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Fussball FCM sucht nach einem Bülter-Ersatz

FCM-Trainer Stefan Krämer erklärt das Anforderungsprofil an einen neuen Spieler.

Von Manuel Holscher 06.07.2019, 01:01

Magdeburg l Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kam Marius Bülter am Donnerstag ins Büro von Stefan Krämer. Ihm war die Freude deutlich anzusehen, dass es mit dem Wechsel zum Erstliga-Aufsteiger Union Berlin doch noch geklappt hat. Trotzdem wollte sich der 26-Jährige noch mal persönlich vom Trainer des 1. FC Magdeburg und auch von der Mannschaft verabschieden.

Krämer kann Bülters Freude nachvollziehen. „Marius hat vor Kurzem noch in der Regionalliga gespielt. Dass er jetzt demnächst in der Bundesliga auflaufen darf, ist für ihn sensationell, das ist ein Traum. Ich habe ihm Glück gewünscht und das meine ich ehrlich“, sagt der Trainer.

Auch wenn sich das Modell, Bülters Vertrag bis 2022 zu verlängern und ihn mit Kaufoption für ein Jahr auszuleihen, für den FCM mittelfristig auszahlen könnte, ist eines allerdings auch klar: Der Club hat gerade nun Leistungsträger verloren – ohne große finanzielle Entschädigung. Und er muss sich jetzt auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger machen. „Wir werden Marius nicht eins zu eins ersetzen können. Dafür war das Gesamtpaket – bestehend aus sportlicher Leistung und Charakter – zu überragend“, sagt Krämer zwar. Aber: „Wir haben in den vergangenen Tagen häufig zusammengesessen und uns natürlich mit dem Fall beschäftigt, was ist, wenn Marius gehen sollte.“

Deshalb existiert eine Liste mit einigen Namen, die Krämer mit FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik, Sportchef Maik Franz und der Scouting-Abteilung zusammengestellt hat. „Wenn alles passt, können wir bereits in der kommenden Woche einen neuen Spieler präsentieren“, verrät der Trainer.

Die Zeit drängt, am 20. Juli beginnt mit dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig die Drittligasaison. Und am liebsten würde Krämer den Neuzugang in den Testspielen beim BFC Dynamo (10. Juli) und gegen Rotherham (14. Juli) noch mal anschauen – um ihn möglichst gut zu integrieren. Denn: „In den letzten Testspielen geht es darum, dass sich eine potenzielle Startelf einspielt.“

Trotz der knappen Zeit soll es aber keinen Schnellschuss geben. „Klar würde ich mir wünschen, dass es fix geht. Wir holen aber ganz sicher nur jemanden, von dem wir überzeugt sind, dass er zu 100 Prozent zu uns passt“, sagt Krämer.

Das Profil ist anspruchsvoll: Die Verantwortlichen wollen einen erfahrenen und flexiblen Spieler holen, der nicht nur auf der linken Seite im Sturm, sondern auch im Zentrum oder rechts spielen kann. „Es muss ein Spieler sein, der uns sofort weiterhilft, der sofort funktioniert“, sagt Krämer. Und: „Es ist mir wichtig, dass der potenzielle Neuzugang schon im Trainingsbetrieb ist. Die körperliche Verfassung muss so gut sein, dass er bei uns gleich durchstarten kann.“ Vertragslose Spieler scheinen somit schon mal aus dem Rennen zu sein.

Schwierig ist das Unterfangen auch, weil in der 3. Liga viele Vereine auf der Suche nach starken Linksfüßen sind. Trotzdem will sich auch Sportchef Franz nicht hetzen lassen: „Wir halten Augen und Ohren offen, stehen aber auch nicht so sehr unter Zugzwang, weil unser Kader vor dem Abgang von Marius bereits komplett war.“