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2016 beginnt der drei Jahre andauernde Bau neuer Gleise vom Breiten Weg bis zum Bruseplatz Straßenbahntrasse ins Neustädter Feld: Verkehrsbetriebe legen Planungen vor

Von Rainer Schweingel 15.02.2012, 05:28

Der Ausbau des Magdeburger Straßenbahnnetzes hat ein nächstes Etappenziel erreicht. Für den Bauabschnitt Breiter Weg/Krökentor bis Bruseplatz im Neustädter Feld liegen die Planungsunterlagen vor.

Altstadt/Neustädter Feld l Freunde des öffentlichen Personennahverkehrs können sich freuen: Der Ausbau der sogenannten Nord-Süd-Verbindung soll weiter vorangehen. Gestern wurden in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters die Planungsunterlagen für den Bauabschnitt 4 vorgelegt. Dahinter steht die Trasse, die vom Breiten Weg/Kreuzung Krökentor in westlicher Richtung bis ins Herz des Neustädter Felds (und später bis in den Kannenstieg/Abschnitte 5/6) gebaut werden soll. Die entsprechende Drucksache wird jetzt in den Fraktionen und zuständigen Ausschüssen des Stadtrates beraten. Der Stadtrat beschließt voraussichtlich im April.

Die Planungsunterlagen sind Teil des wohl größten Ausbaus des Magdeburger Straßenbahnnetzes mit einem Gesamtumfang von 134 Millionen Euro. Nach dem Grundsatzbeschluss des Stadtrates vom Mai 1999 zur 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn läuft der Bau von Trasssen, der wie am Europaring bereits abgeschlossen ist (Abschnitte 1) oder in der Leipziger Chaussee/Bördepark (Abschnitt 3) stattfindet. Ab 2016 soll entsprechend dem gegenwärtigen Investitionsplan der MVB der 4. Bauabschnitt der 2. Nord-Süd-Trasse für die Straßenbahn gebaut werden.

Der Bauabschnitt umfasst den Neubau einer rund drei Kilometer langen, zweigleisigen Straßenbahnstrecke mit einer Wendeschleife in Höhe des Hermann-Bruse-Platzes. Der geplante Ausbau des Bauabschnitts 4 beginnt mit dem Abzweig vom Breiten Weg in die Straße Am Krökentor. Die weitere Führung der Trasse erfolgt südlich der Walther-Rathenau-Straße/Albert-Vater-Straße bis zur westlichen Ab-/Auffahrt des Magdeburger Ringes. Nach Norden überquert sie dann die Bundesstraße 1 (Albert-Vater-Straße) und verläuft bis zur Kreuzung Mittagstraße/Kritzmannstraße. Die Wendeschleife erstreckt sich auf dem Parkplatz nördlich des Hermann-Bruse-Platzes. "Der Ausbau der Straßenbahntrasse ist ein weiterer Schritt, um für die Bürger eine bessere Erreichbarkeit der Stadtteile zu schaffen", erklärte Baubeigeordneter Dieter Scheidemann.

Der nächste Schritt sei die Antragstellung für das Planfeststellungsverfahren. Dieser Planungsprozess solle "offen" und "transparent" gestaltet werden, kündigte Scheidemann an. Eine abschließende Stellungnahme der Landeshauptstadt erfolge auf der Grundlage der Planfeststellungsunterlagen. Erst in diesem Verfahren werde Baurecht hergestellt.

Inwieweit sich unter die Freude über den Straßenbahnanschluss auch Protest mischen wird, ist unklar. Zumindest bei der Trassenverlängerung für die Wiener/Warschauer Straße (Abschnitt 2) gibt es bis heute heftige Widerstände von Anwohnern.

Die Trasse ins "Feld" kostet insgesamt 43 Millionen Euro. Die Finanzierung übernehmen das Bundesverkehrsministerium (60 Prozent), das Land Sachsen-Anhalt (30 Prozent) und die MVB (10 Prozent).