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Fußball FCM-Neuanfang am Millerntor?

Zum Abschluss des Jahres zählt für den 1. FC Magdeburg beim FC St. Pauli nur ein Sieg.

Von Manuel Holscher 21.12.2018, 00:01

Magdeburg l Michael Oenning ist dafür bekannt, dass er immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat. Das war aber bei der Pressekonferenz vor dem ersten Rückrundenspiel am Sonnabend (13 Uhr) beim FC St. Pauli etwas anders.

Oenning sprach über den Substanzverlust nach dem 0:3 in Köln. Er schaute ernst und wählte seine Worte sorgfältig. „Wir mussten uns nach dem Köln-Spiel intern mit Kritik auseinandersetzen. Die Kennenlernphase ist abgeschlossen“, sagt er. Und: „Wir dürfen uns keinen Sand in die Augen streuen. Wir sind hier im Kampf um den Klassenerhalt.“

Es sind klare Worte des neuen FCM-Coaches, die einer ersten Zwischenbilanz gleichen. Diese ist mit nur zwei Punkten aus vier Spielen nicht gut. Zwar spielte der FCM gegen höher eingeschätzte Mannschaften wie Fürth, Bochum, Union Berlin und den 1. FC Köln. Trotzdem: „Fest steht, dass wir uns in allen Bereichen verbessern müssen. Dazu gehört auch, dass man sich die Wahrheit sagt. Und das haben wir gemacht“, so Oenning. Enorm wichtig sei in dieser Phase Empathie. „Wir brauchen viel Vertrauen, um Fehler klar ansprechen zu können. Es ist wichtig, in der Sache zu kritisieren, um besser zu werden.“

Zur momentanen Wahrheit gehört, dass dem FCM als Tabellenvorletzter mit elf Punkten nur Siege helfen. „Der Druck ist noch größer geworden, das Spiel beim FC St. Pauli erfolgreich zu gestalten. Das wird der Gradmesser sein“, stellt Oenning klar. Aber: „Ich habe den Eindruck, dass die Jungs das auch sehen. Deshalb hoffe ich, dass sie die Köpfe so weit frei haben, damit sie mit einer gesunden Aggressivität, mit einer gesunden Leidenschaft zur Sache gehen.“

Diese Partie soll am ersten Rückrundenspieltag der Neuanfang für die Mission Klassenerhalt sein. So kurz vor Weihnachten will sich der Club mit dem zweiten Dreier dieser Saison selbst beschenken. Die Erinnerungen an das Hinspiel, an die 1:2-Heimniederlage, sind noch präsent. Durch einen Freistoß von Marvin Knoll wurde Magdeburg nach dem Drittligaaufstieg schnell auf den harten Zweitliga-boden geholt.

Zu dieser Zeit war Michael Oenning zwar noch nicht FCM-Trainer, er kennt aber trotzdem die Vorzüge des kommenden Gegners. Als ehemaliger HSV-Trainer hat er den FC St. Pauli immer im Fokus behalten. Der Wohnsitz seiner Familie ist zudem noch in Hamburg. Oenning gerät geradezu ins Schwärmen: „Wer dort schon mal gespielt hat, weiß um diese einzigartige Atmosphäre. Der FC St. Pauli ist ein Phänomen. Diesen Verein mag eigentlich jeder Fan – aufgrund der Geschichte und der Art und Weise.“ Der Coach fängt sich aber schnell, hält kurz inne, lacht und stellt dann klar: „Für uns geht es dort aber nicht hin, weil es so schön ist. Wir wollen drei Punkte holen.“

Dieses Unterfangen wird allerdings eine echte Bewährungsprobe. St. Pauli ist mit 31 Punkten momentan punktgleich mit dem 1. FC Union Berlin auf dem vierten Tabellenplatz. Der Verein, der von Markus Kauczinski trainiert wird, kratzt somit an den Aufstiegsplätzen. Die Hamburger sind zudem seit sechs Spielen ungeschlagen, zuletzt gewann das Team 3:1 in Bochum und 2:0 gegen Fürth.

Das weiß auch Oenning. „St. Pauli hat gerade eine richtig gute Phase. Sie haben in den vergangenen Spielen überzeugt. Am Sonnabend wird es aber trotzdem auf die Tagesform ankommen und darauf, wer mehr will. Ich hoffe, dass wir das sind“, sagt er.

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