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Fußball Butzen vom FCM von Emotionen überwältigt

Die Spieler des 1. FC Magdeburg konnten ihr Glück nach dem vorzeitigen Aufstieg in die 2. Bundesliga kaum fassen.

Von Manuel Holscher 24.04.2018, 01:01

Magdeburg l Christian Beck, Nils Butzen, Marius Sowislo und Nico Hammann haben beispielsweise noch Zeiten erlebt, als es dem FCM gar nicht gut ging. Umso bewegter waren sie nach dem größten Erfolg seit 28 Jahren.

Für den „alten Kern“ des FCM war der Aufstieg in die 2. Bundesliga die Erfüllung eines langen Traums. Nils Butzen (2011), Felix Schiller, Marius Sowislo (beide 2012), Christian Beck (ab Januar 2013), Christopher Handke (ab Sommer 2013), Nico Hammann (ab Sommer 2013 mit kurzer Unterbrechung) und Jan Glinker (ab 2014) haben beim Club auch ganz andere Zeiten miterlebt.

„Ich bin überglücklich. Wir haben das geschafft, was in den vergangenen Jahren niemand geschafft hat“, sagte Torjäger Beck. „Deshalb können wir alle stolz auf uns sein.“ Auch Butzen war nach dem Abpfiff der Partie gegen Fortuna Köln (2:0) zu Tränen gerührt. „So richtig wollte es zunächst nicht in meinen Kopf rein, dass wir es geschafft haben. Es war ein unwirkliches Gefühl“, sagte er. „Ich habe mich gefragt, ob das jetzt wirklich der Tag war, an dem wir in die 2. Bundesliga aufsteigen. Es sind starke Emotionen in mir drin gewesen. Ich bin eigentlich nicht nah am Wasser gebaut. An diesem Tag bin ich es aber gewesen.“

Der 25-Jährige betonte, dass der FCM in dieser Saison offensichtlich vieles richtig gemacht habe, wenn man so souverän aufsteigt. „Das ist das Resultat der harten Arbeit, die wir Woche für Woche leisten. Es ist immer schön, wenn man etwas mit der harten Arbeit erreicht und nicht nur davon erzählt“, betonte Butzen, der in den vergangenen Tagen kaum Schlaf bekam. „Jetzt haben wir uns alle belohnt, auch die Fans, die so lange leidgeprüft waren.“

Für Kapitän Marius Sowislo war der vorzeitige Aufstieg der Höhepunkt seiner Karriere, die er am Saisonende beenden wird. „Der Weg war für uns nicht einfach, wir haben aber auf unser Herz gehört. Einen schöneren Abgang gibt es für mich nicht“, sagte er, der sich ab Sommer vorrangig um sein Sportlernetzwerk kümmern möchte. Eine Kooperation mit dem FCM sei durchaus denkbar, der genaue Rahmen aber noch nicht klar.

„Vor meiner Ansprache habe ich lange überlegt, was ich den Jungs vor der Partie sage. Ich habe dann betont, dass allen klar sein soll, dass man mit dem Herzen fühlt. Das Herz sagt die Wahrheit und was auf einen zukommt“, betonte Sowislo. „2012, als der Verein am Boden lag, haben wir mit einer Herzenssache angefangen. Wir haben es geschafft, einen Charakter zu entwickeln und die Leute für uns zu gewinnen. Diesen Geist haben wir bis heute weitergetragen“, sagte Sowislo.

Eine unvergessliche Woche erlebte Defensivspieler Hammann, der Mitte der Woche nach dem 5:1 in Jena zum zweiten Mal Vater wurde und am Sonnabend mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 2:0 einen entscheidenden Anteil am Sieg gegen Köln hatte. „Unser Sohn Mio hat ein gutes Timing gehabt und ist genau zwischen den Partien zur Welt gekommen. Vor dem Freistoß haben wir darüber diskutiert, was wir machen. Ich habe dann gesagt, dass die Mauer für mich nicht ganz so hoch wirkte. Da habe ich mir gedacht, dass ich es mal versuche – es war die richtige Entscheidung“, sagte er und lachte. „Als ich zum FCM kam, hat wahrscheinlich niemand damit gerechnet, dass wir mal in die 2. Liga aufsteigen. Ich glaube, dass es der richtige Weg ist, den wir hoffentlich so weitergehen können.“

Mittelfeldspieler Richard Weil hob auch noch mal die Bedeutung des Aufstiegs für die Stadt und die Region hervor. „Es ist eine sensationelle Sache für die Fans, die so lange auf diesen Erfolg gewartet haben“, jubelte er. „Magdeburg ist einfach eine Fußballstadt.“ Weils Vertrag läuft am Saisonende aus, mit dem Verein befindet er sich in einem guten Austausch und kündigte in der Volksstimme bereits an: „Ich will mit dem FCM in der 2. Liga spielen.“

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