Internet Barby bedingt online

Wer heute etwas wissen will, sucht im Internet. Das Netz hält rund um die Uhr Wissen bereit. Doch es muss auch gefüttert werden.

Von Thomas Höfs 27.05.2016, 03:10

Barby l Bürger, die heute über ihre Gemeinde informieren wollen, gehen nicht mehr zum öffentlichen Schaukasten in der Stadt. Sie greifen zum Handy oder Laptop und suchen sich die Informationen am Computer. In den vergangenen zehn Jahren hat das Internet einen großen Siegeszug angetreten, Schon kleine Schulkinder lernen das Netz für sich zu nutzen.

Während vor allem der Handel die ungeahnten Möglichkeiten des Netzes schnell erkannt hat, tun sich die Kommunen noch schwer mit dem Umgang im Internet. Zwar haben Städte wie Barby eine eigene Internetseite. Die Informationsmöglichkeiten auf dem Portal sind für den Bürger aber begrenzt.

Oftmals sind die angezeigten Informationen schon einige Jahre alt. Nur sporadisch werden die Seiten überarbeitet und aktualisiert, räumt die Barbyer Hauptamtsleiterin Karin Knopf ein. Denn obwohl das Internet eine wichtige Rolle für die Information der Bürger spielt, gibt es im Rathaus kein Personal für die Aktualisierung der Seite. Das für den täglichen Verwaltungsablauf tätige Personal muss die Arbeiten zusätzlich erledigen, schildert sie. Dabei wäre es an der Zeit, dass die Verwaltung einen eigenen Mitarbeiter erhält, der sich ausschließlich um die Internetseite kümmert.

Über das Netz lässt sich einfach mit den Bürger kommunizieren. Über das Internet kann die Stadt mit den Ortsteilen zusammenwachsen. Hier können sich die Bürger nicht nur informieren, sondern auch Entwicklungen anregen.

In Barby ist die Verwaltung aber von diesen Entwicklungen noch weit entfernt, weiß Karin Knopf. Die Fütterung des Internets mit Informationen kostet die Kleinstadt nicht nur Personal, sondern auch Geld, wenn es professionell gemacht werden soll. Unter den Kommunen ist das Internet bereits seit längerer Zeit ein Thema. Auch die Möglichkeit, kleine Programme für die eigene Stadt für Mobiltelefone zu entwickeln, sei bereits unter den Kommunen diskutiert worden. Momentan geben allerdings die knappen Kassen die Richtung vor. Investitionen in den Internetauftritt seien zwar wünschenswert, aber nicht finanzierbar, erklärt sie.

Auch das Land unterstützt inzwischen aber die Kommunen bei der Aktualisierung der eigenen Internetauftritte. In Barby sind die Schwächen der städtischen Seite hinlänglich bekannt. So gibt es keinen Sitzungskalender für die öffentlichen Sitzungen der Gremien im Netz. Auch Beschlussvorlagen, wie sie von vielen Kommunen bereits vor den Sitzungen veröffentlicht werden, sucht der Besucher der Barbyer Internetseite vergebens.

Schlicht vergessen, räumte Bürgermeister Jens Strube (parteilos) ein, wurden bei der Gestaltung der Seite die eigenen Feuerwehren. Als Einrichtungen der Kommune, die in einigen Ortsteilen dringend auf die Mitarbeit der Einwohner angewiesen sind, fehlt ihnen eine entsprechende Plattform. In der Zukunft werde das Internet für die Arbeit in den Kommunen noch eine größere Rolle spielen, ist sich Karin Knopf sicher. Allerdings müssen die Kommunen in diesen Bereich dann auch mehr investieren. Fraglich ist, ob das dann freiwillig oder eine Pflichtaufgabe ist.