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Schwimmen Wunram krault zu EM-Silber

Magdeburgerin Finnia Wunram auf Rang zwei über 5 Kilometer. Rob Muffels wird Vierter, Marcus Herwig kommt auf Platz zehn.

Von Daniel Hübner 13.07.2016, 01:01

Magdeburg l Die ganze Zeit fuhr das Kameraboot direkt neben Finnia Wunram durchs Markermeer. Das allerdings hatte die 20-Jährige vom SC Magdeburg nicht genervt, vielmehr wusste sie dadurch, „dass ich weiter vorne schwimme“. Letztlich kraulte sie am Dienstag in Hoorn (Niederlande) sogar zu Silber im Zeitrennen der Freiwasser-Europameisterschaften über fünf Kilometer. „Weil mir der Massenstart mehr liegt, kommt die Medaille für mich sehr überraschend. Aber ich bin natürlich glücklich“, erklärte Wunram. „Damit war nicht zu rechnen“, bestätigte ihr Trainer Bernd Berkhahn.

So glücklich wie Wunram waren ihre Teamgefährten indes nicht: Rob Muffels wurde im Männer-Rennen Vierter, Marcus Herwig schwamm auf Rang zehn und damit knapp am B-Kader-Status des Deutschen Schwimmverbandes vorbei.

Vielleicht hatte dem Kameramann für den Internet-Livestream auch Wunrams Stil gefallen, weshalb er auf den zweiten 2,5 Kilometern so nah bei ihr geblieben war. Sie schwamm technisch so elegant wie im Becken, sie begann mit einer 37,5er Frequenz und erhöhte später auf 40. „Das war meine Taktik“, sagte Wunram, die diesmal nicht mit hohen Wellen wie noch bei ihrem sechsten Platz über zehn Kilometer zu kämpfen hatte. „Allerdings war die Orientierung schwierig, weil die Wendenbojen sehr weit auseinanderlagen.“ Den Weg zu Silber hatte sie trotzdem gefunden: Mit 56:52,4 Minuten betrug ihr Rückstand auf Siegerin Danielle Huskisson (Großbritannien) 6,3 Sekunden und ihr Vorsprung auf die Dritte Sharon van Rouwendaal (Niederlande) 2,5 Sekunden.

Als schnellste Dame aus dem deutschen Team – Svenja Zihsler wurde Achte, Sarah Bosslet Elfte – wird Wunram am Mittwoch auch im Teamwettbewerb starten. Gemeinsam mit Rob Muffels und Andreas Waschburger (Saarbrücken).

Für Muffels endete der letzte Einzelstart bei dieser EM mit gemischten Gefühlen. Der Russe Kirill Abrosimow gewann mit 54:34,1 Minuten und 20,1 Sekunden Vorsprung auf den Italiener Frederico Vanelli sowie mit 31,8 Sekunden vor dem Briten Caleb Hughes. Mit weiteren 5,2 Sekunden Rückstand folgte Muffels. „Wirklich glücklich bin ich nicht, aber ich kann auch nicht unzufrieden sein. Die Spitze war eng beieinander und meine schwimmerische Leistung war sehr gut.“ Beeindruckt hatte Muffels die Leistung Abrosimows, der bereits 2012 den EM-Titel über die zehn Kilometer gewonnen hatte.

Ziemlich traurig war dagegen Herwig mit Platz zehn in 55:58,9 Minuten. „Die Bedingungen waren schwer“, sagte der 20-Jährige. „In der zweiten Runde wurde es windiger, es kamen mehr kleine Wellen auf. Das war enorm anstrengend.“