Proteste in Libyen Zorn

Von Steffen Honig 17.02.2011, 05:29

Es war nur eine Frage der Zeit, bis der stürmische Wind des anbrechenden arabischen Frühlings auf Libyen übergreifen würde. Gegen das Gaddafi-Land war selbst der benachbarte Polizeistaat Tunesien noch so etwas wie freizügig. Jedenfalls besuchen betuchte Libyer gern die dortigen Touristengebiete, um sich beim in der Heimat verbotenen Alkohol und anderen Zerstreuungen zu vergnügen.

Seit mehr als 40 Jahren ist der Wüsten- und Ölstaat eine islamisch-sozialistisch verbrämte Diktatur Muammar al-Gaddafis. Die schillerndste Figur in der arabischen Politik war einst ein terroristischer Hardliner und wandelte sich zum opportunistischen Chamäleon, als er einen Burgfrieden mit dem Westen schloss. Dabei blieb er der internationalen Öffentlichkeit so unheimlich wie den Libyern selbst. Die hatten bei Strafe von Kerker und Folter nicht zu mucken. Umso härter wird Gaddafi nun der Volkszorn treffen.(Politik)