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Fußball Preißinger beim FCM vor nächstem Schritt

Nach langem Ausfall feierte Rico Preißinger gegen Bochum sein Comeback, will nun gegen Union Berlin den nächsten Schritt machen.

Von Manuel Holscher 08.12.2018, 00:01

Magdeburg l Rico Preißinger kann wieder lachen. Seit einigen Wochen tummelt er sich bereits im Mannschaftstraining. Vor einer Woche gegen Bochum wurde er eingewechselt und feierte sein Comeback. „Es war richtig schön, wieder das Trikot zu tragen und auf dem Platz zu stehen“, schwärmt er.

Wegen eines Mittelfußbruchs musste er mehr als zwei Monate pausieren, jetzt will der Mittelfeldspieler wieder angreifen. Am Sonntag im Ostderby gegen den 1. FC Union Berlin soll der nächste Schritt gemacht werden, sollen wieder ein paar Einsatzminuten mehr in der Bilanz stehen, auch wenn der 22-Jährige wohl noch nicht in der Startelf stehen wird.

FCM-Trainer Michael Oenning jedenfalls hält viel von Preißinger. „Rico ist ein toller Fußballer. Es hilft uns, dass er wieder da ist“, sagt der Coach. Preißinger selbst gefällt das 3-5-2-System, das Oenning in Fürth und gegen Bochum spielen ließ. „Wir sind im Mittelfeld mit einem Spieler mehr gut aufgestellt. Wir trainieren häufig in diesem Dreieck mit zwei Sechsern und dem Zehner hinter den Spitzen. Das passorientierte Spiel liegt mir“, sagt er.

Genau deshalb kann Preißinger im Oenning-System eine wichtige Rolle einnehmen, sogar zum Schlüsselspieler im schnellen Umschalten in die Offensive werden. Er kann im Mittelfeld fast jede Position spielen, ist schnell und technisch stark.

Solche Spieler braucht Oenning, der sagt: „Ich bin gar kein Freund der Doppel-Sechs. Wichtig ist, dass die Spieler im Mittelfeld flexibel sind.“ Und: „Rico ist sehr variabel, weil er defensiv und offensiv spielen kann.“

Auch Sportchef Maik Franz, der Preißinger aus Aalen nach Magdeburg lotste, ist von den Qualitäten des Neuzugangs überzeugt. „Rico hatte sich bei uns von Anfang an durchgesetzt. Er ist trotz seines jungen Alters schon sehr komplett, hat einen präzisen linken Fuß. Ich bin froh, dass wir ihn bei uns in der Mannschaft haben“, sagt Franz. Allerdings sieht der Ex-Profi bei Preißinger auch noch Steigerungspotenzial. „Er kann sicherlich noch an seiner Präsenz und seinem Zug zum Tor arbeiten. Das klingt jetzt vielleicht viel, zeigt aber nur, wie gut Rico noch werden kann.“ Denn: „Wenn er sein Potenzial noch weiter ausschöpft, traue ich ihm noch viel mehr zu.“

Die Erwartungen sind hoch, der Druck natürlich auch. Doch Druck verspürt Preißinger nach der überstandenen Verletzung erst einmal nicht. Er ist froh, dass er überhaupt wieder in der Lage ist, auf dem Platz stehen zu können. Preißinger verletzte sich am 17. September beim 0:0 im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. „Zunächst war ich mir sicher, dass es eigentlich nicht so schlimm ist“, erinnert er sich. Und: „Ich habe auch am nächsten Tag noch trainiert. Am Abend wusste ich aber, dass etwas nicht stimmt.“

Die Schmerzen wurden schlimmer, eine MRT-Untersuchung brachte die bittere Gewissheit: Mittelfußbruch. „Das hat mich völlig unvorbereitet erwischt“, sagt er. Und: „Die ersten Tage und Wochen waren schwer, es war eine Leere im Kopf.“ An Fußball war zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken. Preißinger: „Ich habe mich anfangs sehr weit weg gefühlt. In diesem Moment habe ich gemerkt, wie sehr mir der Fußball fehlt. Und wie selbstverständlich man Gesundheit nimmt.“

Während seine Teamkollegen in der 2. Bundesliga um Punkte kämpften, musste sich Preißinger Schritt für Schritt in der Reha zurückkämpfen. Ganz bewusste entschied er sich dann dafür, die Reha in Magdeburg zu absolvieren. „Ich wollte trotz meiner Verletzung noch bei den Jungs bleiben, wollte nicht irgendwo anders sein“, betont er.

Preißinger wollte weiterhin dazugehören. Schließlich wechselte er erst im Sommer nach Magdeburg, er war noch immer einer der Neuen. Die Verletzung kam zur Unzeit: Der 22-Jährige war nämlich schon unter Ex-Trainer Jens Härtel im Mittelfeld zu Saisonbeginn gesetzt.

Was aber auch klar wurde: Verletzungsphasen sind nicht nur für den Körper, sondern auch für den Kopf anstrengend. „Ich habe fast täglich mit meiner Familie telefoniert. Sie haben mich immer wieder gefragt, wie es dem Fuß geht, ob ich Schmerzen habe“, sagt Preißinger. Aber: „Wir haben nicht nur über Fußball und die Verletzung gesprochen. Diese Ablenkung hat mir gutgetan.“

Ablenkung gab es auch von Teamkollegen, mit denen er sich neben dem Rasen trifft. Mit Nils Butzen und Björn Rother schaut er regelmäßig Spiele der nordamerikanischen American-Football-Liga NFL. „Das tut uns allen gut, mal weg vom Fußball zu sein, mal über andere Sachen zu reden“, sagt Preißinger.

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