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Fußball Gelungene Premiere als FCM-Abwehrchef

Beim 1. FC Magdeburg gab es in Zwickau nicht viele positive Ansätze. Doch nach der Pause überzeugte Jürgen Gjasula in einer neuen Rolle.

Von Manuel Holscher 30.07.2019, 01:01

Magdeburg l Jürgen Gjasula musste lachen. In seinen rund 18 Profijahren hat der 33-Jährige schließlich schon viel gesehen, bei zahlreichen Vereinen auf unterschiedlichsten Positionen gespielt. Doch beim 0:0 des 1. FC Magdeburg in Zwickau erlebte selbst Gjasula noch eine Premiere – als Abwehrchef.

„Wenn ich ehrlich bin, habe ich diese Position noch nie gespielt. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern“, sagt er und lacht. Die neue Rolle lag ihm aber trotzdem auf Anhieb. Gjasula fühlte sich im 3-5-2-System deutlich wohler als zuvor im 4-2-3-1, als er im defensiven Mittelfeld auflief. „Ich konnte lenken und dirigieren, weil ich das Spiel vor mir hatte“, begründet er.

Der Deutsch-Albaner fand auf der neuen Position für sich eine gute Mischung – grätschte im richtigen Moment, achtete genau darauf, dass seine Mitspieler Tobias Müller und Brian Koglin die Position hielten.

Auch FCM-Trainer Stefan Krämer war mit dem „Experiment“ zufrieden: „Die Dreierkette war wesentlich stabiler als zuvor die Viererkette. Ich war mit Jürgen als Abwehchef sehr zufrieden. Mit der gewonnenen defensiven Sicherheit wurde es auch fußballerisch besser.“

Der Coach denkt deshalb darüber nach, Gjasula in einem 3-5-2 häufiger in dieser Rolle auflaufen zu lassen: „Das ist sicherlich ein Modell für die Zukunft.“

Mit Christian Beck hat Gjasula einen weiteren Fürsprecher: „Jürgen hat das total souverän gemacht.“

Klar ist: Gjasula scheint sich beim FCM Schritt für Schritt besser zurechtzufinden. Nach seinem Wechsel vom Drittliga-Absteiger FC Energie Cottbus nach Magdeburg wurde er in der Vorbereitung vereinzelt kritisiert, reagierte darauf deutlich: „In der Vorbereitung wurden noch nie Preise verteilt. Erst wenn es in der Liga losgeht, kommt es wirklich drauf an.“

Den Worten ließ er jetzt in Zwickau zumindest über 45 Minuten Taten folgen. Dem erfahrenen Spieler selbst ist es übrigens ziemlich egal, ob er im defensiven Mittelfeld oder in der Defensivzentrale als Abwehrchef aufläuft. „Ich möchte in erster Linie auf dem Platz stehen“, sagt er. Und: „Ich spiele dort, wo der Trainer das beste Gefühl hat.“

Der Neuzugang will vorangehen, Verantwortung übernehmen. In den Minuten direkt nach den Spielen gegen Braunschweig und auch in Zwickau wurde ganz deutlich, dass der 33-Jährige nicht nur wegen seines Alters und seiner Erfahrung in den Mannschaftsrat gewählt wurde. Jürgen Gjasula stellt sich nach schwachen Leistungen, er scheut das klare Wort nicht.

Und er ergreift auch auf dem Platz das Wort. Das war in Zwickau in der ersten Trinkpause nach 23 Minuten zu sehen, als FCM-Trainer Krämer, Kapitän Beck und eben Gjasula laut wurden, gestikulierten und versuchten, die Mitspieler zu pushen.

Schon am Mittwoch (19 Uhr) geht es für den FCM mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Waldhof Mannheim weiter. Es ist gut möglich, dass Krämer dann wieder auf das 3-5-2-System vertraut – erneut mit Gjasula als Abwehrchef. „Wir müssen natürlich jeweils schauen, ob das System zum Gegner passt. Es ist aber durchaus denkbar“, so Krämer.

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