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Hochwasserschutz Nach der Flut ist vor Flut

SPD-Fraktions-Chef Rüdiger Erben war im Raum Seehausen in Sachen Hochwasserschutz unterwegs.

Von Ralf Franke 26.08.2015, 16:06

Wanzer l Wenn nicht gerade der Ausnahmefall wie 2013 zur Flut bei Fischbeck eintritt, hört die Wahrnehmung des Hochwassers in Sachsen-Anhalt bei vielen hinter der A 2 auf, weiß Rüdiger Erben, der seinen SPD-Wahlkreis im südlichsten Zipfel des Landes in Weißenfels hat. Der Blick des früheren Innenstaatssekretärs und jetzigen innenpolitischen Sprechers der Magdeburger SPD-Fraktion ist seit dem Hochwasser 2011 für Elbe und Aland, aber auch für die Zehrengrabenniederung geschärft, die seinerzeit besonders große Probleme bereitete.

Das sechste Jahr in Folge besuchte Erben gestern die Region Seehausen, um sich unter anderem bei Verbandsgemeindebürgermeister Robert Reck und Flussbereichsleiter Hans-Jörg Steingraf (Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft) über den Stand der Dinge zu informieren. Die Tour führte von den Schutzanlagen und dem Betriebsgelände in Seehausen über das im Bau befindliche Sperrwerk am Zehrengraben bei Bömenzien in die Hohe Garbe bei Wanzer, wo die kleine Gruppe einen Abstecher zur Bockwindmühle machte. Der Vorsitzende des „Windmühlen- und Heimatvereins Garbe“, Hartmut Neumann, erinnerte an die Geschichte und die aufwändige Sanierung des technischen Denkmals und bot seinen Gästen auch eine Führung durch die betriebsfähige Mühle an.

 Dass die Deichertüchtigung und was sonst noch damit verbunden ist, fachlich im Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft angesiedelt ist, spielt für den Innenexperten eine untergeordnete Rolle. Denn Hochwasserschutz und Hochwasserbekämpfung (bei der Institutionen des Inneren oft eine entscheidende Rolle spielend) seien eng verzahnt. In der Beziehung versteht sich der SPD-Landes-Vize auch als Interessenvertreter der Kommunen vor Ort. Und gerade in der VG Seehausen seien zum Beispiel Feuer- und Wasserwehr auch eng miteinander verbunden, obwohl der Gesetzgeber das etwas anders sieht. Anders wäre es personell auch nicht machbar, bestätigt Reck, der bei Erben durchaus Unterstützung einfordert. Zum Beispiel dafür, dass das LHW mit Fachleuten wie Steingraf und anderen Ingenieuren vor Ort bleibt, wo es gebraucht wird und den Landesbetrieb nicht zu schwächen. Allerdings lobte er auch das Programm zur Beseitigung der Schäden, die 2013 direkt oder indirekt durch das Hochwasser entstanden sind.