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Fußball Der FCM-Kapitän geht voran

Der 1. FC Magdeburg hat wieder bessere Karten im Kampf um den Klassenerhalt. Einen großen Anteil daran hat Christian Beck.

Von Manuel Holscher 30.04.2019, 01:01

Magdeburg l Christian Beck und seine Freundin Paulin hatten Töchterchen Melina auf die lautstarke Kulisse in der MDCC-Arena vorbereitet. Ein rosafarbener Kopfhörer schützte die Ohren des Nachwuchses.

Nach dem Spiel, dem 2:1 gegen Fürth, hielt Beck seine Tochter stolz auf dem Arm. Zuvor hatte er ihr sein Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 gewidmet. „Sie war erst das dritte Mal im Stadion. Bisher hatte ich in diesen Spielen nicht getroffen. Deshalb bin ich überglücklich, dass ich ihr den Treffer widmen konnte“, sagt Beck.

Das Tor hat aber auch für den Stürmer ganz persönlich einen hohen Stellenwert. „Es war einfach mal wieder an der Zeit. Jetzt ist es endlich kein Thema mehr, wann ich im Jahr 2019 zum ersten Mal ein Tor schieße“, sagt er. Den letzten Treffer erzielte er zuvor am 9. Dezember 2018 beim 1:1 gegen Union Berlin.

Was aber noch viel wichtiger ist: Im Spiel gegen Fürth hat sich Beck wieder so stark wie er vor seinem Jochbein- und Augenhöhlenbruch präsentiert, den er sich Anfang März beim 0:1 in Duisburg zuzog. Bis dahin hat es ein bisschen gedauert. Seit seinem Comeback Anfang April beim 2:1 in Hamburg trägt Beck eine spezielle Gesichtsmaske. Eine Einschränkung, an die er sich erst gewöhnen musste. „Es war klar, dass es mit der Maske nicht so einfach ist. Es wird aber von Spiel zu Spiel, von Training zu Training immer besser“, betont der 31-Jährige. „Klar ist aber auch, dass ich froh bin, wenn ich sie wieder absetzen kann.“

Wann das genau sein wird, ist offen. „Der Arzt hat gesagt, dass ich sie wohl bis zum Saisonende tragen muss. Vielleicht kann ich sie aber auch etwas früher abnehmen“, erklärt er. „Sicherheit geht in diesem Fall allerdings einfach vor.“

Egal, ob mit oder ohne Maske – wie wichtig Beck für die Mannschaft ist, hat er besonders gegen Fürth eindrucksvoll gezeigt. Und das lag nicht nur an seinem Treffer: Bereits in der vierten Minute hatte er eine gute Gelegenheit. In der zweiten Hälfte hätte er den Vorsprung nach einer Ecke per Kopfball fast ausgebaut (70.). Beck zeichnet sich dadurch aus, dass er Torchancen erahnt, dass er seine Mitspieler zudem immer wieder gut in Szene setzt und Räume schafft. Er verbuchte vier Torschüsse sowie eine Torschussvorlage. Zudem hatte Beck 47 Ballkontakte, gewann 54 Prozent seiner Zweikämpfe.

Für einen Mittelstürmer geht er ungewöhnlich weite Wege, scheut sich auch nicht, sich bis zum eigenen Strafraum zurückzuziehen, um einen Vorsprung zu verteidigen. Gegen Fürth standen am Ende beachtliche 10,13 Kilometer auf dem Tacho.

Als Kapitän spricht er viel mit seinen Mitspielern, feuert sie permanent an. Entsprechend angeschlagen war Becks Stimme nach dem Schlusspfiff der Fürth-Partie. Beck ist trotzdem glücklich, schwärmt vom Zusammenhalt. „Wir sind eine geile Truppe, ich bin stolz auf die Jungs. Wir geben immer Gas und halten zusammen – egal, was auch kommt“, freut er sich. „Wir fahren jetzt nach Bochum und wollen dort nachlegen.“

Es wäre erst das zweite Mal in dieser Saison, dass der FCM zwei Partien in Folge gewinnt. Das erste Mal schaffte dies der Club zu Beginn des Jahres 2019, mit den 1:0-Erfolgen gegen Aue und in Ingolstadt. „Wenn wir unsere Punkte holen, haben wir zumindest den Relegationsplatz sicher. Mal gucken, was da aber sonst noch geht“, sagt Beck.

Klar ist: Der FCM hat selbst den direkten Klassenerhalt nicht abgeschrieben. Beck würde seiner Tochter Melina schließlich gerne auch in Zukunft Zweitliga-Tore widmen.

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