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Husaren-Verein Welche Zukunft hat die Pferdebahn?

Der Pferdebahnwagen ist dank der Stendaler Husaren restauriert. Die Zukunft des Wagens soll nun in andere Hände gelegt werden.

Von Nora Knappe 28.01.2016, 00:01

Stendal l Die Ereignisse und Berichterstattung der letzten Zeit könnten vermuten lassen, dass der Stendaler Husaren-Verein sich ausschließlich um die Pferdebahn kümmert. Schließlich haben sich dessen Mitglieder über sechs Jahre wesentlich dafür ins Zeug gelegt, Geld in Form von Spenden zu sammeln für die originalgetreue Restaurierung eines Waggons von 1910 – der nur noch in Rudimenten existierte – und das mittlerweile fertiggestellte Gefährt vorerst trocken und sicher unterzustellen. Seit Anfang Dezember 2015 ist es wieder fahrtüchtig.

Doch eine Daueraufgabe wird die Pferdebahn für den Verein nicht werden, sagt Pressesprecher Tino Leonhardt im Volksstimme-Gespräch. „Das werden wir als Verein nicht realisieren können, das ginge steuerrechtlich und auch aus Haftungsgründen nicht.“ Doch egal ist ihnen der mühsam und liebevoll restaurierte Wagen noch lange nicht.

Deshalb soll auf einer öffentlichen Versammlung am 26. Februar um 18 Uhr im Stendaler Altstadt-Hotel über den Stand der Dinge und das weitere Vorgehen beraten werden. Eine Variante, die der Verein für möglich hält, wäre die Gründung einer Gesellschaft, die den Wagen künftig betreibt.

Von Pferdebahn-Fragen abgesehen, widmen sich die Traditionshusaren, die es in Stendal seit 2007 gibt, ihrer eigentlichen Zielstellung: der Traditionspflege. Das geschieht zum Beispiel in Form der Teilnahme an den Festungstagen im Mai in Magdeburg, wo man sich mit „Ausstattung, Kontakten und Erfahrung einbringen“ werde, so Leonhardt. In einer Schlachtdarstellung mit verschiedenen Regimentern werden dann also auch die Stendaler Husaren zu sehen sein. Ebenso im Oktober bei einem nachgestellten Gefecht bei Altenzaun, welches sich zum 210. Mal jährt.

Wer sich von der Darstellung historischer Uniformen, Waffen, Mannschaftsaufstellungen und militärischer Übungen angesprochen fühlt, kann – voraussichtlich Anfang Oktober – wieder das Herbst­exerzieren in Stendal miterleben. „Wie tritt man richtig an, was bedeuten die einzelnen Kommandos, welche Reglements für Reiter und Fußtruppen gibt es... All das wird dann geübt, und es hat immer eine große Wirkung aufs Publikum“, sagt Leonhardt, der den Rang eines Oberleutnants in Tradition innehat und in diesem Hobby eine Form findet, „Geschichte darzustellen und Traditionen wertfrei zu betrachten“.