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Fußball Die linke Seite macht FCM Sorgen

Die FCM-Zweitliga-Generalprobe ging daneben Nach dem 0:3 in Paderborn kritisierte Trainer Jens Härtel vor allem die Defensivschwäche.

Von Manuel Holscher 30.07.2018, 01:01

Magdeburg l Im letzten Testspiel vor der anstehenden Zweitligasaison kassierte der FCM nach acht Siegen und zwei Unentschieden die erste Vorbereitungs-Niederlage. Das 0:3 beim Mit-Aufsteiger SC Paderborn bietet viele Ansatzpunkte für Trainer Jens Härtel, was am 5. August im ersten Zweitliga-Heimspiel gegen den FC St. Pauli besser werden muss.

„Nach den Gegentoren, die am Anfang gefallen sind, wollten wir zu viel. Wir standen viel zu weit auseinander und haben den Ball nach einer Eroberung zu schnell wieder verloren. Das war bei den hohen Temperaturen schwierig“, erklärte der Coach und warnte zugleich: Auch der Mut habe gefehlt, viele Spieler hätten sich zu wenig gezeigt. „Diese Partie schärft die Sinne. Wenn wir so agieren, dann wird es schwierig.“

Überrascht war der 49-Jährige von der Defensivschwäche seines Teams. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so anfällig sind“, stellte Härtel klar. Besonders die linke Seite bereitete ihm Kopfschmerzen. „Wir hatten dort große Probleme mit Marcel Costly und Aleksandar Ignjovski. Es hat überhaupt nicht funktioniert, beide haben nicht gut miteinander kommuniziert. Beide Tore sind auch über diese Seite entstanden. Das war ein großes Problem.“

Wie erwartet schickte der Trainer in Paderborn über rund eine Stunde seine potenzielle Stammelf auf den Rasen. Nach dieser enttäuschenden Leistung ist aber davon auszugehen, dass sich Härtel im Verlauf der kommenden Tage Gedanken über die eine oder andere personelle Veränderung machen wird. So könnten Ignjovski oder Costly aus dem Team fallen. Dafür rückt womöglich der formstarke Felix Lohkemper auf die linke Seite im Dreiersturm.

Fest steht, dass morgen nach zwei freien Tagen eine Aufarbeitung auf dem Programm steht. „Wir müssen intern Kritik äußern“, betonte Härtel. „Bezogen auf die Körperspannung und die Einstellung, in die Zweikämpfe zu gehen, war Paderborn klar besser. Wir hatten keinen richtigen Zugriff auf das Spiel. Dass wir es besser können, haben wir schon gezeigt. Es wird gegen St. Pauli sicherlich ein ganz anderes Spiel mit einer anderen Atmosphäre.“

In den kommenden Tagen sind neben dem Trainer auch die Führungsspieler gefordert. Ein gutes Zeichen: Der neue Kapitän Nils Butzen wurde seiner Rolle nach der verpatzten Generalprobe jedenfalls gleich gerecht. Er legte den Finger in die Wunde: „Alles, was wir gemacht haben, war nicht gut, weder das Pressing noch das Spiel mit dem Ball. Wir haben schlecht verteidigt und uns nicht so clever angestellt.“ Der Mannschaft sei klar, dass sie es besser könne: „Das wissen wir, und das ist wichtig. Wir werden die Leistung nicht schönreden, sondern aufarbeiten.“

Ein Freund klarer Worte ist auch Björn Rother, der gestern seinen 22. Geburtstag feierte. „Wir waren in Paderborn immer einen Schritt langsamer, der Gegner hat frischer und wacher gewirkt. Das kann nicht unser Ziel sein“, sagte er. „Wir müssen noch vieles ändern, dürfen aber auch nicht alles schlechtreden. Es gilt jetzt, die positiven Schlüsse zu ziehen und nach vorne zu schauen. Kritik ist dabei berechtigt, und die müssen wir auch über uns ergehen lassen.“

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