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Fußball Costly drückt beim FCM den Reset-Knopf

Marcel Costly kommt beim 1. FC Magdeburg kaum noch zur Geltung - und setzt jetzt alles daran, das zu ändern.

Von Anne Toss 17.01.2020, 00:01

Magdeburg l Als der Großteil der FCM-Spieler den Trainingsplatz bei der Einheit am Donnerstag schon verlassen hatte, ging es noch einmal darum, sich Selbstvertrauen zu holen. Um Co-Trainer René Renno hatte sich ein Grüppchen geschart, das eifrig an Hereingaben in den Strafraum und Torabschlüssen feilte. Mit dabei: Marcel Costly. Während Brian Koglin die Bälle auf die Außenpositionen verteilte, flankte Costly über die rechte Seite ins Zentrum. Und holte sich mehrmals ein Lob von Renno ab. Etwas, das der 24-Jährige zurzeit gut gebrauchen kann.

Mit bisher neun Einsätzen in der 3. Liga ist Costly nicht zufrieden. Vom 24. August bis zum 7. Dezember hat er – abgesehen von zwei Auftritten gegen Duisburg und den Halleschen FC – beim FCM nicht stattgefunden. „Ich habe viel gegrübelt und darüber nachgedacht“, sagt Costly über die Hinrunde, „das lief natürlich nicht so wie gewünscht. Jetzt ist das abgehakt. Und über Vergangenes will ich auch nicht mehr sprechen.“

Unabhängig vom Trainerwechsel hatte er sich deshalb für die Winterpause vorgenommen: „Ich drücke sozusagen den Reset-Knopf. Dadurch, dass mit Claus-Dieter Wollitz jetzt ein neuer Coach an der Seitenlinie steht, haben sich die Voraussetzungen noch einmal gewandelt.“

Denn auch Wollitz betont, dass mit ihm ein kompletter Neustart einhergeht. „Für Entscheidungen, die vor meiner Zeit gefallen sind, bin ich nicht verantwortlich. Es geht für alle Seiten wieder bei null los.“ Und Costly konnte schon vor dem Trainingslager in Spanien erste Pluspunkte sammeln.

„Der Wernesgrüner-Cup war ja bereits eine Chance für ihn, die er genutzt hat. Er ist dort Torschützenkönig geworden“, sagt der Trainer. In Spanien zeigte sich Costly dann „fokussiert und konzentriert, hängte sich voll rein“. Etwas, das Wollitz nicht überrascht hat, sondern vielmehr in seinen ersten Eindrücken bestätigte. „Ich kenne Marcel schon aus etlichen Testspielen, die der FCM gegen Energie Cottbus absolviert hat. Deshalb erlebe ich jetzt eigentlich den alten Marcel“, erklärt Wollitz. Jenen also, der mit Schnelligkeit und Präzision die Gegenspieler umspielte und so nach der Winterpause in der Saison 2017/18 zum Leistungsträger beim FCM wurde.

Und genau daran wird Costly gemessen – und richtet letztlich auch seine eigenen Ansprüche daran aus. Eine Erklärung, warum seine Form nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga schwankte, er teilweise stagnierte, hat er nicht: „Das ist wohl ein Stück weit einfach Fußball und gehört dazu“, meint Costly.

Im Moment jedenfalls fühle er sich fit und gut. „Ich arbeite jetzt von Woche zu Woche an mir.“ Denn Costly weiß auch, dass ihm die Zeit davonläuft, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Im Juni läuft sein Vertrag beim FCM aus und Geschäftsführer Mario Kallnik hat ihn bereits öffentlich angezählt. „Für ihn ist es jetzt der vierte Trainer bei uns. Entweder nutzt er die Chance oder wir müssen uns im Sommer trennen“, stellte Kallnik klar.

Costlys Reaktion: „Ich kann die Aussage von ihm nachvollziehen, letztlich ist er dafür verantwortlich, dass sich der Verein erfolgreich entwickelt. Ich habe es so empfunden, dass er damit noch die letzten Prozente aus mir herausholen will.“ Die äußeren Reize wurden also gesetzt – jetzt muss Costly den Neustart in die Tat umsetzen.