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Escape Room Die Flucht aus dem Ungewissen

Spannung, Adrenalin, Rätselspaß und Suchtgefahr: Im "Escape Room" in Wernigerode kann man aus dem Alltag flüchten.

Von Julia Hohn 11.10.2016, 23:01

Wernigerode l Ein Industriegebiet, Staub liegt in der Luft und doch verspricht das Gebäude, in dem wir gleich einen sogenannten Escape Room besuchen werden, Abenteuerlust. Was wir darüber wissen? Eigentlich nichts, wie sich später herausstellt, vielleicht gar nicht so schlecht. Wir werden von Marcel Völkel begrüßt, einem der beiden Geschäftsführer von Harz-Games – Betreiber eines der beiden Escape Rooms in Wernigerode. Er fragt uns, ob wir Erfahrungen haben, die Mission kennen und Lust auf das Abenteuer.

„Ihr werdet in das Jahr 1930 zurückversetzt und habt als Agententeam einen Auftrag zu erledigen. Eure Aufgabe: Findet die geheimen Unterlagen des verrückten Professors und verhindert damit einen Anschlag. Euch bleiben genau 60 Minuten. Die Zeit läuft ... Also, ganz einfach“, witzelt Marcel.

Ich bekomme jetzt schon Angst zu versagen. Das Gefühl der Platzangst überfällt mich, doch unser Spielleiter beruhigt mich: Ich überwache euch die ganze Zeit per Videokameras, zur Not steht die erste Tür immer offen.

„Wenn ihr möchtet, gebe ich euch im Laufe des Spiels Tipps, falls ich merke, ihr kommt nicht mehr weiter. Wenn ihr diese nicht möchtet, sagt einfach Bescheid.“ Ich gucke unsere Mitspieler an, da ich weiß, wie hochmotiviert diese manchmal sein können. Wir lassen uns also überraschen.

Nun geht es aber los in den ersten Raum. Es gilt Taschenlampen und eine UV-Lampe zu finden. Gefühlt tausend Wege ,und wo ist der Schlüssel zur Tür für den nächsten Raum ,fragten wir uns. Nach gefühlt 10 Minuten ertönte eine geheimnisvolle Stimme, die uns fragte, ob wir einen Tipp möchten. Ich blickte zu den anderen, und wir entschieden uns gemeinsam für den Hinweis, der schnell zum Erfolg führte.

„Es ist wichtig, dass man gemeinsam als Team spielt und nicht jeder für sich oder sogar gegeneinander“, erklärt Marcel nach dem Spiel. Wir haben es sehr gut gemeistert, empfanden wir, aber auch unser Spielleiter. Auf ging es nun in die nächsten Räume. Wie viele es am Ende sind, wollen wir euch nicht verraten. Authentische Requisiten erwarten uns. Farben, brodelnde Flüssigkeiten und gedämpftes Licht. Als erstes leuchteten wir den Raum ab, überprüften alles, kombinierten und wandten nun unser Wissen aus dem ersten Raum an.

„Genau das ist Sinn und Zweck des ersten Raumes, es soll den Spielern einen Einblick in das System des jeweiligen Spiels geben“, erklärt Marcel. Ein paar Dinge entdeckten wir schnell, andere wiederum nur, nachdem wir Rätsel lösten. Unser Ziel, die nächste Türen öffnen, ungewiss, ob die Unterlagen schon in diesem Raum zu finden sind.

„Möchtet ihr einen Hinweis?“ ertönt es wieder. Ich erschrecke mich wie beim ersten Mal und brülle gefühlt „Ja“, denn ich habe schon Schweißausbrüche. Der Hinweis kommt und bringt uns schnell weiter.

Mittlerweile hat jeder seine Position gefunden und weiß welche Aufgaben er übernehmen muss. Mit wirklich interessanten Methoden konnten wir die nächsten Räume meistern. Einiges geschah unsererseits wieder automatisch, manches wieder im Verborgenen, was dazu führte, dass sich die tiefe Stimme erneut meldete. Wieder setzte ein unbehagliches Gefühl meinerseits ein – ich dachte mal wieder an den Horrorfilm „Saw“.

„Prüft noch einmal eure letzte Handlung“ – wir schauen uns an und denken „Okay. Alles von vorn und nun alle vier zusammen.“ Es klappt, die letzte Tür öffnet sich und wir sind verblüfft was sich dahinter verbirgt .

Nachdem wir es geschafft haben die Top-Secret-Unterlagen von Dr. Hagen Kovajow in unsere Gewalt zu bringen, empfängt uns Marcel mit einem strahlenden Grinsen. „Glückwunsch, ihr habt es in 46 Minuten und 7 Sekunden geschafft. Für das erste Mal und mit nur drei Hinweisen eine sehr gute Zeit. Wir bilden uns nichts drauf ein, aber es hätte weitaus knapper sein können, wenn wir als Team nicht so gut agiert hätten.

Wir unterhalten uns noch eine Weile und erfahren, dass der Trend zu sogenannten Adventure Games steigt. Dazu gehört auch der Escape Room. „Deutschland ist zwar schon gut aufgestellt, aber zum beispiel in Prag überlegen die Leute: Was wollen wir heute machen? Party, Kino oder einen der weit über 150 Escape Rooms besuchen.“ Es gibt verschiedene Versionen des Spiels – so kann es ein Mehrraumkonzept, wie das von uns besuchte, sein oder aber auch das Szenario, dass sich alles nur in einem Raum abspielt. „Wir haben viele verschiedene Modelle und Spiele getestet, aber das Konzept von mehreren Räumen, auch Multiroom genannt, sprach uns am meisten an.“ Wichtig war den Betreibern auch, dass der Schwierigkeitsgrad nicht zu hoch, aber die Anforderungen nicht zu gering sind. „Dies ist immer eine Gratwanderung, die wir aber ganz gut hinbekommen haben.“ Sogar Kinder können sich auf Spurensuche begeben, jedoch mit dem Spielleiter im Gepäck, der unterstützend zur Seite steht. „Wir legen sehr viel Wert auf authentische Kulissen.“

Marcel Völkel und Jörg Vilser haben noch einiges vor. „Geplant ist eine Erweiterung mit anderen Storys. Aber das ist noch Top-Secret“, erzählt er geheimnisvoll. Für uns steht nach dem heutigen Besuch jedenfalls fest – wir sind definitiv süchtig geworden und freuen uns auf die nächsten Escape Rooms.

Wer von euch nun auch die geheimen Unterlagen von Dr. Kovajow finden möchte, sollte unbedingt bei unserem Gewinnspiel mitmachen. Die Volksstimme verlost zusammen mit Harz-Games zwei Gutscheine für je ein Spiel bis sechs Personen im Wert von jeweils 120 Euro. Dafür haben wir uns etwas Besonderes überlegt. Knackt das Rätsel und beantwortet folgende Frage: „Wie heißt der Codename für die Mission um Dr. Hagen Kovajow?“

Unter „Top Secret“ findet ihr hier wichtige Hinweise. Ihr müsst alle Geheimhaltungsstufen knacken, um am Ende in der Stufe 1 das Lösungswort zu finden.

Mailt das Lösungswort bis Montag, 31. Oktober an regine.glass@volksstimme.de unter Angabe eures Namens, eurer Adresse und einer Telefonnummer. Die Gewinner werden benachrichtigt.