FCM ist heißer Kandidat für Platz vier

Magdeburg l Die 20.532 Zuschauer staunten am Sonnabend nicht schlecht. Die Gastgeber kauften den auswärtsstarken Schwaben (schon neun Siege) von Beginn an den Schneid ab und hätten am Ende sogar noch höher gewinnen können, wenn nicht müssen. Die Führung erzielte Michel Niemeyer (27.), der nach einem Steilpass von einem Missverständnis zwischen Jeremias Lorch und Keeper Christopher Gäng profitierte. „Entscheidend war, dass wir nach dem 2:0 energisch weitergemacht und nicht wie gegen Dresden (nach 2:0-Führung noch 2:2/d. Red.) aufgehört haben“, sagte Niemeyer, der sein Tor so beschrieb: „Ich habe spekuliert, irgendwie noch an den Ball zu kommen. Hätte ich nicht getroffen, hätte es zwingend Elfmeter geben müssen.“ In der Tat. Nach einem klaren Foul an Niemeyer konnte Gäng sogar von Glück sagen, dass er nur Gelb sah.

Christian Beck erhöhte nach schöner Flanke von Sebastian Ernst per Kopf auf 2:0 und erzielte dabei seinen 19. Saisontreffer (35.). Und spätestens, als Farrona-Pulido mit einem Flachschuss aus 18 Metern das 3:0 erzielte (51.), war die Partie vorzeitig gelaufen, gab sich Großaspach auf.

Apropos Farrona-Pulido – der Deutsch-Spanier lieferte eine Klassepartie ab und meinte später: „Der Trainer hatte mich richtig heiß gemacht. Aber nicht nur mich, sondern die ganze Mannschaft. Wir hatten ja auch noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen (0:1-Niederlage nach einem Elfmetergegentor in der Schlussphase/d. Red.).“

Der Sieg kam für Farona-Pulido wie gerufen, wurde der Dribbelkünstler doch am Sonntag 23 Jahre alt und konnte mit Freunden in seiner Geburtsstadt Hamburg feiern, weil Trainer Jens Härtel seinen Schützlingen zur Belohnung zwei Tage freigegeben hatte. Für Dienstag kündigte der 46-Jährige einen Laktattest an.

Für den Schlusspunkt sorgte am Sonnabend Jan Löhmannsröben, der damit seinen ersten Saisontreffer erzielte (86.). „Ich war ja schon einige Male nah dran, jetzt hat‘s endlich mal geklappt“, freute sich der Mittelfeldakteur, der mit dem Kopfballtreffer wahre Begeisterungsstürme auf der Tribüne hervorrief. Denn Sekunden zuvor war US-Boy Ryan Malone eingewechselt und mit viel Beifall bedacht worden. Und die erste Aktion des beliebten Amerikaners, der keinen neuen Vertrag erhält, war sein gefürchteter weiter Einwurf, den Löhmannsröben prompt per Kopf zum 4:0 einnickte. „Nachdem ,Beckus‘ (Christian Beck/d. Red.) ausgewechselt worden war, habe ich seine Rolle eingenommen und stand dann goldrichtig“, so die Kämpfernatur.

Vollauf zufrieden war natürlich auch Trainer Jens Härtel, der allenfalls die Chancenverwertung bemängelte, denn auch über ein halbes Dutzend Gegentore hätte sich Großaspach nicht beschweren können. „Wir haben die Dinge gut umgesetzt, die wir uns vorgenommen hatten. Dazu gehörte vor allem, keine Umschaltsituationen des Gegners zuzulassen“, sagte Härtel und fügte mit Blick auf die Tabelle und die letzten beide Spiele hinzu: „Jetzt schauen wir mal, was noch so geht.“