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Kunst in Magdeburg Totenköpfe beleben Bahnhofskeller

Die Zeichen am Bahnhof in Magdeburgs Stadtteil Buckau stehen auf Kunst. Mit dem Club "Ellen Noir" nimmt ein ehrgeiziges Projekt Formen an.

Von Marco Papritz 10.10.2017, 01:01

Magdeburg l Nein, von Ellen Noir ist im Bahnhof Buckau noch nichts zu sehen. Doch die Ankunft der Namensgeberin und Kunstfigur zeichnet sich immer mehr ab.

Die Wände des Clubraums, der für Musikveranstaltungen genutzt wird, sind im dunklen Industriestil gehalten und mit Metallelementen versehen, und erinnern an die Gestaltung der Alien-Filme durch den Künstler H. R. Giger.

Das DJ-Podest steht bereits. Und auch der im kräftigen Lila gehaltene Kellerbereich erhält eine individuelle Note. Für dessen Gestaltung konnte Alexander Jödecke, der Macher des „Ellen Noir“, mit Adrian Kottmann (www.instagram.com/gerippegerippe) einen Vertreter aus dem Bereich Siebdruck, Illustrationen und Tattoogestaltung gewinnen. „Ich bin bei den Graphic Days, einer Messe für Urban Art in Berlin, auf ihn aufmerksam geworden. Seine Kunst ist genau das, was gut zum Club passt“, so Jödecke.

Kottmann greift dessen Konzept, im Bahnhofsgemäuer ein Kunstprojekt zu schaffen, das Club und Galerie vereinen und eine Verbindung zwischen Romantik und Industrial als gegensätzliche Kunstrichtungen schaffen soll, mit Memento mori (symbolhafte Darstellungen der Vergänglichkeit des Menschen) auf. Symbole wie Totenköpfe zieren nun den Sanitärbereich. Ihm sei bewusst, dass seine Kunst in einem Club vergänglich ist. „Ich sehe die Zeichnungen als Startschuss für andere, sich ebenfalls zu verewigen“, so der Künstler aus Berlin.

Genau darauf zielt Alexander Jödecke ab, der sagt, dass es in der Kunst keine Konkurrenz gebe. „Das Ellen Noir soll dazu dienen, Musiker und Kunstschaffenden etwa mit Konzerten, Lesungen und Ausstellungen eine Plattform zu bieten.“

Die Einladung an Leserinnen der Volksstimme, sich mit Schuhen an der Gestaltung des im französischen Stil gehaltenen Kleinkunstbereichs des Clubs zu beteiligen, wertet Alexander Jödecke als Erfolg. Über 400 Paar Pumps, High Heels, Stilettos und Turnschuhe sind bei Alexander Jödecke eingegangen. Einige zieren bereits die Decke.

Offen ist derzeit noch, wann sich Ellen Noir erstmals zeigen und der Club eröffnen wird. Die Bauabnahme steht noch aus.