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Gerwischer Ortsbürgermeisterin Karla Michalski holt sich Anregungen auf der Burg und in der Heimatstube Reger Austausch beim Arbeitsbesuch in Lindau

Von Manuela Langner 01.09.2014, 03:22

Lindau l Zu einem anregenden Erfahrungsaustausch entwickelte sich der Besuch der Gerwischer Ortsbürgermeisterin Karla Michalski in Lindau. Sie traf mit ihrem Amtskollegen Helmut Seidler und Gudrun Rosenauer, Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins Lindau, zusammen. Gemeinsam wurden das Burggelände und die Heimatstube in der alten Schule besichtigt. Nicht allein vom Veranstaltungsraum unter dem Kegeldach des Bergfrieds zeigte sich Karla Michalski angetan.

Hintergrund des Zusammentreffens im Vorfläming ist das Einweihungsjubiläum der heutigen Gerwischer Grundschule. Dazu möchte die Ortschaft eine ähnliche Ausstellung schaffen, wie sie der Heimatverein in der Heimatstube eingerichtet hat.

Mit den historischen Schätzen Lindaus wie dem Ensemble aus Burg und Kirche, das beispielhaft für die Christianisierung der Slawen in unserem Gebiet steht, kann Gerwisch nicht mithalten. Das Dorf wurde nach einem verheerenden Feuer 1825 an der Berliner Chaussee neu errichtet und war aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage an Straße und an der Eisenbahnlinie Magdeburg-Berlin früh von Industrie (Zuckerfabrik, Konservenfabrik, Kiesförderung und Schrott-aufbereitung) geprägt.

Die beiden Ortsbürgermeister teilten trotz der Unterschiedlichkeit ihrer Orte so manche Sorgen. Angefangen bei den sinkenden Fördermitteln bis zur Bildung der Einheitsgemeinden - dem großen Zerbst auf Lindauer und dem kleinen Biederitz auf Gerwischer Seite und ihren individuellen Herausforderungen - und dem Kompetenzverlust durch die Reduzierung ihrer Verantwortung als Ortsbürgermeister.

Mit ihren 24 Dienstjahren konnte Karla Michalski gut einschätzen, wie viel in Lindau geschaffen wurde und welcher Einsatz dafür notwendig ist. Sie zeigte sich optimistisch, dass der Tourismus noch stärker werde. "Der Fläming ist das Potential vor den Toren Berlins." Bislang gelinge es nicht, die B-Kennzeichen herzukriegen, sagte Helmut Seidler.

Sie sprachen über den Schulstandort, die Herausforderungen der Inklusion und die Erfahrungen mit den leerstehenden Sekundarschulgebäuden, das in Gerwisch vom Landkreis abgerissen worden war, während es in Lindau noch auf dem Schulgelände steht.