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FußballFCM: Ein Unglück kommt selten allein

Die unglücklichen Szenen in Ingolstadt sollen vor dem Heimspiel gegen Hansa Rostock schnellstmöglich aus den Köpfen des FCM verschwinden.

Von Dennis Uhlemann 24.11.2020, 00:01

Ingolstadt l Es ist ein Stück weit verkehrte Welt, wenn man die vergangenen beiden Auswärtspartien des 1. FC Magdeburg betrachtet. Sicherte der krisengebeutelte Drittligist beim 1:1 in Kaiserslautern noch überaus glücklich einen Punkt, war Fortunas Segen beim 0:1 (0:0) am Sonntag in Ingolstadt gänzlich verflogen. Diesmal hätten sich die Magdeburger nach einer engagierten Leistung Punkte verdient gehabt, wie nicht nur Sportdirektor Otmar Schork festhielt: „Das war ein richtig gutes Auswärtsspiel, das hätte belohnt werden müssen.“ Doch am elften Spieltag musste der FCM stattdessen feststellen: Ein Unglück kommt selten allein.

Das fing schon damit an, dass nicht die Ingolstädter selbst für ihre drei Punkte sorgten, sondern Korbinian Burger. Der FCM-Abwehrspieler, der einmal mehr ordentlich verteidigte, wurde zur unglücklichen Figur, als er nach 86 Minuten den Ball ins eigene Tor beförderte. Nach einem Schuss von Dennis Ayensa hielt FCM-Keeper Morten Behrens stark, doch der Ball „ist mir dann genau ans Knie gesprungen, da konnte ich nicht mehr wegziehen“, beschrieb Burger das 0:1.

„Unfassbar bitter“ empfand der Verteidiger den kompletten Abend und vor allem diese Szene. „Das kann im Fußball passieren. Schade, dass es in so einer Situation passiert“, kommentierte Trainer Thomas Hoßmang die Szene. Dass ihn der Coach und die Mitspieler anschließend aufgebaut haben, „tröstet einen nach so einem Spiel natürlich auch nicht“, war Burger angefressen.

Das galt auch für Florian Kath, als er nach 57 Minuten vom Platz trottete und sich dabei an die Leiste fasste. Denn der Offensivmann, der zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an auflief und damit eine über zweijährige Leidenszeit anscheinend abgewendet hatte, musste mit Leistenproblemen wieder ausgewechselt werden. „Das war bitter“, sagte Schork.

Denn die Leihgabe des Bundesligisten SC Freiburg hat dem blau-weißen Offensivspiel Leben eingehaucht, was nicht nur seine zwei Chancen (13./15.) bewiesen haben. „Er hat uns extrem gutgetan und die Offensive belebt“, lobte Schork. Über seine erneute Verletzung sagte der neue Sportchef: „In solchen Spielen gibt es immer einen gewissen Verschleiß.“ Er hofft aber, dass sich der 26-jährige Angreifer, der gestern untersucht wurde – mit dem Ergebnis ist heute zu rechnen –, nicht schlimmer verletzt hat und für das Heimspiel am Mittwochabend gegen Hansa Rostock zur Verfügung steht.

Nicht der Fall ist das definitiv bei Jürgen Gjasula, der nach zwei Fouls innerhalb von drei Minuten (22./25.) in Ingolstadt die Gelb-Rote Karte sah. „Unglücklicher konnte es für ihn nicht laufen“, bedauerte Schork. Denn erstmals seit seiner Suspendierung stand er wieder auf dem Platz. „Er hat sich richtig herangekämpft über gute Einheiten und der Trainer hat das honoriert“, berichtet Schork.

Und auch in den nur 25 Minuten überzeugte der 34-jährige Mittelfeldmann. „Er hat extrem dazu beigetragen, dass wir sehr ballsicher agiert haben“, freute sich Schork. Umso unglücklicher, dass Gjasula nur 25 Minuten mitwirken konnte. Für zwei „normale Fouls“ Gelb-Rot zu zeigen, fand Schork „überzogen und zu schnell gehandelt“. Generell attestierte er dem Gespann um den 26-jährigen Referee Lars Erbst keine gute Leistung, sondern Unsicherheit und Überforderung.

Zumindest reihten sich mehrere Entscheidungen wie der nicht geahndete Ellenbogenschlag von Stefan Kutschke gegen Burger (73.) in die Reihe der aus FCM-Sicht unglücklich gelaufenen Szenen ein.

Für die Magdeburger geht es nun darum, all diese Rückschläge mental zu verarbeiten. „Es gilt, die Köpfe frei zu bekommen“, weiß Schork. Tritt der FCM im Ostderby gegen Hansa Rostock am Mittwoch ab 19 Uhr in der MDCC-Arena spielerisch ähnlich auf, könnte es wieder was werden mit Punkten. Eine weitere Voraussetzung: Fortunas Segen kehrt zurück.

Mehr Infos zum FCM gibt es im Liveblog