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Höfe halten Hof Farbexplosion in der Mauergasse

Die Hortensienpracht auf dem Hof des Hotels ist einmalig für Wernigerode. Die „Höfe halten Hof“-Experten sind begeistert.

Von Ivonne Sielaff 01.08.2016, 11:00

Wernigerode l So überrascht hat man Lydia Seiler und Frank Schmidt bei den „Höfe halten Hof“-Terminen bisher selten gesehen. „Das hätte ich nicht erwartet. Das erstaunt mich wirklich“, sagt Schmidt. Die beiden Gartenexperten stehen vor einer Rabatte mit Hortensien. Nicht einfach nur ein Beet. Die Sträucher sind hochgewachsen - einige anderthalb Meter hoch. Sie blühen auf das Üppigste in Pick, Rosa, Weiß, Blau, Lila – so weit das Auge reicht. Und nicht nur auf dem Hof des Parkhotels in der Mauergasse, sondern auch entlang der Straße. „Diese Dominanz von Hortensien ist einmalig in der Stadt“, sagt Schmidt. Dabei sei der Standort nicht ideal.

Uwe Fischer ist sichtlich stolz auf seine Pracht, will die Lorbeeren aber nicht für sich allein haben. „Alles hat mit einer einzelnen Pflanze angefangen“, sagt der Wernigeröder. Seine Frau habe sie gepflanzt. „Sie hat uns so sehr gefallen, dass wir immer mehr gekauft haben – in allen Farben.“ Hinter dieser Blütenfülle steckt viel Pflege. „Wir düngen die Hortensien regelmäßig und wässern sie eigentlich ständig“, verrät Uwe Fischer. Bis auf die Pflanze vor dem Haus. „Die haben wir noch nie gegossen. Vielleicht ist sie auf eine Wasserader gestoßen.“

Vor 20 Jahren hat er das Hotel in der Wernigeröder Neustadt eröffnet, den Hof und den Gebäudekomplex zuvor mit viel Mühe umgestaltet. Ganz früher haben sich hier ein Brauerei-Lager und Pferdeställe befunden, später dann eine Edeka-Markt, deren Besitzer Mitte der 1960er-Jahre enteignet wurden. Bis zur Wende hatte die Einkauf- und Liefergenossenschaft hier ihr Domizil, weiß Uwe Fischer zu berichten. Heute besticht das 50-Betten-Haus, das inzwischen von Sohn Guido Fischer geführt wird, durch mediterranen Charme. Die Fassaden sind mit Wein- und Efeu begrünt. Im hinteren Bereich gedeihen Palmen, in Töpfen Engelstrompeten und weiterer Wein. „Die Pflanzen habe ich aus Neustadt an der Weinstraße mitgebracht.“

An einer Pflanze entdeckt Lydia Seiler einen Schädling. „Das ist Mehltau“, so die Expertin. „Das ist ein Pilz, den müssen Sie behandeln, sonst legt er sich auf die Früchte.“ Am besten mit einem Fungizid, rät Frank Schmidt. Das Mittel baue sich schnell wieder ab, so dass die Früchte später trotzdem genossen werden können. Und nicht nur das. Denn Uwe Fischer isst sie nicht bloß, er hat sich auch schon als Winzer versucht und aus den eigenen Trauben Wein hergestellt. „Ich habe zwar keine Ahnung davon, aber der Wein hat hervorragend geschmeckt.“