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Fußball Przybylko beim FCM im Probetraining

Auf der Suche nach möglichen Verstärkungen sind die Verantwortlichen des 1. FC Magdeburg auf Kacper Przybylko gekommen.

Von Manuel Holscher 20.08.2018, 01:01

Magdeburg l Der 25-jährige Stürmer stand zuletzt bei Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag und absolviert beim FCM ab heute bis Ende der Woche ein Probetraining.

Hochspringer Mateusz Przybylko plauderte am Sonnabend im ZDF-Sportstudio gutgelaunt drauflos. Von seinen Erlebnissen rund um die Europameisterschaft in Berlin – von den Emotionen, von seinem Titel, den er sich mit 2,35 Metern sicherte. Und er sprach darüber, wie wichtig ihm seine Familie, seine Brüder sind.

Es war der Moment, in dem der Europameister plötzlich über den 1. FC Magdeburg sprach. Bruder Kacper Przybylko ist nämlich Fußball-Profi und momentan auf der Suche nach einem Verein. Und, so der Leichtathlet: Sein Bruder sei aktuell eben in Magdeburg.

FCM-Sportchef Maik Franz bestätigte gegenüber der Volksstimme, dass der Stürmer ab heute bis Ende der Woche beim Club mittrainiert. „Er wird ein paar Tage bei uns sein. Wir wollen uns einen Eindruck verschaffen“, erklärte Franz. „Wir haben den Markt immer im Blick. Kacper ist ein sehr interessanter Spieler, der wegen seines Verletzungspechs zuletzt nicht im Fokus war.“

Von 2015 bis zum Ende der vergangenen Saison stand der gebürtige Bielefelder mit polnischen Wurzeln bei Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag, ein Mittelfußbruch und Folgeprobleme machten ihm aber so sehr zu schaffen, dass er in der vergangenen Spielzeit nur eine Partie für den FCK absolvierte.

Magdeburg könnte also eine Chance sein, wieder an bessere Tage anzuknüpfen. Bereits am Freitagabend konnte sich der 1,92 Meter große Przybylko ein Bild vom Club machen. Im DFB-Pokalspiel gegen Darmstadt saß er auf der Tribüne. „Wenn der Club zufrieden ist, bleibt er vielleicht da. Es ist gerade schwierig, einen neuen Verein zu finden“, sagte Bruder Mateusz Przybylko.

Interesse gab es offenbar auch aus England vom Drittligisten AFC Sunderland und aus den USA von Philadelphia Union. Am liebsten würde er aber in Deutschland in der 2. Bundesliga bleiben.

Ein verständlicher Wunsch, schließlich hat sich Kacper Przybylko in jungen Jahren bereits einen Namen in der zweithöchsten Spielklasse gemacht. Seine ersten Schritte machte er bei Arminia Bielefeld (2011/12). Der weitere Weg führte ihn über den 1. FC Köln und die SpVgg Greuther Fürth nach Kaiserslautern. In bisher 114 Zweitligaspielen schoss der ehemalige U-Nationalspieler Polens 20 Tore.

Für den FCM ist die Personalie aus mehreren Gründen spannend. Przybylko verfügt über die dringend benötigte Erfahrung und könnte, wenn er gesund bleibt, schnell zu einer Verstärkung werden. Wenn er zuletzt nicht durch Verletzungen zurückgeworfen worden wäre, hätte der Club wohl kaum Chancen gehabt, ihn zu verpflichten.

Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle. Am 31. August endet die Transferphase, langsam wird es eng – für Spieler und Verein. „Kacper hat bewiesen, dass er in der 2. Liga spielen kann. Wir werden sehen, was sich daraus entwickeln kann“, so Franz.

In der Offensive könnte Przybylko dem FCM weiterhelfen, auch wenn der Club gerade im Sturm schon breit besetzt ist. Mit dem momentan gesetzten Christian Beck sowie dem bisher noch nicht überzeugenden Neuzugang Mergim Berisha sind bereits Mittelstürmer im Kader. Marius Bülter und Felix Lohkemper können ebenfalls in der Mitte spielen. Beide sind unter Trainer Jens Härtel aber im Dreiersturm des 3-4-3-Systems eher auf der linken oder rechten Seite neben Beck vorgesehen.

Ab heute hat Przybylko die Chance, Härtel davon zu überzeugen, dass er das Zeug für einen Vertrag beim FCM hat und möglicherweise eine Verstärkung werden kann. Mit Bruder Mateusz Przybylko wäre dann sicherlich auch ein prominenter Leichtathletik-Europameister häufiger mal in der MDCC-Arena zu Gast.

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