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Illumination Probeleuchten im Magdeburger Dom

Das Institut für Industrial Design der Hochschule Magdeburg-Stendal nutzt den Magdeburger Dom für Licht-Projekte.

Von Christina Bendigs 14.02.2018, 00:01

Magdeburg l Der Magdeburger Dom liegt bereits im Halbdunkel, als Simon Frübis meterlange Kabel verlegt, Beamer daran anschließt und das Ganze mit einem Computer verbindet. Nach und nach schaltet er die Beamer ein, die das Gemäuer des altehrwürdigen Bauwerkes in ein neues Licht tauchen, Konturen hervorheben oder verschleiern.

Der Masterstudent aus dem Bereich Interaction Design ist beteiligt an einem besonderen Konzert, das am 4.  Mai 2018 im Magdeburger Dom stattfinden soll. Los geht es an diesem Tag um 21 Uhr. Erst dann wird sich die notwendige Dunkelheit ausgebreitet haben, die für die Mischung aus Orgelmusik, live gespielt von Domkantor Barry Jordan, und darauf abgestimmter Illumination des Domes notwendig ist. Regelmäßig ist der Student gemeinsam mit seiner Kommilitonin Veronika Weiß vor Ort. Und jedes Mal sieht man ein bisschen mehr, was den Besucher des Konzertes erwarten wird.

Von Freitag bis Sonnabend können sich auch die Magdeburger einen Eindruck verschaffen. Im Rahmen der Werkschau der Studiengänge Elektrotechnik und Interaction Design wird nicht nur das Forum Gestaltung, sondern auch der Magdeburger Dom geöffnet sein. Denn in einem Kooperationsprojekt der beiden Studiengänge der Hochschule Magdeburg-Stendal und mit der Magdeburger Dommusik sind neben dem Konzert weitere Ideen entstanden, wie der Dom als Wahrzeichen der Stadt Magdeburg mit neuen Medien auf ganz neue Art erfahrbar wird.

Gemeinsam mit dem Studenten Pengpeng Li zum Beispiel hat Simon Frübis im Rahmen eines Kurzprojektes auch eine Idee entwickelt, wie auf eine Spendenaktion für farbige Domfenster aufmerksam gemacht werden könnte. Auch dafür nutzen die Studenten einen Beamer, mit dem der Lichtschein eines bunten Fensters, der sich auf dem Fußboden bricht, nachgeahmt wird. Der Besucher erhält so einen Eindruck, wie der Dom wirken könnte, wenn wie früher Buntglasfenster eingesetzt worden wären.

Diesen Beamer würden die Studenten dann mit einem Laptop oder iPad koppeln. Sobald der Besucher dort bestimmte Felder auswählt, würde das Licht auf der Projektionsfläche mit interagieren. So könnte sich der Besucher zum Beispiel gezielt eine Kachel aussuchen, für die er spenden möchte. Außerdem könnte der Spendenstand durch unterschiedliche Lichteffekte visualisiert werden.

Thomas Gagelmann und Sinah Herrklotsch haben sich mit einem eher unscheinbaren Gegenstand des Domes auseinandergesetzt, dem Zahn eines Walrosses. Die beiden Studenten haben ihn zum Zahn der Zeit gemacht – das ganz praktisch. Denn im von ihnen gefertigten Nachbau pendelt der Zahn. Über Lautsprecher wird der Besucher darüber informiert, was es mit dem Zahn auf sich hat. Für die beiden war es spannend und faszinierend, dass sie innerhalb der recht kurzen Zeit, die ihnen zur Verfügung stand, ein gutes Projekt hinbekommen haben.

Veronika Weiß hat angelehnt an die 12 Säulen im Dom, die für die Apostel stehen, eine singende Säule entwickelt. Auch diese ist schon jetzt im Dom zu erleben. Weitere Projekte im Dom sind verborgene Grabstätten, Musik zum Berühren, moderner Ablasshandel sowie ein Projekt zum Thema Glück und Gemeinschaft.

Die Werkschau spiegelt aber die Arbeiten des gesamten Instituts Industrial Design wider. Dazu gehören die Studiengänge Industrial Design, Interaction Design sowie Engineering Design.