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Auszeichnung Oscarverleihung im Kreis Stendal: Familie erhält besonderen Preis

Die Aktiven des TuS Schwarz-Weiß Bismark feiern in Bismark ihren Sportlerball. Eine „schrecklich nette Familie“ heimst den Hauptpreis ein.

Von Martin Rehberg Aktualisiert: 19.03.2024, 11:40
„Die schrecklich nette Familie“ Knoblich mit Felix, Jens, Beatrice und Florian, gewann den Sport-Oscar des TuS Bismark.
„Die schrecklich nette Familie“ Knoblich mit Felix, Jens, Beatrice und Florian, gewann den Sport-Oscar des TuS Bismark. Fotos: Martin Rehberg

Bismark - Über 300 Gäste feierten am Sonnabendabend in der festlich geschmückten und zugleich bestens gefüllten Viehzuchthalle der Rinder-Allianz in Bismark auf dem Sportlerball den Sport und somit sich selbst. Angelehnt an den Slogan der Fußball Europameisterschaft „United by football – vereint im Herzen Europas“ hatte die Sektion Fußball des TuS Schwarz-Weiß in diesem Jahr den organisatorischen Hut auf und zum „Ball der Nationen“ geladen.

Der Auftakt auf der Bühne kam von Musikerin Tabiha Harzer. Schon beim zweiten Lied mit dem perfekten Titel namens „Wer, wenn nicht wir“, hatten die Gäste Feuer gefangen – alle erhoben sich und klatschten in die Hände. Damit stimmte die musikalische Allrounderin auf das ein, was in den nächsten Stunden folgen sollte.

Der TuS mit seinen acht Abteilungen und 452 Mitgliedern feierte sich und den Sport. Bewährt souverän, übernahm mit Mirko Völkel Bismarks „Hans Dampf“ die Moderation und stellte zunächst einmal seine bezaubernde Kollegin Paula Löber vor. Gemeinsam mit der Bad Kösener Weinprinzessin stimmte Völkel auf den Abend ein – begrüßte die Ehrengäste, dankte den Sponsoren und holte Einheitsgemeinde-Bürgermeisterin Annegret Schwarz (CDU) auf die Bühne. Nach einem Glückwunsch zur „Verlängerung“ der Amtszeit an sie war es die Bürgermeisterin, die dem Verein für die Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens der Stadt dankte, sei es beim Heimatfest oder der Heimatstaffel.

Sandmann musste warten

„Ehre, wem Ehre gebührt“ hieß es anschließend, als Sportler, Sportlerinnen und Mannschaften für ihre Leistungen in 2023 ausgezeichnet wurden. Den Auftakt machten die jüngsten Kicker des TuS, die für ihren Auftritt auf der großen Bühne sogar den Sandmann versetzten. Die vier- bis sechsjährigen Bambini hatten nicht nur eine beachtliche Anzahl an Turnieren (acht von elf), sondern auch die Hallen-Kreismeisterschaft gewonnen. Nachdem die erfolgreichen Knirpse alle mit Medaillen dekortiert wurden, gab es noch das typische Wikinger-Einklatschen.

Beatrice Knoblich drehte den Spieß in der Folge um. So war es nicht der TuS, der Ehrungen oder Präsente verteilte, sondern er war der Empfänger dieser. Die Vorsitzende des Fördervereins für Sport- und Kultur übergab einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro.

 Tabiha Harzer unterhielt musikalisch.
Tabiha Harzer unterhielt musikalisch.
Foto: Martin Rehberg

Nun durften echte Triple-Sieger auf die Bühne. Gemeint sind die D-Jugend-Kicker des TuS, die neben dem Titel in der Meisterrunde noch den Aufstieg und den Kreispokal feierten. Während der Rede von Trainer Matthias Schönhoff wurde es emotional. Neben dem Dank an Eltern und Großeltern musste an dieser Stelle unbedingt der im vergangenen Herbst verstorbene Sven Meiburg erwähnt werden. War er es doch, der viele Bambini-Generationen begleitet hatte und zuletzt die aktuelle D-Jugend betreute. Damit war auch die Überleitung zum ernsten Teil geebnet.

Dass der TuS mehr als „nur“ ein Sportverein, sondern vielmehr eine große Familie ist, wurde spätestens beim Gedenken an die zuletzt verstorbenen Vereinsmitglieder deutlich. Anders als üblich wurde nicht geschwiegen und innegehalten, im Gegenteil: Alle erhoben sich von ihren Plätzen und applaudierten so laut, wie es die klatschenden Hände hergaben.

140 Jahre Kegelsport

Es ging im Ehrungsreigen weiter, die Volleyball-Jugend des TuS wurde auf die Bühne gebeten. Die jungen Athleten schnupperten zuletzt im Herrenbereich rein und stehen in hoffentlich naher Zukunft stellvertretend für einen leistungsorientierten Volleyballsport beim Turn- und Sportverein. Mit deutlich kleineren Bällen haben Gerda Franke, Luise Markwart und Christiane Zufall zu tun. Sie jagen bekanntlich dem kleinen Zelluloidball hinterher und taten dies 2023 mit großartigem Erfolg. Während Christiane Zufall wieder zahlreiche Titel, darunter bei Deutschen Meisterschaften, einheimste, gehört den beiden Teenagern die Zukunft.

Als Auflockerung folgte ein atemberaubender Auftritt des „Le mirage“-Tanz-Duos, dafür stehen Milou Hass und Nele Charlott Butschereit vom Schinner Carneval Club. Im Anschluss folgte die Stunde der Jubilare. Für ihre langjährige Vereinsmitgliedschaft wurden folgende Sportlerinnen und Sportler geehrt: Irith Blümner, Daniel Warzel, Michael Fichte, Niklas Kanneberg, Max Voigt (alle 20 Jahre); Christiane Zufall, Arne Timme, Felix Rüge, Gundolf Rüge (30 Jahre); Dirk Kannengießer, Norbert Dankert (50 Jahre) und Norbert Blume für 55 Jahre. Der Kegler wies dabei noch darauf hin, dass der Kegelsport in Bismark 140 Jahre alt ist und unter dem Namen „Humor“ seine Anfänge hatte.

Das „Fußballett“ des TuS sorgte mit seinen akrobatischen Auftritten für reichlich Stimmung.
Das „Fußballett“ des TuS sorgte mit seinen akrobatischen Auftritten für reichlich Stimmung.
Foto: Martin Rehberg

Humor war im Anschluss auch beim Auftritt des „Fußballetts“ angesagt, das zwar mit etwas Verspätung, aber dafür umso mehr mit Akrobatik für Stimmung in der Halle sorgte. Diese nahm in der Folge bei einer weiteren Einlage von Tabiha Harzer nicht ab.

Ehrung für Mirco Völkel

Es übernahm Michael Müller, Präsident des Kreisfachverbands Fußball Altmark-Ost das Mirko. Er ehrte Mirko Völkel für seine ehrenamtliche Arbeit für den TuS mit einer Urkunde nebst einer Uhr vom Deutschen Fußballbund. Für seine ehrenamtliche Arbeit im Verein wurde Gunter Hammann-Seeger mit der Ehrennadel in Silber des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) ausgezeichnet.

Danach wurde es eine Nummer größer, mit zwei Ehrennadeln in Gold. Diese hohe Auszeichnung wurde Dirk Grempler und Frank Motejat an diesem Festabend zu teil.

Dirk Grempler (l.) und Frank Motejat wurden von Michael Müller ausgezeichnet.
Dirk Grempler (l.) und Frank Motejat wurden von Michael Müller ausgezeichnet.
Foto: Martin Rehberg

Als Nächstes überreichte Carola Schulz als Präsidentin des Kreissportbundes noch stellvertretend für Volleyballlandesverband und Landessportbund Ehrennadeln in Bronze an Volleyballerin Elisabeth Rogge, Kegler Johannes Nitsche und die Tischtennis-Cracks Bernd Bohling sowie Andreas Krüger.

Bevor mit der Verleihung des Sport-Oscars der Höhepunkt der traditionellen Veranstaltung folgte, heizten erneut die Tänzer und Tänzerinnen von „Le mirage“ und das „Fußballett“ die Stimmung auf. Auch wenn es Laudator Sebastian Fricke versuchte spannend zu gestalten, war für die meisten wohl schnell klar, an wen der Oscar gehen sollte.

Die Tanzformation „Le mirage“ vom Schinner Carneval Club performte zu Barbie.
Die Tanzformation „Le mirage“ vom Schinner Carneval Club performte zu Barbie.
Foto: Martin Rehberg

Anders als in den Vorjahren handelte es sich diesmal nicht um eine Einzelperson, sondern eine ganze Familie: „Der schrecklich netten Familie mit TuS-DNA“ – die Knoblichs. Beide Söhne Felix und Florian als Fußballer beziehungsweise Trainer, Mutter Beatrice als „Muddi“ und stille Heldin im Hintergrund und ein sichtlich gerührter, weil sprachloser Papa Jens. Die Trainer der „Zweiten“ und die Fördervereinschefin waren es auch, die als frischgebackene Oscar-Preisträger den Tanz eröffneten und den gemütlichen Teil des Abends einläuteten. Dieser klang dann bei Speis und Trank, einer Tombola und Musik aus der Konserve aus.