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Qualitätsprüfung im Arendseer Altenheim Note 1,0 für Versorgung, Pflege und soziale Betreuung

Von Helga Räßler 28.01.2011, 05:31

Die Prüfer vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen bescheinigen dem Arendseer Altenpflegeheim in allen Bereichen Bestnoten: Für Pflege und medizinische Versorgung, den Umgang mit Demenzkranken, die soziale Betreuung und Wohnbedingungen einschließlich Verpflegung gibt es für das DPWV-Haus eine 1,0, ein "Sehr Gut". Darüber freuen sich Leiterin Karin Matthias und ihre 45 Mitarbeiter. Und für die 60 Bewohner ist es Gewähr für ein sicheres Leben.

Arendsee. "Dieses Prüfergebnis haben wir der engagierten Arbeit aller Mitarbeiter zu verdanken", erklärte Karin Matthias gestern während des Pressegesprächs. "Es ist für uns eine Anerkennung unserer täglichen Anstrengungen für das Wohl unserer 60 Bewohner, von denen allein 39 demenzkrank sind", sagte die Leiterin des Arendseer DPWV-Altenpflegeheims. "Die Bestnote Sehr Gut, also 1, bedeutet für uns alle aber einen enor-men Leistungsdruck", schätzte sie ein. Denn die bewiesene Qualität müsse auch bei der nächsten Prüfung unter Beweis gestellt werden.

"Untersucht wurden auch die Angebote zur Betreuung Demenzkranker"

Seit diesem Jahr erfolgen die Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) jährlich und nicht wie bisher mit Pausen von bis zu drei Jahren. Die letzte Qualitätskontrolle erfolgte in Arendsee im Jahr 2008. "Aber natürlich ist die Heimaufsicht jedes Jahr vor Ort", machte Karin Matthias klar, die das Haus seit neun Jahren führt.

1997 als Neubau mit 45 Plätzen wiedererrichtet, war das Objekt im Jahr 2000 umgebaut und um 15 Plätze erweitert worden.

"Seit 2008 sind die Prüfungen des MDK transparent", so Karin Matthias. Das bedeute, die Prüfberichte werden nicht nur zu den internen Akten gelegt, sondern öffentlich gemacht, können sogar im Internet eingesehen werden.

"Unter die Lupe genommen wurden die Struktur-, die Prozess- und die Ergebnisqualität", beschrieb Karina Matthias das Prüfprozedere. Diese Kriterien werden in fünf Qualitätsbereichen zugrunde gelegt: Pflege und medizinische Versorgung, Umgang mit demenzkranken Bewohnern, soziale Betreuung und Alltagsgestaltung, Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene sowie die Befragung der Bewohner selbst.

Zur Struktur gehören der Zustand und die Organisation der Wohnbereiche, der Zimmer, die Aufteilung und Lebensqualität der Bewohner, die Pflegestufenverteilung, das Fach- und Hilfspersonal und die Absicherung des begleitenden Dienstes. "Untersucht wurden auch die Betreuungs- angebote für die demenzkranken Bewohner", ergänzte Karin Matthias.

Bei der Einschätzung der Prozessqualität gehe es um den Verlauf der Pflege und der medizinischen Versorgung. "Dabei werden die Pflegedokumentationen dahingehend überprüft, wie sie mit dem tatsächlichen Zustand des betreffenden Bewohners zusammenpassen", sagte die Heimleiterin.

Denn nach dem genauen Studium der Dokumentationen werden Gespräche mit den Personen dahinter geführt. "Diese Personen sind nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden aus den verschiedenen Pflegestufen", so Karin Matthias. Von den 60 Heimbewohnern waren es sechs.

"Bei aller umsorgenden Pflege müssen wir auch die Uhr im Auge haben"

In den Dokumentationen sind auf zahllosen Blättern detailliert alle persönlichen Angaben aufgelistet, die Biografie, Arztprotokolle, alle medizinischen Anordnungen, Behandlungen, Pflegemaßnahmen, Bewegungspläne, Ernährung und weitere Darlegungen zu gesundheitlichen und anderen Maßnahmen. "Hier wird täglich jede Maßnahme, jede Handhabung, jede Veränderung aktualisiert", stellte sie dar.

"Das A und O unserer Tätigkeit ist die Beobachtung und die Kommunikation, um auf dem Laufenden zu sein", betonte die Leiterin. Beobachtung auch deshalb, weil Krankheiten gerade bei älteren Menschen oft stumm verlaufen. "Sie haben ganz einfach ein ganz anderes Schmerzempfinden und viele Krankheiten nebeneinander." Da sei der ständige Austausch zwischen Pflegern, Hauswirtschaftlern, Angehörigen und Arzt unerlässlich.

Trotz des großen Erfolgs und der Zufriedenheit darüber, die sich ohne Zweifel kurz einstellte, herrscht im Heim keine Idylle. "Wir arbeiten nach Zeitmanagement, die Regeln sind vorgeschrieben und streng", so Karin Matthias. Nur für erbrachte Leistungen in entsprechenden Abläufen gebe es Geld. "Bei aller umsorgenden Pflege müssen wir doch immer auch die Uhr im Auge haben."