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SC Magdeburg Bagersted in der Zwickmühle

Jacob Bagersted zwischen (Vor-)Freud und Leid: Zum einen freut er sich auf sein erstes Kind. Zum anderen muss er das SCM-Abwehrproblem lösen.

Von Janette Beck 24.11.2015, 00:01

Magdeburg l Zwei Herzen schlagen derzeit in der breiten Brust von Jacob Bagersted. Das eine hüpft in freudiger Erwartung auf den Nachwuchs, der schon bald das Familienglück komplett machen soll. Das andere schmerzt, weil es sportlich nicht läuft. Vor allem die Abwehr des Handball-Bundesligisten SCM macht dem 28-Jährigen vor dem Punktspiel am Mittwoch gegen den TSV Hannover-Burgdorf (19 Uhr/Getec-Arena) Sorgen - zumal er im Mittelblock stehend Teil des zentralen Problems ist. Negativer Höhepunkt war zuletzt das 42:37 im Hinspiel im EHF-Pokal gegen Csurgòi KK am Sonnabend.
Für Freude über die Fortsetzung seines deutlichen Aufwärtstrends im Angriff (22 Tore in den letzten vier Spielen) war beim siebenfachen Torschützen kein Platz. „Bei allem Respekt gegenüber dem Gegner, aber 37 Tore sind zu viele“, versuchte Bagersted erst gar nicht, seinen Frust zu verbergen. „Gerade auch mit Blick auf die Auswärtsregel gewinne ich lieber mit 25:20. Aber da müssen wir jetzt durch, wir müssen in Ungarn gewinnen, was anderes gibt es nicht.“
Was Bagersted besonders stört, ist, dass die Abwehr innerhalb eines Spiels zwischen Hui und Pfui wechselt: „Wir beginnen schwach, finden uns dann, steigern uns, so dass wir in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit nur vier Tore kassieren. Doch statt da weiterzumachen, geben wir die zweite Hälfte ab und lassen uns 22 Gegentore einschenken“, so der Däne. Für ihn ist das ein Zeichen dafür, „dass es ja wohl nicht daran liegt, dass wir es nicht können“.
Ergo: Die Einstellung stimme nicht. Bagersted: „Die Situation, in der wir uns befinden, ist schwierig. Aber wenn das Problem ein mentales ist, ist das völlig inakzeptabel.“ Jetzt komme es darauf an, ein Krieger zu sein: „Gegen Hannover müssen wir alle mal den A... zusammenkneifen und zeigen, was wir können.“
Dass Bagersted derzeit nicht nur die Abwehr, sondern auch seinen Termin-, Spiel- und Trainingsplan sowie das Handy im Blick haben muss, erschwert dem werdenden Vater die Aufgabe zusätzlich – denn multitaskingfähig ist eher Ehefrau Tina. „Der eigentliche Geburtstermin ist der 15. Dezember, aber die Ärzte haben gesagt, das Baby könnte früher kommen“, erklärt der Papa in spe, warum er in höchster Alarmbereitschaft ist. „Wir versuchen alles, dass ich bei der Geburt dabei bin. Am liebsten wäre es mir, das Baby kommt nach dem Hannover-Spiel und vor der Abreise am Freitag nach Ungarn.“ Doch das lässt sich wohl genau so schwer in den Griff kriegen, wie die Abwehr...