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Nahverkehr Schierke-Stopp verkürzt Oberharz-Buslinie

Busse von Wernigerode nach Braunlage fahren eine Haltestelle weniger an, um Schierkes Parkhaus zu bedienen. Das stößt auf Kritik.

Von Burkhard Falkner 08.11.2015, 00:01

Elend/Braunlage l Eine der grenzüberschreitenden Buslinien durch die Stadt Oberharz ist viel gelobt worden und gerät nun in die Kritik.

„Es ist nicht schön, dass der Bus nicht mehr dort in Braunlage hält, wo wir hin wollen“, kritisiert Lina Hahn aus Elend. Die Seniorin ist eifrige Busfahrerin und vermisst die bisherige Endhaltestelle. Es gibt weitere Beschwerden, war bei den Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) zu erfahren. Der Grund?

Seit dem Herbst fährt der Bus der Linie 257 in Braunlage nicht mehr bis zum Zentralen Omnibusbahnhof, sondern hält nur noch am Schulzentrum der Harzstadt. Dort ist für Reisende auf dem Weg von Wernigerode über Drei Annen Hohne, Elend, Schierke nach Braunlage Endstation. Grund dafür ist die neue Haltestelle am Parkhaus in Schierke, Winterbergtor genannt.

Diese Haltestelle wird angefahren, um vor allem den Besuchern Schierkes bessere Fahrmöglichkeiten zu bieten. Unglücklicherweise fehlt diese Zeit dann in Braunlage, so dass die bisherige Endhaltestelle gestrichen werden musste.

„Ohne diese Einkürzung wäre die gesetzlich vorgeschrieben Wendezeit nicht einzuhalten“, heißt es erklärend in einem Schreiben von HVB-Geschäftsführer Bjoern Frederik Smith. Ein völliger Rückzug aus dem Nachbarkreis Goslar, das wäre die andere Option gewesen, komme nicht infrage. Die derzeitige Lösung sei ein Kompromiss.

Zufriedenstellen kann der Lina Hahn und weitere fahrfreudige Senioren nicht. „Die alte Haltestelle lag direkt an den Einkaufsmöglichkeiten, nun müssen gerade wir Rentner den Weg dorthin und zurück zu Fuß antreten. Ich denke, manche werden bald nicht mehr fahren.“

Kritik übt auch Braunlages Bürgermeister Stefan Grote (SPD). Ihm sei lapidar die Änderung mitgeteilt worden, eine Einflussnahme sei nicht möglich gewesen. „Ich bin schon dafür, dass die alte Haltestelle weiter angefahren wird, wozu haben wir den Omnibusbahnhof?!“, sagt Grote. Nur so könnten den Reisenden gute Anschlussmöglichkeiten zu anderen Buslinien gesichert werden. Er hoffe, das letzte Wort sei nicht gesprochen.

Ist es auch nicht, wie Gerald Hahne, HVB-Abteilungsleiter Verkehr, der Volksstimme sagte. Es gelt jetzt erst einmal, Erfahrungen zu sammeln - sowohl in Schierke als auch in Braunlage. Dann müsse neu entschieden werden. Allerdings brauche das seine Zeit. Eine Änderung sei eh erst wieder zum Fahrplanwechsel im Frühjahr möglich. Ob es dazu kommt, bleibt offen.