thema im Bericht von Kuke. „Wir sehen Probleme beim langfristigen Erhalt von Berge und Kloster Neuendorf“, so Kuke weiter. Zwar gebe es insgesamt mehr Kinder als vor einem Jahr, aber wenn alle Kapazitäten vorhanden seien, „müssen wir über Kloster Neuendorf und Berge sprechen“. Kuke spielte damit auf die geplante Sanierung der Estedter Einrichtung und den Neubau in Jävenitz an. Die Kitas in Berge und Kloster Neuendorf sind zurzeit und im nächsten Jahr zu 100 und 104 Prozent ausgelastet.

Vorgeschlagen hatte die AG Kita auch die Neuordnung der Einzugsbereiche der drei Gardeleger Grundschulen, um Reutter- und Goethe-Hort zu entlasten. Dazu informierte Bürgermeisterin Mandy Zepig am Montag, dass im Januar eine Beschlussvorlage Thema werde, die sich genau damit befasse. Die Einzugsbereiche sollen zugunsten der Wander-Grundschule geändert werden, wo zurzeit noch freie Kapazitäten in der Hortbetreuung vorhanden sind, weil nur 81 Prozent belegt sind. Anders ist die Lage im Goethe-Hort, der mit Ausnahmegenehmigung betrieben wird.