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Demokratische Abstimmung unter den jüngsten Flechtingern bringt die Entscheidung Der Nachwuchs will in See stechen

Von Carina Bosse 26.09.2014, 03:10

70 Entwürfe, 3 Büros, 4Spielgerätevarianten - die Flechtinger Kinder haben abgestimmt. Sie wollen auf dem Radberg mit einem Schiff in See stechen und im Sand backen und Burgen bauen.

Flechtingen l Jack Sparrow hätte seine Freude an den Flechtinger Kindern ebenso wie Peter Pan, denn ihre Abenteuerlust und Phantasie ist schier ungebremst. Vier Vorschläge standen den Mädchen und Jungen zur Auswahl, um den Spielplatz am Radberg weiter zu beleben. In der Kindertagesstätte, der Grundschule und dem Jugendklub konnte eine Woche lang abgestimmt werden, welche der Varianten jedes Kind bevorzugt.

Das Ergebnis stellte Kora Duberow, Leiterin der Abteilung Kur und Tourismus der Gemeinde Flechtingen, am Mittwoch im Gemeinderat vor. Vorschlag 2, eine Schiffskonstruktion mit Steuerrad und Sandspieltisch, machte das Rennen. 91 Stimmen vereinigte dieser Entwurf auf sich.

Damit trägt die Gemeinde einem Wunsch des Flechtinger Familienbeirates aus dem vergangenen Jahr Rechnung. Da war jedoch erst einmal Behnsdorf mit einem neuen Spielplatz ausgestattet worden.

Weil die Gemeindemittel in diesem Jahr nicht zuletzt aufgrund des Schulneubaus äußerst knapp bemessen sind, ging die Gemeinde auf Sponsorensuche und wurde fündig. 10000 Euro konnten zur Finanzierung des Projektes zusammengetragen werden.

Die von drei speziellen Büros ausgearbeiteten vier Varianten beruhen auf Vorschlägen der Kinder, denn diese hatten sich im Vorfeld so ihre ganz eigenen Gedanken über Spielmöglichkeiten am Schloss-See gemacht und diese zu Papier gebracht.

"Mehr als 70 Zeichnungen kamen zusammen, die teilweise sogar persönlich in unser Gemeindebüro gebracht wurden", berichtete Kora Duberow im Rat. Während Variante 1, ein Knotenpendel mit Rutschenschiff, mehr Anklang in der Schule (insgesamt 58 Stimmen) gefunden hatte, favorisierten die jüngeren Kindergartenkinder die Schiffsvariante mit dem Spieltisch. Die Nutzer vom Jugendklub hatten sich mehrheitlich für Variante 2 ausgesprochen.

Die Spendengelder, die zusammenkamen, reichen, um sogar noch eine Anbaurutsche und eine Doppelschaukel in das neue Spielensemble zu integrieren. Dazu kommt noch die Kletterpyramide aus der Fanta-Spielplatzinitiative vom Sommer, bei der Flechtingen eines von 100 Spielgeräten gewinnen konnte. "Leider konnten wir aufgrund von Internetproblemen in Flechtingen nicht weiter vorn landen", sagte Kora Duberow. Bei der Abstimmung habe es immer wieder Probleme gegeben.

Für die nun noch notwendigen nächsten Schritte stehen aus Gemeindemitteln noch 1700 Euro zur Verfügung. Beim Aufbau wird der Bauhof der Gemeinde aktiv werden.

Wenn der Auftrag ausgelöst ist, das soll nun schnellstens passieren, sollte es noch einmal sechs bis acht Wochen bis zur Lieferung des neuen Gerätes dauern. Wenn es das Wetter zulässt, wäre also eine Einweihung noch vor Weihnachten möglich.

Ratsmitglied Günter Seifert (FUWG) wies darauf hin, dass man überlegen sollte, die Geräte vielleicht erst im Frühjahr aufzubauen. "Dann halten sie ein Jahr länger", meinte er zur zwölfjährigen Garantieleistung, die dafür gewährt wird.

Außerdem wird es am Radberg noch ein neues Schild mit einem durchgestrichenen Vierbeiner geben: Die Tretminen nehmen dort nämlich in den vergangenen Monaten immens zu, aber auf einem Spielgelände hätten Hunde nun einmal nichts verloren, machte Kora Duberow deutlich und verwies auf die Verantwortung, die jeder Hundehalter hätte.