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Fußball Härtetest für Bomheuer beim FCM

Es war ein langer Weg zurück, doch im Landespokal-Viertelfinale kann FCM-Verteidiger Dustin Bomheuer ein erstes Etappenziel abhaken.

Von Anne Toss 16.11.2019, 00:01

Magdeburg l Wenn Dustin Bomheuer an sein letztes Pflichtspiel zurückdenkt, dann kommt er ganz schön ins Grübeln. „Das muss im Sommer gewesen sein, da habe ich noch für den MSV Duisburg gespielt“, meint der Innenverteidiger. Es war tatsächlich am 12. Mai, als er mit Duisburg eine 3:4-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim einstecken musste und dabei zu allem Überfluss auch noch ein Eigentor erzielte. Nur: All das ist lange her. Und es wird endlich Zeit für den Neuzugang Bomheuer, dass er beim 1. FC Magdeburg ins Geschehen eingreifen kann.

„Dass ich mich gleich im Vorbereitungsspiel gegen Chemie Leipzig im Juli am rechten Knie verletzt habe, war natürlich sehr ärgerlich“, sagt der 28-Jährige. Denn die Verletzung erwies sich im Nachhinein als äußerst hartnäckig, „das hätte ich zu Beginn auch nicht gedacht“, sagt Bomheuer.

Bei ihm wurde ein sogenannter „bone bruise“ diagnostiziert – quasi ein blauer Fleck am Knochen. „Durch den Zusammenprall hat sich noch Flüssigkeit im Knie angesammelt“, erklärt er, „und das hat einfach immer wieder Probleme bereitet.“

So findet sein Pflichtspiel-Debüt für den FCM erst am Samstag beim Landespokal-Viertelfinale gegen den BSV Ammendorf (13 Uhr) statt. Trainer Stefan Krämer legte sich bereits im Vorfeld fest, dass Bomheuer da auflaufen wird. „Er ist gut durch die Woche gekommen und soll auch über 90 Minuten spielen“, berichtet Krämer, „und wenn er das durchhält, dann ist er wieder voll dabei. Das Pokalspiel ist so ein kleiner Abschluss-Härtetest für ihn.“

Ähnlich sieht es Bomheuer selbst: „Es ist schön, dass ich erst einmal über den Landespokal wieder reinkommen kann. Wichtig ist für mich, dass mein Knie hält. Denn über die volle Spielzeit zu gehen, ist schon eine große Belastung.“

Der Verteidiger klopft vor seinem Debüt keine großen Sprüche, meldet keine Ansprüche an. Für ihn, das merkt man, geht es erst einmal darum, sich in die Mannschaft einzugliedern und das volle Vertrauen in den Körper zurückzugewinnen. Der FCM-Coach blickt da schon ein bisschen weiter voraus. „Wir haben Dustin ja als Stabilisator geholt, da wir ansonsten viele junge Spieler verpflichtet haben“, erzählt Krämer, „deshalb war es für uns schon ein besonderes Problem, als er weggebrochen ist. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass er wieder zurück ist.“

Denn Bomheuer ist für Krämer nicht nur aus personeller Sicht eine weitere Option, sondern er bringt ihm auch taktisch einen Mehrwert. „Wir könnten darüber nachdenken, ob wir in der Defensive dann auf eine Dreierkette umstellen“, meint Krämer. Doch das sei im Moment noch Gedankenspielerei, „denn es hängt ja auch davon ab, wie seine Leistung nach der langen Pause ausfällt“. Erst danach, betont der Trainer, „fange ich an zu überlegen, ob es gegen Unterhaching schon Sinn macht, ihn einzusetzen, oder nicht“.

Sein größtes Plus liegt auf der Hand: Bomheuer bringt Erfahrung aus 116 Einsätzen in der 2. Bundesliga mit. „Man sieht jetzt im Training schon, welche Ruhe er ausstrahlt und welche Klasse er hat. Das hebt unser Trainingsniveau“, lobt Krämer.

Neben dem Innenverteidiger werden auch Timo Perthel und Torhüter Alexander Brunst Einsatzminuten im Landespokal bekommen. Einzig Marcel Costly, der über Schulterprobleme klagt, fährt nicht mit nach Halle.

Dort gibt es für den FCM, der als klarer Favorit zu dem Verbandsligisten reist, nur ein Ziel: „Wir wollen in die nächste Runde kommen“, stellt Bomheuer klar. Immerhin hat sich der FCM den Landespokalsieg auf die Fahne geschrieben. „Das ist aus wirtschaftlicher Sicht und auch aus Prestige-Gründen wichtig“, meint der Trainer. Als Landespokalsieger wäre der FCM direkt für den DFB-Pokal in der kommenden Saison qualifiziert.

Am Samstag gilt es deshalb, gleich die richtige Einstellung zum Spiel zu finden. „Wir treffen auf eine robuste und zweikampfstarke Mannschaft. Eine frühe Führung wäre gut, sonst kann das zäh werden“, warnt Krämer. Er stelle sich darauf ein, dass bei Ammendorf zusätzliche „Energien freigesetzt werden. Deshalb nehmen wir das ernst.“ Hoch anlaufen, sofort die Spielkontrolle übernehmen und Tore erzielen – das ist es, was Krämer von seiner Mannschaft sehen möchte.

Seinen Debütanten Bomheuer wird er dabei sicherlich genauestens im Blick haben. „Wenn das heute vernünftig läuft und er gesund bleibt, dann ist er ab diesem Tag eine absolute Option für die Meisterschaftsspiele“, bekräftigt Krämer. Bomheuer wird das gerne hören, kann er nach viermonatiger Verletzungspause so endlich das neue Kapitel FCM aufschlagen.

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