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FußballFCM-Trainer Härtel und die Zeichen der Zeit

Die Ausgangslage könnte vor dem Spiel des 1. FC Magdeburg am Sonntag (13.30 Uhr) beim SC Paderborn kaum unterschiedlicher sein.

Von Manuel Holscher 22.09.2018, 01:01

Magdeburg l Jens Härtel hat auf das 0:0 gegen Bielefeld reagiert. Im Training stand das Spiel mit dem Ball auf dem Programm. Die Profis mussten flache Pässe sauber verarbeiten, kombinieren und das Spiel verlagern. Auch die von Stürmer Christian Beck geforderten Flanken waren Teil einiger Übungen.

Härtel war in den vergangenen Tagen besonders engagiert bei der Sache. Er stand an der Seitenlinie, rief häufig Kommandos aufs Feld, unterbrach Szenen, korrigierte lautstark. Manchmal lief er auf den Rasen, bezog sich bei seinen Ausführungen direkt auf den kommenden Gegner Paderborn. „Wir müssen die Passfenster, die uns Paderborn bietet, besser nutzen“, war eine Erkenntnis des Trainers.

Auch wenn der Club natürlich immer wieder das Offensivspiel trainiert, war der besondere Fokus in den vergangenen Tagen auffällig. Nach einem Heimspiel, das 0:0 endete, in dem der Gastgeber gerade mal zwei gute Chancen hatte, gilt es jetzt, etwas zu verändern. Drei Tore in sechs Pflichtspielen dürfen trotz der drei Punkte auch für einen Aufsteiger nicht der Maßstab sein.

So sehr Härtel die Defensivstärke seiner Mannschaft hervorhob, und so sehr er auch sagte, dass das Team seine Grundart nicht ändern werde – der Coach hat die Zeichen der Zeit offenbar richtig gedeutet.

Sicherlich: Die Defensive ist die Basis, das gilt aber für jede andere Zweitliga-Mannschaft auch. Was dem FCM bisher fehlte, ist die spielerische Linie auf dem Weg zum gegnerischen Tor. Deshalb ging es im Training um Ballsicherheit, um Ballkontrolle und Ruhe an der Kugel. Härtel sieht in diesem Bereich weiterhin Defizite und Nachholbedarf: „Es bleibt so, dass wir noch nicht auf dem Level sind, das wir uns wünschen. Wenn wir uns nicht konzentrieren, ist der Ball manchmal sogar ohne Gegenspieler weg. Auch die taktischen Laufwege stimmen hin und wieder nicht.“

Und was hilft, wenn Defizite vorhanden sind? Daran arbeiten, und zwar intensiv. Für manche Spieler war die Art der Einheiten, die etwas verschachtelten Übungen, allerdings gewöhnungsbedürftig. Manchen war das sprichwörtliche Fragezeichen über dem Kopf anzusehen.

So überraschte es auch nicht, dass manche taktischen Varianten zunächst einmal etwas hölzern daherkamen. Mit der Zeit gab es aber auch immer wieder Highlights, schön durchgespielte Kombinationen, Flanken und vor allem: Tore. In Paderborn soll am Sonntag die Null zwar hinten weiterhin stehen, aber auch in der Vorwärtsbewegung muss sich etwas tun.

Eine personelle Veränderung, die sich angedeutet hatte, wird unterdessen zur Gewissheit. Richard Weil wird im defensiven Mittelfeld für Rico Preißinger auflaufen. Der Neuzugang fällt mit Mittelfußproblemen aus. „Rico wird uns möglicherweise wochenlang fehlen“, bestätigte Härtel gestern. Eine größere Rotation mit Blick auf die anstehende englische Woche schloss er ansonsten aus. „Wir werden mit der bestmöglichen Mannschaft antreten. Wir hatten zuletzt ausreichend Zeit zum Regenerieren“, betont Härtel. Und: „Wir sind optimistisch, wollen aus Paderborn etwas mitnehmen, vielleicht sogar einen Dreier landen.“

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