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FußballFCM im Heimspielmodus

Der 1. FC Magdeburg tritt zum Traditionsduell beim 1. FC Kaiserslautern an. Mit rund 4000 eigenen Fans im Rücken.

Von Manuel Holscher 21.09.2019, 01:01

Magdeburg l Als sich die Spieler des 1. FC Magdeburg am Freitag auf den Weg zur MDCC-Arena machten, war es noch dunkel. Bereits um acht Uhr früh fuhr der Mannschaftsbus in Richtung Kaiserslautern ab. Trotz der rund sechsstündigen Auswärtsfahrt war diese Abfahrtszeit mehr als ungewöhnlich, von Trainer Stefan Krämer aber ganz bewusst so gewählt: „Wir sind extra früh losgefahren, damit wir am Nachmittag in Kaiserslautern trainieren können.“

Der Respekt vor dem kommenden Gegner ist groß, die Ehrfurcht vor dem Fritz-Walter-Stadion auch. „Die Lauterer werden alles daransetzen, nach dem 1:6 zuletzt in Meppen Wiedergutmachung zu betreiben“, sagt der Coach.

Trotzdem rechnet sich der FCM einiges aus. „Wenn wir kämpfen und unsere Offensivstärke auf den Rasen bringen, sind wir nicht nur schwer zu schlagen – dann haben wir auch gute Chancen, die drei Punkte mitzunehmen“, meint Kapitän Christian Beck.

Die angesprochene Offensivstärke zeigte der Club in dieser Saison allerdings vorwiegend zu Hause. In den vier Heimspielen erzielte die Krämer-Truppe neun Tore. Auswärts sind es hingegen erst vier Treffer in vier Partien. Becks Erklärung für diese Diskrepanz: „Es ist etwas anderes, zu Hause vor rund 20 000 Fans zu spielen, die hinter dir stehen. Das ist eine Extramotivation.“

Doch es gibt Hoffnung auf Besserung: Ein großer Teil dieser Extramotivation wird den FCM nämlich nach Kaiserslautern begleiten – rund 4000 Magdeburger Fans werden erwartet. Für den FCM bedeutet das: Der Club kann selbst auswärts in den Heimspielmodus wechseln. „Wir stehen in der Pflicht, für die zahlreich mitgereisten Fans abzuliefern“, sagt Krämer.

Was er meint: In dieser Saison hat das Team vor den heimischen Fans beim 5:1 gegen 1860 München und in Teilen beim 1:1 gegen Mannheim und Duisburg eine Wucht auf den Rasen gebracht, von der auswärts bisher kaum etwas zu sehen war. Der FCM war in diesen Spielen mutig, suchte den schnellen, direkten Weg nach vorne, setzte die Außenbahnspieler geschickt ein. Dieser Mut, dieses Risiko wurde belohnt und soll auch jetzt ein Rezept in Kaiserslautern sein. Im Training wurde deshalb ganz gezielt an Abläufen gearbeitet, die sonst vor allem in Heimspielen zu sehen sind. „Wir haben an der Entschlossenheit und Gier in der Offensive gearbeitet. Das gilt es jetzt, in Kaiserslautern umzusetzen“, fordert der Coach.

An einen Effekt durch den Trainerwechsel beim Gegner, – Boris Schommers übernahm am Donnerstag für den entlassenen Sascha Hildmann – glaubt Stefan Krämer übrigens nicht. Denn: „Er hat nicht viel Zeit und nur das Abschlusstraining mit der Mannschaft, in dem er maximal an Feinheiten arbeiten kann.“

Erleichtert ist Krämer, dass sich die personelle Situation beim FCM etwas entspannt hat. Die Verteidiger Dustin Bomheuer und Jürgen Gjasula sowie Spielmacher Mario Kvesic fehlen weiter. Dafür ist Linksverteidiger Timo Perthel wieder fit – und dürfte in seiner Geburtsstadt Kaiserslautern in die Startelf zurückkehren. „Seine Erfahrung hat uns gegen Duisburg gefehlt“, sagt Krämer.

Gut möglich, dass Thore Jacobsen, der zuletzt links aushalf, deshalb wieder im defensiven Mittelfeld aufläuft. Ihn würde es freuen: „Ich mag die Position in der Zentrale lieber, bin dort auch ausgebildet worden. Auf der linken Seite habe ich eigentlich nur ein Jahr bei Werder Bremen gespielt“, sagt Jacobsen.