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Fußball Koglin bangt um Stammplatz beim FCM

Nach seinem fatalen Fehlpass in Münster könnte Brian Koglin am Sonnabend im Spiel des FCM in Braunschweig seinen Stammplatz verlieren.

Von Manuel Holscher 19.12.2019, 00:01

Magdeburg l Brian Koglin hat es in diesen Tagen nicht leicht. Am Mittwoch musste der Innenverteidiger des 1. FC Magdeburg im Training zuschauen, als bei einer taktischen Übung in der Viererkette Marcel Costly (rechts) sowie Timo Perthel (links) und in der Innenverteidigung Dustin Bomheuer neben dem gesetzten Tobias Müller aufliefen. Es war ein klares Zeichen: Die Defensive sollte sich auf das Auswärtsspiel am Sonnabend bei Eintracht Braunschweig einschwören – und das eben ohne Brian Koglin.

Zwölfmal in Folge hatte Koglin zuletzt über 90 Minuten auf dem Platz gestanden, doch jetzt droht ihm die Bank. Kurz nach dieser Übung nahm FCM-Trainer Stefan Krämer den Abwehrspieler zur Seite, redete auf ihn ein. „Er hat mir gesagt, dass Fehler wie in Münster passieren können, dass ich jetzt dranbleiben soll“, verrät Koglin.

Der 22-Jährige ist eigentlich kein Freund von großen Worten, auf den gebürtigen Hamburger trifft das Klischee vom unterkühlten Norddeutschen zu. Doch wenn Koglin über das 0:2 in Münster spricht, legt selbst er seine Zurückhaltung ab. „Ich versuche zwar, nicht mehr so viel über das Spiel nachzudenken. Es ist aber klar, dass wir darüber gesprochen haben, es war ein größerer Fehler von mir“, erzählt er.

Der Innenverteidiger bezieht sich damit auf seinen fatalen Querpass nach einer Viertelstunde, der Jürgen Gjasula zu einer riskanten Grätsche zwang, für die dieser die Rote Karte bekam. „Es war besonders bitter, weil wegen meines Fehlers ein Mitspieler bestraft wurde. Ich habe der ganzen Mannschaft geschadet“, sagt Koglin.

Und jetzt in Braunschweig könnte er deshalb seinen Stammplatz verlieren – neben Dustin Bomheuer drängt nämlich auch Eigengewächs Philipp Harant auf seine Chance. „Ich kann das kaum beeinflussen, kann mich im Training nur anbieten. Die Entscheidung liegt dann beim Coach“, sagt Koglin und setzt auf Geduld.

Deutlicher wird er, wenn es um die Diskussion geht, warum der FCM in der Hinrunde so inkonstant war. Sören Bertram mutmaßte in der Volksstimme, dass es daran liegen könnte, weil der Club viele junge Spieler hat, die die 3. Liga noch nicht so gut kennen. Bertram nannte in diesem Zusammenhang auch Brian Koglin. Von Bertrams These hält der Angesprochene allerdings wenig: „Ich glaube nicht, dass es eine Frage des Alters ist, ob man konstant spielt. An den jungen Spielern liegt es bei uns nicht. Es gibt andere Gründe, die wir noch herausfinden müssen. Wir arbeiten gemeinsam intensiv daran.“

Das Forschen nach diesen Gründen dauert demnach weiter an. Am Mittwochmittag traf sich die Mannschaft zu einer Besprechung – einen Ansatz sieht Koglin in der mentalen Verfassung: „Es ist auch Kopfsache, eine Frage des Selbstvertrauens.“ Und dieses Selbstvertrauen könne sich die Mannschaft nur bedingt über das Training holen. Denn: „Das geht nur über erfolgreiche Partien am Wochenende. In den Punktspielen holen wir uns viel mehr Prozente als im Training.“

Am Sonnabend in Braunschweig will Brian Koglin mit dem FCM jetzt einen erfolgreichen Jahresabschluss feiern. Der Innenverteidiger bereitet sich wie gewohnt vor – ob er spielt oder nicht. „Das habe ich immer so gemacht, auch zu Saisonbeginn, als ich noch draußen saß. Sonst würde mir eine gewisse Spannung fehlen.“

Nach dem Spiel verabschieden sich die Spieler in die kurze Winterpause, bereits am 2. Januar um 14 Uhr steht das erste Training an. Koglin verbringt das Weihnachtsfest zu Hause, danach geht es mit seiner Freundin für fünf Tage nach Madrid: „Ganz ohne Fußball, ein bisschen Abstand tut auch mal gut.“