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Rassegeflügelzucht Über Generationen eine feste Institution

Der Rassegeflügelzuchtverein in Calbe besteht seit 125 Jahren. Dieses Jubiläum wurde gebührend gefeiert.

Von Andreas Pinkert 06.09.2016, 01:01

Calbe/Schwarz l „Die Kleintierzucht ist gerade in unserer technikorientierten Zeit der Ausdruck einer schon fast verloren geglaubten Verbundenheit mit der Natur“, meint Züchter Heinrich Thiele angesichts der sinkenden Mitgliedszahlen. Heute gehen noch 22 Vereinsmitglieder in der Saalestadt der Rassegeflügelzucht nach. Als Hansjoachim Gerber vor 25 Jahren den Vorsitz übernahm und die Calbenser Rassegeflügel-Sparte des VKSK (Vereinigung der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter) erfolgreich in einen Verein transformierte, zählte man noch 52 Mitglieder.

Calbes Züchter erinnern auch heute noch mit Stolz an die Anfänge. Das wurde bei der Festveranstaltung zum 125-jährigen Bestehen bei den Gastgebern Heidi und Dieter Elzholz an der Nienburger Straße erneut deutlich. Hans-Joachim Gerber begrüßte neben dem Landesverbandspräsidenten Dieter Kuhr unter anderem auch den Kreisverbandsvorsitzenden Hilmar Rösemann, Uwe Roskoden vom Landesverband als auch Preisrichter Hans-Werner Springer, Sohn Steffen Gerber von der Agrargenossenschaft Calbe, Bürgermeister Sven Hause und „natürlich auch die Züchterfrauen, die mit viel Geduld unser Hobby ertragen“, so Gerber.

Am Abend des 14. März 1891 kamen einige Herren im „Feikschen Restaurant“ in der damaligen Bernburger Vorstadt (Bernburger Straße/Schulstraße) zusammen. Bei dieser Sitzung wurde beschlossen, einen Geflügelzuchtverein für die Saalestadt ins Leben zu rufen. 35 Männer verewigten sich damals als erste Mitglieder mit ihrem Namen in einer Liste. Zum Vorsitzenden wurde Gutsbesitzer Otto Bartels gewählt. Seitdem nehmen die Geflügelzüchter einen festen Platz im gesellschaftlichen Leben von Calbe ein, wie in der Chronik mit Verweis auf Artikel in der „Calbenser Stadt- und Landzeitung“ festgehalten wurde.

Heute eint die Rassegeflügelzüchter – nicht nur in Calbe – die Hoffnung, dass ihre züchterischen Erfahrungen, die über viele Generationen weitergegeben wurden, auch in Zukunft bei Ausstellungen gezeigt werden können. „Wir würden uns freuen, wenn auch junge Leute zu unserem Verein finden würden, um mit uns dieses schöne Hobby zu teilen und damit die Geschichte des Vereins fortzusetzen“, sagt Heinrich Thiele.

Um die Kräfte in der örtlichen Kleintierzucht zu bündeln, rückt die wiederbelebte organisierte Rassekaninchenzucht der Saalestadt näher an das Geflügel heran.

Gemeinsam wird eine Schau im November vorbereitet. Dann können Interessenten in der Festscheune von Schwarz die Ergebnisse des züchterischen Wirkens begutachten und ins Gespräch kommen.