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Versammlung Chor will Liedgut treu bleiben

Der Genthiner Frauenchor diskutierte bei seiner Jahreshauptversammlung am Dienstag über geäußerte Kritik am Gesangsrepertoire.

Von Simone Pötschke 24.02.2017, 10:00

Genthin l Voller Elan starten die Sangesschwestern des Genthiner Frauenchores in das neue Jahr. Den richtigen Schwung verlieh ihnen die Jahreshauptversammlung im „Bullenwinkel“. Es sei wohl eine einzigartige Situation, dass zu einer Jahreshauptversammlung nahezu alle Vereinsmitglieder gekommen seien, freute sich Chorchefin Ingrid Schulz, die auf ein bewegtes Jahr 2016 zurückblickte, ohne dabei etwas beschönigen zu wollen. „Wir sind in Genthin als Chor gefragt, dafür müssen wird weiter diszipliniert proben, um gut zu sein“, schickte Ingrid Schulz ihren Ausführungen als Prämisse voraus.

Im vergangenen Jahr hat sich dies mit insgesamt 44 Proben niedergeschlagen, an der sich durchschnittlich 23 Vereinsmitglieder beteiligten. Ingrid Schulz ließ insgesamt neun Auftritte des vergangenen Jahres Revue passieren, darunter Auftritte beim Kartoffelfest, in verschiedenen Senioreneinrichtungen und traditionelle Auftritte während der Weihnachtszeit, unter anderem ganz prominent mit dem Handwerkermännerchor in der Genthiner Trinitatiskirche.

Dass der Auftritt des Frauenchores beim Volkskünstlerischen Chorkonzert in Jerichow im Urteil des Kreischorleiters Jürgen Töpfer nicht gut wegkam und wegen seines „Uraltliedgutes“ kritisiert wurde, stieß bei Ingrid Schulz erwartungsgemäß nicht auf Gegenliebe und war später auch Gegenstand der Diskussion. Dem Urteil von Ingrid Schulz schloss sich auch die künstlerische Leiterin des Chores, Anna Lipetz, an. „Der Auftritt war gut, da kann man nichts gegen sagen“, monierte auch sie.

Ein engagiertes Plädoyer für das Liedgut, für das der Genthiner Frauenchor steht, hielt in der Diskussion Gisela Wachsmuth. „Ja“, sagte sie, „wir sind selbst alt und singen alte Lieder zumeist vor älterem Publikum. Dieses Lieder haben ihre Daseinsberechtigung. Wenn wir sie vortragen und dabei erfahren, welche Emotionen sie bei unseren Zuhörern auslösen, erfährt man die Schönheit dieser Lieder.“

Helga Mund resümierte den Rechenschaftsbericht von Ingrid Schulz: „Der Rechenschaftsbericht war ergiebig und hat aufgezeigt, dass wir eine gute Arbeit geleistet haben. Wir haben Grund, zufrieden zu sein. Auch ich bin der Meinung, dass wir in Jerichow einen guten Auftritt abgeliefert haben. Ich bin nicht einverstanden damit, unsere Lieder herabwürdigend als Uraltliedgut zu bezeichnen.“

Dass der Verein über geordnete Finanzen verfügt, legte Schatzmeisterin Edelgard Schröder in einer ausführlichen Einnahmen-/Ausgaben-Rechnung vor. Bestätigt wurde die Korrektheit der Nachweisführung von Brigitte Kant von der Revisionskommission. „Das Finanzamt kann kommen, bei uns stimmt alles“, sagte sie scherzhaft. Der Entlastung des Vorstandes folgten Neuwahlen, allerdings ohne personelle Veränderungen.

Ingrid Schulz wird weiterhin den Vorsitz des Vereins innehaben, als Stellvertreterin agiert Helga Mund, bestätigt in ihrem Amt als Schatzmeister wurde Edelgard Schröder und als Schriftführerin wird weiterhin Elvira Barske tätig sein. Nachdem im vergangenen Jahr den Chor eine Fahrt in die Lausitzer Seenlandschaft geführt hat, soll es in diesem Jahr nach Celle gehen. Der Vorschlag von Ingrid Schulz fand die Zustimmung der Sangesschwestern.