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Fußball Spielerischer Nullpunkt beim FCM

Das Jena-Spiel sollte für den 1. FC Magdeburg der Auftakt zu einem endspurt werden. Doch der Club tritt in dieser Saison oft auf der Stelle.

Von Manuel Holscher 11.03.2020, 00:01

Magdeburg l Der Hollywood-Kultfilm „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mit Bill Murray, in dem er denselben Tag immer wieder aufs Neue erleben muss, passt momentan ziemlich gut zur sportlichen Situation des 1. FC Magdeburg. Nach guten Spielen hat der FCM in dieser Saison schließlich immer wieder darauf gehofft, dass der spielerische Knoten endlich geplatzt ist. Zuletzt war das nach dem 6:2 gegen Carl Zeiss Jena so. Doch das Resultat ist immer wieder gleich – so auch nach dem 0:1 in Duisburg: Die Erwartungen werden enttäuscht, gerade in der Offensive.

Der FCM hatte in Duisburg viele Möglichkeiten, den Ball über Außen gefährlich in den Strafraum zu flanken – gerade in der letzten halben Stunde, als das Team in Überzahl war. Allerdings waren diese Eingaben meist nicht gut, kamen viel zu ungenau. „Wir haben uns bis zur Grundlinie oft durchgespielt, doch die Flanken kamen nur selten an", ärgerte sich FCM-Kapitän Christian Beck. „Ich kann so oft in den Strafraum reinlaufen, wie ich will. Wenn nichts kommt, dann ist es schwierig." Doch Beck bezieht sich auch selbst in die Kritik mit ein: „Wichtig ist natürlich auch, dass die Laufwege stimmen. Daran muss auch ich arbeiten."

Was auffällt: Ob Marcel Costly, Tarek Chahed, Timo Perthel oder Leon Bell Bell – über die Außenpositionen bekommt der FCM viel zu selten gefährliche Situationen zustande. Zu allem Überfluss fällt der beste Vorbereiter Dominik Ernst (sechs Tor-Vorlagen) nach seiner schweren Verletzung für den Rest der Saison aus.

Es ist beim FCM kein neues Problem. Schon unter den Ex-Trainern Jens Härtel und Stefan Krämer war das Passspiel oft fehlerhaft. Auch unter Claus-Dieter Wollitz offenbart der Club Schwächen, lässt jegliche Sicherheit vermissen. Selbst einfache, unbedrängte Pässe kommen teilweise nicht an – und das, obwohl der Club an diesen Schwächen im Training arbeitet. Das sagt jedenfalls Mittelfeldspieler Björn Rother: „Das Passspiel gehört zu unseren regelmäßigen Trainingsschwerpunkten."

Helfen könnte eine Steigerung der Intensität. Ex-Coach Michael Oenning machte es vor, ließ nach seiner Amtsübergabe im November 2018 tagelang nur Pässe trainieren. Die Fortschritte waren schnell sichtbar, die Pässe waren deutlich sicherer, die Quote höher. Wollitz kann einem solchen Schwerpunkt einiges abgewinnen: „Es ist jetzt wichtig, über Basistraining Sicherheit zu bekommen.“

Der FCM hat einige Spieler wie Manfred Osei Kwadwo, Mario Kvesic und Patrick Möschl im Kader, die technisch stark sind und sich in direkten Duellen durchsetzen können. Allerdings waren  Osei Kwadwo und Kvesic zuletzt nicht mal im Kader. Möschl wurde in Duisburg zwar eingewechselt – ohne aber Akzente zu setzen. „Wir haben uns von Patrick Offensivimpulse mit guten Dribblings versprochen. Von ihm kam aber leider zu wenig", sagte Wollitz.

Eigentlich schien die Standardschwäche des FCM der Vergangenheit anzugehören. Schließlich erzielte der Club gegen Jena zwei Treffer nach Ecken. Der gegen Jena starke Eckballschütze Timo Perthel saß dann aber aus taktischen Gründen in Duisburg 90 Minuten auf der Bank. Die Ecken und Freistöße von Sören Bertram und Marcel Costly waren allesamt harmlos. Immerhin: Mit Kvesic steht ein weiterer Könner parat, der wie Perthel wieder auf Einsatzzeit hofft.

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