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Typisierungsaktion Mira ist an Leukämie erkrankt: Kommt der Lebensretter aus Klein Ammensleben?

Bei der Typisierungsaktion in Klein Ammensleben für ein krebskrankes Mädchen aus der Altmark ist das ganze Dorf auf den Beinen. Unterstützer kommen aus der ganzen Region. 79 Freiwillige lassen sich testen.

Von Regina Malsch 25.03.2024, 17:45
Mathias Cohnert nimmt unter Anleitung von Anja Unterberger einen Wangenabstrich.
Mathias Cohnert nimmt unter Anleitung von Anja Unterberger einen Wangenabstrich. Foto: Regina Malsch

Klein Ammensleben - Seit Jahren kämpft ein neunjähriges Mädchen aus Gardelegen gegen eine aggressive Form der Leukämie. Es handelt sich um eine lebensbedrohliche Krankheit. Viele Menschen in der Altmark beteiligten sich deshalb bereits an der Suche nach einem Stammzellenspender. Am Sonnabend fand auch in Klein Ammensleben eine solche Typisierungsaktion statt.

Unter dem Motto „Wir für Mira“ hatten die Gemeindefeuerwehr der Niederen Börde sowie die Ortswehr Klein Ammensleben dazu aufgerufen. Unterstützt wurden die Kameraden bei der Aktion maßgeblich vom Verein „Blaue Nase hilft“. Die Typisierung ist wichtig, um den richtigen Stammzellenspender zu finden. Denn nur so bestehen Heilungschancen.

Anteilnahme ist groß

Bereits gegen 14 Uhr hatten sich am Feuerwehrgerätehaus viele Einwohner aus den Orten der Niederen Börde zusammengefunden, darunter zahlreiche Feuerwehrleute. Der Förderverein der freiwilligen Feuerwehr sorgte für das leibliche Wohl der Besucher, es gab neben Gegrilltem auch ein üppiges Kuchenbuffet und Kaffee. Dietmar Neubauer aus Loitsche bot für den guten Zweck seine Holzarbeiten an. Er engagiert sich seit langem für „Blaue Nase hilft“, hat schon viele Familien von kranken Kindern finanziell unterstützt. Für Mira drückt er ganz fest die Daumen. „Im Vorjahr ist Renè aus Blumenberg mit 17 Jahren an Leukämie gestorben. Das darf nicht wieder passieren“, sagt er mit Tränen in den Augen.

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Stefan Müller, Bürgermeister der Niederen Börde, ist stolz, was in Klein Ammensleben auf die Beine gestellt wurde, und er dankt allen, die dazu beigetragen haben. Allen voran Gemeindewehrleiter Tobias Buhtz und Lars Sonnemann, Vorsitzender des Fördervereins der Feuerwehr. Sonnemann: „Es geht zu Herzen, wie selbstlos so viele Menschen versuchen, zu helfen. Und sicher überlegen so wie ich viele Menschen: Was wäre, wenn mein Kind betroffen wäre und Hilfe braucht?“

Die Tanzgruppe aus Meseberg war Teil des Rahmenprogramms und unterstützte die Typisierungsaktion auf ihre Art.
Die Tanzgruppe aus Meseberg war Teil des Rahmenprogramms und unterstützte die Typisierungsaktion auf ihre Art.
Foto: Regina Malsch

Roger Altenburg, Vorsitzender des Kinderkrebshilfevereins „Blaue Nase hilft“, moderierte die Veranstaltung, sorgte mit seinem Kinderchor für Unterhaltung und informierte über die Typisierung: „Es dauert keine fünf Minuten und kann anderen Menschen ein Leben lang helfen!“

Bereits nach eineinhalb Stunden hatte Vereinsmitglied Anja Unterberger mit ihren Helfern über 50 Typisierungen vorgenommen. Die medizinisch-technische Angestellte, die als Lehrerin in der Berufsschule in Haldensleben arbeitet, ist bei allen Aktionen dabei, „weil unser Engagement Leben retten kann.“ Auch Matthias Cohnert, Landwirt aus Gersdorf und Mitglied der dortigen Feuerwehr, ließ sich testen. „Ich habe eine kleine Tochter und möchte mir nicht vorstellen, was die Familie von Mira durchmacht. Da muss man einfach helfen.“

Auch Geld wird benötigt

Die Typisierung selbst ist mit einem Wangenabstrich abgeschlossen. Die Daten des Freiwilligen zwischen dem 17. und 55. Lebensjahr werden registriert und Teil der Spendendatei, können möglicherweise einen anderen Patienten retten. Allerdings kostet jede Typisierung 40 Euro. Deshalb freut sich der Verein auch über Spenden. Hilfe kam unter anderem an dem Tag von der Wohnungsbaugesellschaft Haldensleben, die 250 Euro für den Kinderkrebshilfeverein spendete. Zudem brachte die Versteigerung des großen Haribo-Bären 300 Euro ein, und die Feuerwehr des Ortes übergab stolze 500 Euro. Neben den Kosten für die Typisierung geht es auch um praktische Unterstützung von Familien von schwerkranken Kindern. In Miras Fall sollen ihrer Mutter und ihren drei Geschwistern somit die Fahrten in die Krankenhäuser ermöglicht werden, um das Mächen besuchen zu können.

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Die Krankheit der kleinen Mira kann nur noch mit einem passenden Stammzellenspender besiegt werden! Vielleicht kommt er ja aus Klein Ammensleben, denn zum Ende der Aktion kann Roger Altenburg hocherfreut 79 Typisierungen verkünden.