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Handball Verpatzter Adventsauftritt

TSG verliert gegen Niederndodeleben II aufgrund fehlender Verantwortung für das Team mit 24:29

Von Tilman Treue 28.11.2016, 23:01

Calbe l Ein gemütliches Adventskaffeetrinken war die Handball-Partie zwischen der TSG Calbe und dem TSV Niederndodeleben II wahrlich nicht. Mit 24:29 (14:15) war die Niederlage der Saalestädterinnen aus der Sachsen-Anhalt-Liga dann doch sehr bitter. Sehenswert, intensiv und kampfbetont bot das Spiel einiges für das Publikum, nur aus Sicht der Heimfans am Ende nichts, was den Tag versüßte. Die Gäste aus der Börde ließen kraft ihres druckvollen Angriffsspiels schon in den ersten Minuten keinen Zweifel aufkommen, dass sie heiß auf die zwei Punkte waren. Rigoros bestraften sie die Fehler der TSG-Frauen, deren Abwehr von der Zweiten Welle ihrer Gäste ein ums andere Mal überrollt wurde. Trotzdem ließen die Saalestädterinnen die Flügel nicht hängen, versuchten mit Übersicht ihr Spiel zu machen, behielten die Geduld und am Ende den Anschluss. Stefanie Hüls glich mit einem sauber platzierten Schlagwurf zum 7:7 (13.) aus, ehe ihr Team fortan einem mehr oder weniger großen Rückstand hinterherlief. Kurz vor dem Wechsel nahmen die Calbenserinnen noch einmal allen Mut zusammen und waren damit erfolgreich: Die Differenz schmolz von drei auf ein Tor. So hätte es nach der Pause auch gut weitergehen können, aber die Heimsieben verfiel in eine zwölfminütige Torflaute. Glücklicherweise hielt sich die Zahl der Gegentreffer in Grenzen, da die Abwehr sicher stand. Lediglich gegen TSV-Rückraumschützin Julia Talke fand sie keine Mittel. Von Kristin Sroka und Antje Schreiber angetrieben, kämpften sich die Saalestädterinnen ab der 42. Minuten mit viel Einsatzwillen ins Geschehen zurück, verkürzten, angefeuert von ihren Fans, vom 15:20 zum 20:21 (48.). „Wir machen das wirklich stark, kommen auf ein Tor heran, können das Spiel aber dann nicht weiter gestalten“, ärgerte sich Trainer Frank Falke über die fehlende Konstanz.

Unzufrieden waren auch die Spielerinnen, die nach Abpfiff sichtlich enttäuscht von der Platte schlichen. Vor Augen stand ihnen noch die völlig kopflose Schlussphase, die in dieser Saison ihresgleichen sucht. In Überzahl fing die TSG durch technische Fehler und überhastete Abschlüsse gleich drei Kontertore innerhalb von zwei Minuten (23:29, 59.) und vermasselte sich endgültig die Chance auf eine Belohnung. Für Frank Falke ist der verpatzte Adventsauftritt seiner Schützlinge keine Frage des Könnens, sondern der Verantwortung. „Wer in der Lage ist, 20 oder 25 hundertprozentige Chancen herauszuarbeiten, kann doch so schlecht nicht spielen“, brachte er es auf den Punkt. Was jedoch wieder einmal fehlte, war die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen: für den Ball, für den Raum, für die Mannschaft. „Wir müssen die Lücken sehen und unsere Chancen dann unterbringen“, fordert er, dass sich jede Spielerin noch mehr in den Dienst des Teams stellt. Abläufe zu stabilisieren und das Zusammenspiel immer weiter zu festigen, bleibt folglich die Aufgabe der kommenden Trainingseinheiten. Denn dass es klappt, wenn alle an einem Strang ziehen, bewiesen die starken Phasen in beiden Hälften.