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Tourismus Gästezahlen: Wernigerode ist spitze

2016 war ein touristisches Spitzenjahr für Wernigerode. Mehr als eine Million Gäste haben in der Stadt ein Quartier gebucht.

Von Katrin Schröder 04.04.2017, 01:01

Wernigerode l Ein Plus von 5,2 Prozent bei den Übernachtungen: Das ist Spitze – im Harz, in Sachsen-Anhalt und bundesweit. Die Wernigerode Tourismus GmbH hat am Montag die Gästezahlen für 2016 vorgestellt. Die bunte Stadt am Harz lässt demnach andere Ferienziele weiter hinter sich. Zum Vergleich: Der Harz als Ganzes verzeichnete ein Übernachtungsplus von 2,8 Prozent. Das liegt immer noch über dem Sachsen-Anhalt-Schnitt von 2,4 Prozent und dem Bundesdurchschnitt, kommt aber nicht an die Wernigeröder Traumzahl heran. „Das erfüllt uns mit großem Stolz“, sagt WTG-Geschäftsführerin Erdmute Clemens bei der Präsentation im Rathaus.

Der Tourismus sei für die Stadt ein Wirtschaftsfaktor, betonte Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos). Die Zahlen untermauern dies. Gut 160 Millionen Euro Bruttoumsatz spülen die Gäste in die Stadt, mehr als 4000 Menschen leben direkt vom Tourismus. Übernachtungsgäste seien deshalb wichtig, weil die Branche von ihnen viel mehr hat. Rund 100 Euro pro Gast bleiben in der Stadt. Zum Vergleich: Beim Tagesgast sind es 20 bis 25 Euro.

859.297 Gäste haben 2016 in Wernigerode in Betrieben übernachtet, die mehr als zehn Betten haben – so steht es in der Beherbergungsstatistik des Statistischen Landesamtes verzeichnet. Knapp 190.000 dieser Gäste haben in Schierke übernachtet. Das entspricht einem Plus von 1,2 Prozent. Allerdings verzeichnete der Brockenort rund 4,5 Prozent mehr Gästeankünfte – was bedeutet, dass sehr viel mehr Tagestouristen als Übernachtungsgäste vor Ort sind. „Das ist ein Indiz dafür, dass in Schierke mehr passieren muss, was die Verweildauer im Ort angeht“, sagt WTG-Chefin Ermute Clemens. Sowohl Qualität als auch Quantität der Unterkünfte müssten steigen, wenn Schierke mehr sein wolle als ein Startpunkt für den Brockentourismus.

Überdurchschnittlich haben, auf ganz Wernigerode gesehen, Hotels und Pensionen zugelegt: Dort wurden 8,9 Prozent mehr Gäste als 2015 begrüßt. Hinzu kommen private Unterkünfte wie Ferienhäuser und -wohnungen sowie Wohnmobilisten und Camper. Hier sind rund 347.200 Übernachtungen registriert worden. Insgesamt kommt man so auf eine Zahl von rund 1,2 Millionen Gästen.

Diese haben in Wernigerode die Qual der Wahl unter 487 Anbietern, die 7684 Betten bereitstellen. Das Gros – 410 an der Zahl – sind private Vermieter von Ferienunterkünften. Viele von ihnen nutzen das Buchungssystem der WTG, berichtet Erdmute Clemens. Rund 4129 Buchungen für 9488 Gäste sind 2016 über das Reservierungssystem gelaufen. Das bedeutet einen Umsatz von rund 876.000 Euro. Die Zahl stagniert gegenüber dem Vorjahr, gibt Erdmute Clemens zu. Ein möglicher Grund dafür: „Die Kanäle, um auf ein Objekt aufmerksam zu werden, werden immer vielfältiger.“

35 Prozent der Buchungen gehen online ein. „Wir bemerken eine Verschiebung in Richtung Internet“, sagt Erdmute Clemens. Das Gastgeberverzeichnis auf Papier ist dennoch weiter vonnöten. Es erscheint in diesem Jahr erstmals als Gemeinschaftsausgabe für Wernigerode und Schierke, die jährlich aktualisiert wird.

Hinzu kommt Werbung für Veranstaltungen in der Stadt, die großteils von der WTG organisiert werden. Die besucherstärkste unter ihnen ist das Schokoladenfestival Chocol‘art, das Ende Oktober 2016 rund 120.000 Gäste in die Wernigeröder Innenstadt gezogen hat.

Großen Zuspruch gab es für das Rathausfest, bei dem sich geschätzte 40.000 Besucher tummelten. „Es hat sich zu einem kleinen Sachsen-Anhalt-Tag weiterentwickelt“, sagt Roman Müller, stellvertretender WTG-Geschäftsführer. Veranstaltungen seien kein Selbstzweck, betont Stadtchef Gaffert. Es sei belegt, dass Ereignisse die Anziehungskraft einer Stadt erhöhen.

2017 hält ebenfalls einige Höhepunkte bereit. Mit dem 10. Johanns-Brahms-Chorfestival und dem 40. Harzgebirgslauf feiern zwei Großereignisse Jubiläum. Zudem findet am Sonnabend, 20. Mai, erstmals der Landeschorwettbewerb in Wernigerode statt.