Aland-Brücke Kompromiss in Sicht

Um den Neubau der Pollitzer Aland-Brücke war es zuletzt etwas ruhig geworden. Im neuen Jahr könnte wieder Bewegung in das Projekt kommen.

Von Ralf Franke 11.02.2017, 00:01

Pollitz l Das Hochwasser 2013 hat nicht nur an der Elbe seine Spuren hinterlassen, sondern auch an den Nebenflüssen oder durch überproportionale Belastungen an Einrichtungen, die der Deichverteidigung dienen, sogar im Hinterland. Sachsen-Anhalt hat reagiert und ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem auch in der Verbandsgemeinde Seehausen schon viele Durchlässe beziehungsweise kleine Brücken und Wege saniert oder Technik neu beschafft wurden.

Von den 760 000 Euro, die die Gemeinde Aland bislang als 100-prozentige Förderung zugesprochen bekam, sollte unter anderem die alte Holzbrücke über den Aland bei Pollitz erneuert werden. Die Standsicherheit der maroden Holzkonstruktion ist auf Dauer nicht mehr gesichert. Ein nächstes Hochwasser und von den Fluten mitgeführtes Treibgut könnten, die Brücke ins Wanken bringen.

Im Juni des vergangenen Jahres stimmten die Gemeinderäte um Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt einem Projekt zu, wonach für Pollitz eine Betonkonstruktion nach dem Vorbild der Wahrenberger Ahland-Querung vorgesehen war. Kleiner aber wichtiger Unterschied: Im Gegensatz zur Brücke an der Kreisstraße K 1016 sollte die Pollitzer Konstruktion deutlich schmaler ausfallen und in erster Linie für Fußgänger und Radfahrer gedacht sein. Der Neubau würde zwar nicht über den optischen Charme der alten Konstruktion verfügen, wäre aber auf Grund des Baumaterials und der fehlenden Pfeiler im Flussbett deutlich standsicherer und langlebiger.

Und warum ist die Brücke so wichtig? Sie ist sozusagen Nadelöhr für ausgeschilderte Radwanderkurse wie den Elberadweg sowie den Altmark-rundkurs oder für individuelle Radwanderer und damit für Ausflügler, die die Elbe-Aland-Niederung insbesondere von Ost nach West und umgekehrt durchstreifen. Außerdem ist die Stelle für Wassertouristen interessant, die ihre Boote neben der Bücke an einer befestigten Stelle gern zu Wasser lassen (wir berichteten).

Öffentliche Kritik an der Betonkonstruktion führte im vergangenen Jahr dazu, dass der Fördermittelgeber erst einmal sein Veto einlegte. Mit einem Kompromiss, den der Planer inzwischen dem Rat präsentierte, könnte die sprichwörtliche Kuh vom Eis kommen. Der besagt, dass die rund 90 Meter lange Betonkonstruktion, die auf den beiden Widerlagern und auf fünf Stützen ruhen soll, mit allen praktischen Vorteilen errichtet, aber mit Holz sozusagen aufgehübscht wird. Die Pläne sehen demnach Holzplanken als Bodenbelag und Holz für das weit ins Land sichtbare Geländer vor.

Die Signale, die man bislang bekommen habe, so der Bürgermeister auf Nachfrage der Volksstimme, seien durchweg positiv. Nach derzeitigem Stand würden sich auch die Investitionskosten im vorgesehenen Rahmen bewegen. Nicht zuletzt, weil die endgültige Genehmigung noch aussteht, weil es Bekanntmachungsfristen zu beachten und Auschreibungsregularien zu beachten gilt, rechnet das Gemeindeoberhaupt im Laufe des Jahres bestenfalls mit dem Baubeginn. Aber vorher, so Hildebrandt, werde es noch eine Einwohnerversammlung zum Thema Brückenbau geben.