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Kanu Für Moritz Florstedt vom SCM stellt sich die Frage: Paris oder Samarkand?

Der Kajakfahrer vom SCM kämpft am dritten April-Wochenende um die Chance auf ein Olympia-Ticket.

Von Daniel Hübner 08.04.2024, 23:02
Hat noch einen harten Kampf vor sich: Moritz Florstedt.
Hat noch einen harten Kampf vor sich: Moritz Florstedt. Foto: Ute Freise

Magdeburg. - Auf der Rückreise aus Duisburg gab es noch einiges zu überdenken. Zum Beispiel das eigene Gefühl zum Abschneiden bei der ersten Rangliste, der nationalen Olympia-Qualifikation der Kanuten. Moritz Florstedt vom SC Magdeburg war mit seinen Resultaten am Wochenende auf der Wedau nicht unzufrieden, über die 250 Meter „hätte es für mich nicht besser laufen können“, resümiert er seinen dritten Platz im erlesenen Feld der deutschen Konkurrenz. Aber natürlich wäre er in den folgenden beiden Wettbewerben gerne zu einem ähnlich guten Ergebnis gekommen. Etwas Entscheidendes hat letztlich aber gefehlt. Florstedt sagt: „Ich weiß, wo ich noch meine Defizite habe.“

Das war über die 500 und letztlich auch über die 1.000 Meter vor allem das Stehvermögen, „das mir ein wenig gefehlt hat“, erklärt der 22-jährige Kajak-Fahrer zu seinem sechsten Platz auf der kürzeren und seinem 15. Rang auf der längeren Distanz. „Es wird allerdings schwierig, sich das in nur einer Woche noch zu erarbeiten“, weiß auch Florstedt. „Vielleicht muss ich zur zweiten Rangliste meine Renntaktik ein bisschen umstellen“, sinniert der Schützling von Trainer Mark Zabel. Um vom 18. bis 20. April wiederum in Duisburg die Aufholjagd zu starten, die ihm vielleicht noch einen Platz bei den Sommerspielen in Paris (26. Juli bis 11. August) sichert. Dann muss sich der Magdeburger in zwei Wettbewerben über jeweils 500 Meter mit den Gegnern messen.

Klar wäre ich gerne weiter vorne gelandet.

Moritz Florstedt zum sechsten Platz über 500 Meter

Dabei war er nicht unglücklich mit dem sechsten Rang auf der mittleren Distanz. „Klar wäre ich gerne weiter vorne gelandet“, erklärt er zum einen, zum anderen stellt er fest: „Aber ein sechster Platz in diesem Feld ist sehr gut.“ Erschwerend hinzu kam der starke Rückenwind mit Wellenbildung auf dem Wasser. Und erschwerend hinzu kam zum letzten und neunten Rennen der Rangliste über 1.000 Meter, „dass alle super rund gelaufen und sehr an der Grenze waren“, weshalb sich nach den Vorläufen eigentümliche Final-Konstellationen ergaben. Selbst Olympiasieger mussten sich mit einem Platz im B-Finale zufriedengeben. Und auch Florstedt hatte mit den Kräften zu kämpfen.

Abgehakt. Der vorläufige Gesamtstand der Olympia-Qualifikation sieht Moritz Florstedt nach Volksstimme-Rechnung – abzüglich der vier Athleten, die der DKV bereits für den K4 in Paris ebenso auserkoren hat wie 1.000-Meter-Sieger Jakob Thordsen und die allesamt nicht mehr zur zweiten Rangliste antreten müssen – auf Rang drei. Seine ersten Konkurrenten für einen Paris-Platz im K2 über 500 Meter, Martin Hiller und Felix Frank (beide KC Potsdam), paddeln derzeit auf Rang vier und sieben. Beide haben die Vorgaben (Sieg über 500 Meter in bestimmter Fahrzeit) des Deutschen Kanuverbandes (DKV), um das Ticket nach Frankreich vorzeitig zu lösen, verpasst. „Das ist auch gut für mich“, weiß Florstedt, der seinen Blick zudem für den derzeit führenden Oleg Gusev, den Zweiten Anton Winkelmann, für Linus Bange als Fünften (alle Potsdam) sowie Nico Paufler (Essen) als Sechsten schärfen muss.

Es gibt also noch viel zu tun, um schneller zu sein als die Konkurrenten. Ob nun in der kurzen Vorbereitung auf den zweiten Teil der Rangliste oder direkt in den Rennen. Letztlich muss Florstedt bereits nahe einer Olympia-Form kommen, um noch auf den Zug nach Paris aufzuspringen. „Richtig scharf sein“, sagt er, „muss man vor allem zum Saisonhöhepunkt“ – ob es ihn nun zu den Sommerspielen oder zur Weltmeisterschaft nach Samarkand (Usbekistan/23. bis 25. August) verschlägt.