1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Glassplitter verfehlt wenige Zentimeter das Auge Antonias

15-Jährige nach Unfall nach Hause geschickt Glassplitter verfehlt wenige Zentimeter das Auge Antonias

Sie hatte Glück im Unglück. Nur wenige Zentimeter verfehlte ein
Glassplitter das Auge von Antonia, als bei einem Unfall Montagnachmittag
eine Fensterscheibe des Busses zerbarst, in dem die 15-Jährige saß.
Ihre Mutter ist empört. Das Mädchen wurde von Hecklingen nach
Gaensefurth zu Fuß nach Hause geschickt.

Von Falk Rockmann 26.02.2014, 02:20

Staßfurt/Hecklingen/Schneidlingen l Es war gegen 16.20 Uhr, als Antonia und fünf weitere Fahrgäste mit dem Bus von der Schule in Staßfurt-Nord nach Hause unterwegs waren. In Hecklingen auf der Staßfurter Straße erging plötzlich ein Splitterregen über das Mädchen. Ein Treckerfahrer hatte in die Spellgasse abbiegen wollen. Dabei schwenkte sein Anhänger so weit aus, dass der gegen den Bus stieß und die Scheibe zu Bruch ging, hinter der Antonia saß.

Cornelia Brandt ist empört darüber, dass ihre Tochter nach Hause geschickt wurde - fast zwei Kilometer bis Gaensefurth zu Fuß. "Sie hat geblutet im Gesicht. Im Nacken waren noch die ganzen Glassplitter", schildert die Mutter, die sofort zu einer Ärztin fuhr mit Antonia. Dort wurde ihr ein Glassplitter entfernt - wenige Zentimeter unter dem linken Auge. Eigentlich habe sie Dienstag zu Hause bleiben sollen, so Cornelia Brandt, aber ihre Tochter wollte unbedingt in die Schule, weil eine dreistündige Klassenarbeit anstand. Die hielt die Schülerin für sehr wichtig für die Prüfung.

Zwar habe sich der Busfahrer, der den Bus lenkte, am Dienstagfrüh "tausendmal entschuldigt" bei ihr, was sie positiv empfand, doch Cornelia Brandt hätte vom Busunternehmen selbst etwas mehr erwartet. Am Schlimmsten sei es eben gewesen, dass die 15-Jährige nach Hause geschickt wurde.

Torsten Haubold wehrt sich gegen die Vorwürfe. "Unsere Busfahrer - es waren dann mehrere anwesend - haben alle Fahrgäste befragt. Keiner hat über Schmerzen geklagt", so der Juniorchef des Busunternehmens. Sie hätten auch nicht bemerkt, dass das Mädchen geblutet habe. Und warum solle man einen Rettungswagen nicht rufen, wenn es nötig wäre?

Die Polizei hat unterdessen das Ereignis als Unfall ohne Personenschaden aufgenommen. Die Beamten waren übrigens noch nicht anwesend, als Antonia den Unfallort verlassen hatte.

Noch ein Unfall mit Kleinbus: Acht Verletzte in Schneidlingen

"Es ist kein Problem, einen Personenschaden im Nachhinein in das Unfallprotokoll aufzunehmen, wenn der oder die Betroffene sich bei der Polizei meldet und entsprechende ärztliche Atteste vorweist", erklärte Polizeisprecher Marco Kopitz auf Nachfrage.

Gestern Nachmittag begab sich Cornelia Brandt übrigens erneut zum Arzt mit ihrer Tochter - vorsichtshalber, da die 15-Jährige Schmerzen im Hüftbereich verspürte.

Am Montag ereignete sich zudem noch ein schwerer Unfall im Bereich der Stadt Hecklingen, in den ein Kleinbus und ein Lkw verwickelt waren. Dabei wurden auf der Ortsdurchfahrt in Schneidlingen acht Personen verletzt und vorerst in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Nach Angaben der Beteiligten und einiger Zeugen befuhr gegen 9.05 Uhr ein Renault die Bundesstraße 180, aus Richtung Egeln kommend. In einer leichten Rechtskurve kam das Fahrzeug aus bisher unbekannten Gründen nach links auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit einem entgegenkommenden Lkw.

Durch den Zusammenstoß wurden beide Fahrzeuge zur Seite geschleudert, und der Lkw stieß gegen einen Laternenmast aus Beton. Der zerbrach und kippte um.

Das Ausmaß der Verletzungen der Insassen war der Polizei gestern noch nicht näher bekannt. Die meisten der Verletzten seien aber zwischenzeitlich wieder aus den Krankenhäusern entlassen worden, so Polizeisprecher Marco Kopitz.

An beiden Fahrzeugen entstand wirtschaftlicher Totalschaden.