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FußballDFB-Bundestag bestätigt Neustart

Beim außerordentlichen DFB-Bundestag ist der Drittliga-Neustart bestätigt worden. Der 1. FC Magdeburg hofft auf Mannschaftstraining.

Von Manuel Holscher 26.05.2020, 01:01

Frankfurt/Main/Magdeburg l Maik Franz hatte am Montag keine Zeit, sich den außerordentlichen Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Internet anzuschauen. Der Sportchef des 1. FC Magdeburg wartete nämlich gespannt auf die Ergebnisse der beiden Corona-Tests der Mannschaft.

Momentan ist Franz in einem Hotel nahe Magdeburg, in dem sich der FCM mit insgesamt 36 Personen wie im DFB-Hygienekonzept vorgeschrieben sieben Tage aufhält. Im Verlauf des Tages wurde dann allerdings klar, dass sich der Club weiter gedulden muss, da die Ergebnisse erst erwartet werden.

Somit kann der Club frühestens am Dienstag Nachmittag erstmals seit zweieinhalb Monaten das Mannschaftstraining aufnehmen. Dies würde dann aber wegen der behördlichen Vorgaben nicht in Sachsen-Anhalt, sondern in Niedersachsen stattfinden. „Es gilt jetzt, alles um uns herum ausblenden und uns auf das Heimspiel am Sonnabend gegen Kaiserslautern vorbereiten“, sagt Franz. „Es ist für uns alle eine Ausnahmesituation, die wir aber annehmen müssen.“

Klar ist: Nach dem außerordentlichen DFB-Bundestag, der am Montag in einer virtuellen Videokonferenz stattfand, stand fest, dass die Drittliga-Saison ab dem 30. Mai fortgesetzt wird.

Die Abstimmung war wie zuvor erwartet deutlich – 222 der 250 Delegierten waren für eine Fortsetzung der Spielzeit. Das entsprach einer Zustimmung von 94,87 Prozent. Zwölf Delegierte stimmten dagegen (5,13 Prozent), 16 enthielten sich. Damit war die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht.

„Die Abstimmung zur Fortsetzung der 3. Liga respektieren wir. Wie vom DFB aber stets hervorgehoben, sollte der Spielbetrieb erst aufgenommen werden, wenn es die behördlichen Verfügungslagen in allen betroffenen Bundesländern zulassen und somit jeder Verein seine Heimspiele im eigenen Stadion austragen kann“, sagte FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik. „Außerdem sollte im Sinne annähernd gleicher Wettbewerbsvoraussetzungen vor dem ersten Spieltermin jedes Teams ein 14-tägiges Mannschaftstraining eingeräumt werden.“

Was gestern auch festgelegt wurde: Über einen Abbruch würde der DFB-Vorstand entscheiden – das gilt auch für die Regelungen über die Wertung der Spielzeit, einschließlich des Auf- und Abstiegs.

Zudem wurde die 72-Stunden-Pause vorübergehend ausgesetzt. 229 Delegierte (96 Prozent) stimmten dafür und ermöglichten somit kürzere Pausen zwischen den Partien.

Fest steht auch: Die 3. Liga bleibt eingleisig. Ein Antrag des Saarländischen Fußball-Verbandes, die Liga zu teilen, wurde abgelehnt.

DFB-Vizepräsident Rainer Koch nutzte den außerordentlichen Bundestag unterdessen erneut zu einer Abrechnung mit den Drittligavereinen, die sich für einen Saisonabbruch ausgesprochen hatten. Dazu gehört auch der 1. FC Magdeburg. Der Verband sei zuletzt von Anwaltsschreiben einiger Drittligisten „bombardiert“ worden und erwarte auch nach dem Bundestag juristische Auseinandersetzungen. „Vor Kurzem sprach ich von einem unerträglichen Schauspiel, das ein Teil der Drittligavereine spielt. Dazu stehe ich weiterhin“, sagte er. „Wir sind nicht der Spielball einiger weniger, die auch noch untereinander zerstritten sind. Egoismus und Einzelinteressen helfen uns keinen Schritt weiter.“

Es überraschte, dass Koch nicht auf Kooperation, sondern weiter auf Konfrontation setzte. Dass der Verband den FCM und andere Vereine in den vergangenen Tagen öffentlich attackierte, steht den Moralbeteuerungen Kochs zudem entgegen.

Mit einem Ende des Konflikts ist trotz des Neustarts nicht zu rechnen.

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