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Landtagswahl Magdeburg vor höherer Wahlbeteiligung

Die Landtagswahl ist in Magdeburg ohne besondere Vorkommnisse angelaufen. Es gebe keine Zwischenfälle, sagte ein Sprecher.

Von Katja Tessnow 13.03.2016, 12:19

Magdeburg l 193.000 Magdeburger können über den künftigen Landtag mitentscheiden. Die Wahlbeteiligung in Magdeburg lag um 16 Uhr bei 42,8 Prozent, sagte Kreiswahlleiter Holger Platz. Dazu müssten allerdings noch die Briefwähler gerechnet werden, sodass man auf eine Wahlbeteiligung von etwa etwa 55 Prozent um 16 Uhr komme. Damit deutet sichfür Magdeburg möglicherweise eine höhere Wahlbeteiligung als 2011 an. Damals lag die Beteiligung bei 56,9 Prozent. 159 Wahllokale stehen für die Stimmabgabe bereit. Beim Besuch der Volksstimme in zwei Wahllokalen in Stadtfeld hieß es, dass es eine bisher gute Resonanz gebe.

Nach Auskunft von Kreiswahlleiter Holger Platz verlaufe die Wahl organisatorisch ohne Zwischenfälle. Vereinzelt habe der Stadtordnungsdienst eingreifen müssen, um Wahlplakate zu entfernen, die zu dicht an Wahllokalen hingen. Insgesamt sei das aber eine Ausnahme. Man habe weniger eingreifen müssen als bei anderen Wahlen, sagte Platz. Konkrete Fälle nannte er nicht. Auf Leserhinweise, die eine fehlende Ausweiskontrolle durch die Wahlvorstände kritisierten, sagte Platz, dass die Kontrolle keine Pflicht sei. Dies werde in den Wahllokalen unterscheidlich gehandhabt. Manche Wahlvorstände ließen sich von jedem Wähler den Ausweis zeigen, anderen würde dies nur stichprobenartig tun.

Das ZDF hat unterdessen mit seiner Forschungsgruppe Wahlen in Magdeburg Umfragepunkte für seine Wahlprognose aufgebaut. In den Wahllokalen in der Wilhelm-Külz-Straße und der Eisvogelstraße werden Wähler nach dem Urnengang noch einmal anonym zu ihrem Wahlverhalten befragt. Aus diesen Ergebnissen können dann Rückschlüsse auf Wählerwanderungen und Alterstrukturen usw. gezogen werden. Die Teilnahme ist freiwillig.

Auch andere Medienvertreter sind in der Stadt präsent: Vor mehreren Lokalitäten für Wahlpartys haben Übertragungswagen von Hörfunk und Fernsehen Position bezogen. Auf dem Magdeburger Domplatz und auf der Regierungsstraße neben dem sachsen-anhaltischen Landtag ist regelrecht ein Mediendorf aus Fahrzeugen und Containern entstanden. An mehreren Stellen der Stadt wurden im Laufe des Wahltages vor Schließung der Wahllokale Filmaufnahmen angefertigt - unter anderem in der Steubenallee vor dem Eingang zum Wahllokal im Hegelgymnasium. Nach Schließung der Wahllokale berichtet die Volksstimme weiter über die Auszählungen zum neuen Landtag.

Unter den 159 Wahllokalen gibt es auch einige, deren Orte etwas ungewöhnlich sind. In Stadtfeld-West steht beispielsweise ein Wahllokal in der Gaststätte "Zum Lindenweiler". Hier kann man zwischen Frühschoppenbier und gut bürgerlicher Küche seine Stimme abgeben. Im Wahllokal 1207 im Milchweg macht man seine zwei Kreuzchen direkt neben der Kegelbahn der SG Stahl Nord. Das Wahllokal in der Thomas-Mann-Schule meldete gegen 13 Uhr eine vergleichsweise rege Beteiligung. Zeitweise bildete sich sogar eine Schlange.

Auch in einem Wahllokal im Norbertusgymnasium in der Nachtweide sprachen Wahlhelfer am frühen Nachmittag von einer guten Wahlbeteiligung. Mehrere Wähler hatten hier anstelle der aktualisierten Wahlbenachrichtigungen, die einige Tag vor der Wahl verschickt worden waren, die veralteten Wahlscheine mitgebracht. Das sei aber kein Problem gewesen, hieß es am Rande der Abstimmung.

Mit einer Rose und selbstgebackenen Kuchen werden derweil die Wähler im Wahllokal der Seniorenresidenz "Am Adelheidring" auch in diesem Jahr begrüßt, kündigte die Leitung der Einrichtung im Vorfeld des Urenengangs an. Bewohner und Mitarbeiter der betreuten Wohnanlage wollen mit ihrer Aktion das Elternhaus des Förderkreises krebskranker Kinder am Universitätsklinikum Magdeburg unterstützen. Insgesamt wurden 500 Rosen verteilt und 800 Euro durch den Kurchenverkauf eingenommen.

Pünktlich um 18 Uhr haben die Auszählungen der Stimmen begonnen. Eine der größten Zählstellen ist die Berufsbildende Schule "Otto von Guericke" mit Sitz Am Krökentor, wo auch die Briefstimmen ausgezählt werden. In den vergangenen Tagen war bereits deutlich, dass die Zahl der Briefwähler im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist.