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Kunstquartier Salonorchester eröffnet neue Konzertsaison

Das Kunstquartier des Havelberger Arthotels wartet auch in diesem Jahr wieder mit einem vielseitigen Programm auf.

Von Andrea Schröder 18.01.2017, 00:01

Havelberg l „Zu Gast bei Johann Strauß“ hieß es am Sonntag im Havelberger Arthotel. Über 150 Gäste kamen der Einladung gern nach und erlebten die Eröffnung der Konzertsaison 2017. Das Salonorchester Eberswalde brachte mit seiner Solistin Carola Reichenbach den sprichwörtlichen bunten Strauß beliebter Melodien nach Havelberg. Holger Schella, Dirigent und gleichzeitig Pianist des Salonorchesters, führte amüsant und schwungvoll durch den Abend, berichtet Hotelchefin Renate Lewerken.

„An der schönen blauen Donau“, „Hab ich nur deine Liebe“, „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ hieß es unter anderem im ersten Teil und nach der Pause ging es mit Ausschnitten aus der „Fledermaus“, dem „Bettelstudenten und „Périchole“ weiter. Die Gäste dankten mit viel Beifall und konnten als Zugabe noch einen fulminanten Radetzkymarsch mit auf den Heimweg nehmen.

„Wir freuen uns über die überaus professionelle und harmonische Zusammenarbeit mit dem Orchester“, sagt Renate Lewerken. Diese hatte im Februar des vergangenen Jahres mit einem Konzert mit Melodien von Stolz, Lehár und Strauß begonnen. Im Oktober hieß es dann „Zu Gast bei Wolfgang Amadeus Mozart“. Nun fand der dritte Auftritt in Havelberg statt. Am ersten Advent ist das Salonorchester mit einem weihnachtlichen Konzert zu Gast.

Interessant ist die Geschichte des Orchesters aus Eberswalde, das im Sommer 2015 sein 70-jähriges Bestehen gefeiert hat. Im April 1945 hatte der Musiker und Dirigent Max Reichelt mit dem Aufbau des Ensembles begonnen. Mit Unterstützung des damaligen Stadtkommandanten gelang es ihm innerhalb kurzer Zeit, 48 ehemalige Berufsmusiker aus den Betrieben der Stadt zu holen. Fehlende Instrumente wurden aus den Beständen der Armee sowie vom Eberswalder Musikinstitut „Franz Lützow“ kostenlos zur Verfügung gestellt. So konnte im Mai mit der Probenarbeit begonnen werden, ist auf der Internetseite nachzulesen.

Am 3. Juli 1945 fand der erste öffentliche Auftritt des „Städtischen Orchesters Eberswalde“ statt. Nach einer Zeit unter anderer Leitung kehrte Max Reichelt auf Bitten der Stadt Eberswalde 1965 zurück und übernahm das nun als „Staatliches Unterhaltungsorchester“ bezeichnete Ensemble. Unter seiner Leitung gewann das Orchester beste Qualität, so dass die Musiker regelmäßig in ausverkauften Häusern spielten. 1989 erhielt das Ensemble den Namen „Märkisches Orchester“, 1992 wurde es aufgelöst.

Doch bereits im Herbst gelang es, das Orchester als „Konzertorchester Brandenburg“ unter der Leitung von Heinz Igel zu neuem Leben zu erwecken. Viele Musiker aus aufgelösten Orchestern Berlins und Brandenburgs fanden in Eberswalde ein neues Zuhause. Im Februar 1994 wurde Holger Schella Dirigent und der Verein „Konzertorchester Brandenburg e.V.“ übernahm die Trägerschaft. Seit 1999 lautet der Name „Brandenburgisches Konzertorchester Eberswalde“.

Für das Kunstquartier des Arthotels ist wieder ein vielfältiges Programm aufgestellt worden. Die Termine für das erste Quartal finden Sie im Info-Kasten. Freuen dürfen sich die Besucher im Laufe des Jahres zum Beispiel auch wieder auf Lesungen mit Denis Scheck und Eva Gritzmann sowie Harald Martenstein.

In Zusammenarbeit mit dem Theater der Altmark Stendal gibt es die monatlichen Salonabende und Schauspiel für Kinder.